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Thema: Spendensammler an der Haustür

  1. #1
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    Standard Spendensammler an der Haustür

    Hallo,

    heute morgen war bei uns eine Frau an der Haustür, welche sich als Spendensammlerin für eine Altenhilfe oder so ähnlich vorstellte, meiner Frau Blitzschnell einen P-Ausweis und ebenso Blitzschnell einen Sammlerausweis unter die Nase hielt. Gleichzeitig erwähnte sie, über einen e.V. Auszug der Organisation, eine Polizeiliche Sammelgenehmigung und über eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes zu verfügen und bat um eine Spende.

    Eine Spende gab es nicht (meine Frau wollte schon), dafür verabschiedete ich die Sammlerin.

    Nun meine Frage ?

    Was ist davon zu halten ?

    Seit wann stellt die Polizei Genehmigungen aus ? Ich dachte bisher, Sammlungen jeder Art müssen durch das Ordnungsamt genehmigt werden !

    Seit wann gibt es für Spendensammler Unbedenklichkeitsbescheinigungen der Finanzämter ??

    Habe ich jetzt meine Frau zu Unrecht vergrätzt (sie war sauer über mein Verhalten und ist es immer noch ) oder habe ich da wirklich einen falschen Braten gerochen ? Mir kam das ganze so vor, als wolle die Sammlerin durch das Aufzählen dieser angeblichen Papiere unangenehmen Fragen vorbeugen ! Übrigens hat am Tag davor unsere Buchhalterin in der Firma von einem ähnlichen Vorfall bei Ihr in der Siedlung (andere Ort, 15 km entfernt) gesprochen und war auch äußerst Mißtrauisch)

    Was sagen die Profis hier dazu ?

    ps. ich habe die Dame dann noch auf der Strasse angesprochen und wollte einen Flyer der Altenhilfe haben um eine Spende zu überweisen....das hat Sie aber mit der Bemerkung abgelehnt.....dafür (für Flyer) hätten sie kein Geld..
    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.....Erich Fried

  2. #2
    Urgestein Avatar von Liquid-Sky-Net
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    Da juckt meine Nase. Vor allen Dingen wenn jemand keine Infos dalassen kann! Ich denke, Du hast richtig gehandelt. Wer SOFORT Geld will, bekommt eh nix!
    Ich leb in meiner eigenen Welt, aber das ist o.k. - man kennt mich dort! :D
    Zitat Zitat von axys
    Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen überflüssig.

  3. #3
    Verbalakrobat Avatar von Goofy
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    "Kein Geld für Flyer" ist wenig glaubwürdig.
    Und - keine internetseite... keine sonstigen Infos...

    Sammlungen sind auch nicht von der Polizei, sondern vom Ordnungsamt zu genehmigen.

    Und das Finanzamt stellt keine "Unbedenklichkeitsbescheinigung" aus, sondern das nennt sich "Bescheinigung über die Gemeinnützigkeit".

    "Sammlerausweise" können prinzipiell frei erfunden bzw. gefälscht sein.

    Hier gibts gute Info über Spendensammler:
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    Goofy
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    "Vita praediolum eculeorum non est" - Das Leben ist kein Ponyhof
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    "Sed illi, dicito: me in ano lambere potest" - Jenem aber, sag es ihm: er kann mich am Arsch lecken

  4. #4
    Mitglied Avatar von heinrichh
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    das sehe ich genauso.

    Meine Erfahrungen mit NGO-Drückern: einmal Björn-Steiger-Stiftung (die wollten kein Geld, sondern eine Fördermitgliedschaft; hätten auch Info-Material dagelassen), und einmal DRK (kammen in voller Montur und wollten auch kein Geld, sondern sondern dito Fördermitgliedschaft). Dann kommen bei uns noch einmal im Jahr die Sternsinger und die örtlichen Kirche - aber die Sammler kennt man ja persönlich.

    Ansonsten: alles, was schnell sein Sprüchlein runterleiert, wird freundlich dankend abgelehnt. Wenn sie dann weiterleiern, gibts Hausverbot, und wenn sie dann immer noch keine Ruhe geben, wird dem Hausverbot biodynamisch nachgeholfen. Das hat bisher fast immer funktioniert.

    Ich denke, dass die Leute, die wirklich ein Anliegen haben, sich Zeit nehmen und auch auf Nachfragen reagieren. Wer sammelt denn für Altenhilfe? Die Träger wie Caritas, DRK, AWO etc. sicher nicht, und wenn eine örtliche Gruppierung wie Kirche, Sozialstation, Verein... sammeln, lassen die sich Zeit und geben Auskunft.

    Vor 15 Jahren hat mich so ein Säftel auf dem falschen Fuß erwischt und meinte dann noch, a) meckern, b) mir ein schlechtes Gewissen einreden und c) seinen Fuß in die Tür stecken und gegen die Tür drücken zu müssen. Na ja, so ganz ohne kleinere Schrammen hat er es leider nicht überstanden, aber komischerweise war danach ein signifikanter Rückgang der Drückertätigkeiten festzustellen.

    Von daher: im geringsten Zweifel seeeeehr bestimmt des Hauses/Grundstücks verweisen und nicht lange rumdiskutieren. Keine Freundschaften mit anfangen.

    Mist, Goofy war schneller:

    "Bescheinigung über die Gemeinnützigkeit".
    Ganz wichtig! Ein e.V. muss nicht notwendig gemeinnützig sein! Mir ist mindestens ein Fall aus Tierschutzdrückerkreisen bekannt, wo genau dieser Unterschied genutzt wurde: "wir sind ein e.V.", und das befördert natürlich die Spendenwilligkeit. Der Verein ist tatsächlich ein e.V, aber eben ohne Gemeinnützigkeit. Das bedeutet, dass der Vereinszweck nicht gemeinnützig ist (gleich, wie der Verein auch immer heißen mag), und dass vereinnahmte Gelder nicht einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden, sondern beliebigen Zwecken (i.d.R. Oberklasselimousinen, Villen, Geschmeide ... der Macher) - und das ist nicht illegal.
    Geändert von wahwah (11.09.2009 um 10:55 Uhr) Grund: Geklebt!
    lupDujHomwIj lubuy'moH gharghmey

  5. #5
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    Zitat Zitat von Goofy Beitrag anzeigen
    Sammlungen sind auch nicht von der Polizei, sondern vom Ordnungsamt zu genehmigen.
    Erstmal Danke für eure Infos. Inzwischen habe ich von Tante google erfahren, das Niedersachsen wie viele andere Bundesländer die Sammelgesetze insoweit verändert hat, das Genehmigungen nicht mehr erteilt werden, um Verwaltungsaufwand zu sparen.

    Es ist nur noch eine Bekanntgabe bei den Ordnungsämtern erforderlich. Die Behörden prüfen aber nicht ob ein Verein seriös ist.
    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.....Erich Fried

  6. #6
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    Dazu mal einfach diesen Artikel hier: [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]

    Da gibt ein Ordnungsmitarbeiter aus Wiesbaden Auskunft.

    Aber so weit ich es weiß, ist das Stadtrecht und kann von Stadt zu Stadt variieren.
    Man muss auch mal von sich ausgehen, denk ich
    und nicht immer nur von der eigenen Befindlichkeit

    Matthias Beltz (* 31. Januar 1945 in Wohnfeld/Vogelsberg; + 27. März 2002 in Frankfurt am Main)
    Übers Forum erst mal nicht zu erreichen. Wer was von mir will, bitte hier rüber melden:
    Anonymer Kontakt zu Gaston: https://privacybox.de/gaston.msg | Update: Da es sich um einen anonyme Mailbox handelt, bitte Namen und Mailadresse im Text hinterlassen, wenn man Antwort wünscht.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Gaston Beitrag anzeigen

    Da gibt ein Ordnungsmitarbeiter aus Wiesbaden Auskunft.

    Aber so weit ich es weiß, ist das Stadtrecht und kann von Stadt zu Stadt variieren.
    Hallo Gaston,

    ich habe mich heute morgen beim hiesigen Ordnungsamt schlau gemacht.

    Das Sammlungsgesetz ist Ländersache. Es gibt mittlerweile (ich glaube fast 10) Bundesländer, welches dieses Gesetz, dazu gehört auch Niedersachsen, ersatzlos gestrichen haben. Gründe hierfür sind Sparmaßnahmen.

    Das heist also, es werden keine Genehmigungen mehr erteilt und keine Kontrollen durchgeführt. Es kann also jeder Hansel einen Verein gründen und eine Truppe Spendensammler auf die Menscheit loslassen. Zwar werden betrügerische Sammlertrupps nach wie vor bestraft (sofern sie erwischt werden) aber niemand prüft mehr ob das Geld und wenn ja, in welcher Höhe einem gemeinnützigen Zweck zugeführt wird. Ist im Grunde doch ein einfaches Spiel für die unseriösen. Da wird dann der Löwenanteil der Spenden durch die angeblich so aufwendige Verwaltung aufgefressen und die 2 oder 3 % welche überbleiben gehen dann für Caritative Zwecke an irgend einen Träger.

    [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]
    Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte wo kämen wir hin, und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.....Erich Fried

  8. #8
    Mitglied Avatar von heinrichh
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    Hallo Hotte51,

    ob das Geld und wenn ja, in welcher Höhe einem gemeinnützigen Zweck zugeführt wird.
    Genau das ist das Problem. Die Gemeinnützigkeit wird lt. Wikipedia in § 52 der Abgabenordnugn festgelegt: "Eine Körperschaft verfolgt gemeinnützige Zwecke, wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern."

    Das hat aber mit dem e.V. erstmal nichts zu tun, und mit dem Spendensammeln erst recht nichts. Jeder kann sammeln, für was er will - ich kann sogar für meinen Bentley sammeln gehen, und das ist nicht illegal, sofern ich nichts anderes vorschütze.
    Und genau so kann ein e.V. sammeln, nur darf in beiden Fällen keine Gemeinnützigkeit vorgespielt werden.

    Ich beharre auf der Ansicht, dass ernsthafte Gemeinnützige sich beim Sammeln Zeit lassen und ihren Papierkram auch dabeihaben.
    Alle anderen kriegen nichts außer einem Hausverbot.
    lupDujHomwIj lubuy'moH gharghmey

  9. #9
    Senior Mitglied Avatar von euregio
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    Standard Sammlungen an der Tür

    Jede öffentlcihe Sammlung ist normalerweise anzuzeigen bei der Gemeinde. Jede Sammalbüchse ist zu verplomben oder es sind sog. Spendenlisten zu führen in NRW. Soweit ich mich an die Verwaltungsakademie erinnere ist auch die Verwendung von Kennzeichen der Hilfsorganisationen wie z.B. Rotes Kreuz oder andere nicht durch gewerbliche Spendensammler statthaft. Diese sog. Fördermitgliedschaften sind grundsätzlich zweifelhaft und werden von reinen Drückerkolonnen vertrieben. Gerade älter Leute werden mit den Angeboten der Hilfsorganisationen, die bei Nutzung eh kostenpflichtig sind, geködert.
    Wichtig ist bei jeder Spendenliste das die Organisatio0n klar erkennbar ist und das dort auch genau die Anschrift genannt ist und alle Angaben die üblich sind im Rechtsverkehr wie z.B. Vorstand ect. Seriöse Sammler haben eh eine verplombte Spendendose die gesiegelt ist. Auch auf dieser Dose ist genau der Verein aufgeführt per Aufkleber.
    Ich verweise die Sammler immer darauf, dass ich direkt an die örtliche Organisation spende und dafür auch immer direkt eine Quittung erhalte. Google bietet gute Infos über die Organisationen und zeigt auch wieviel Prozent bei den Bedürftigen ankommen. Daher sollte man sich einfach mal informieren.
    Nebenbei sei bemerkt, daß Ausweise von Blindenwerkstätten ect. im Internet frei gehandelt werden um Artikel zu verkaufen die zweifelhafter Herkunft sind.

  10. #10
    ### nicht streicheln ### Avatar von Nebelwolf †
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    Standard Fördermitgliedschaften

    Ich habe eine Bekannte, die für die Johanniter als Drückerin unterwegs war. Die Frau wurde in weiße Sanitäteruniformen der Johanniter gesteckt, obwohl sie außer dem Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein keine weitere Ausbildung hatte. Einem "Sanitäter" schlägt man nicht die Tür vor der Nase zu. Gearbeitet wurde auf Provisionsbasis, die Hälfte des Geldes aus den Fördermitgliedschaften ging tätsächlich an die Johanniter, die andere Hälfte an die Drücker. Ich spende daher grundsätzlich nur noch sehr gewählt und nur ohne Aufforderung an eigene Initiative und nur an Leute deren Arbeit ich kenne und beurteilen kann.

    Nebelwolf

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