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Thema: Behindertenwerkstätten auf Weihnachtstour

  1. #1
    Senior Mitglied Avatar von euregio
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    Standard Behindertenwerkstätten auf Weihnachtstour

    Weihnachten naht und deshalb scheinen es einige dubiose LEute wieder einmal an der Zeit zu finden, ihre Produkte zu vermarkten unter dem Siegel der Nächstenliebe. Angeblich von Behinderten gefertigte Waren werden an der Haustür zum Verkauf angeboten.
    Da kostet der Strassenkehrbesen aus angeblicher Blindenproduktion mal eben 26 Euro, aber gerade die ältere Kundschaft ist natürlich immer gerne bereit diesen armen Leuten zu helfen.
    Ich denken das rührt aus den Kindheitserlebnissen her und der Kriegszeit mit den vielen Kriegsversehrten. Leider wird diese Masche heute immer noch fortgesetzt. Was damals einen sozialen Zweck hatte um Menschen in Arbeit zu bringen, wird heute für den Kommerz missbraucht. Wer die Sache nüchtern angeht und sich Benzinkosten und auch die Vergütungen eines Vertreters ansieht, dem müsste klar sein, daß die Behinderten wohl sehr wenig vom Verkaufserlös zu erwarten haben.

    Ich habe einmal die wesentlichen Dinge aus einem Infoblatt hier zusammengefasst, daß umfasst auch die jetzt auftauchenden Weihnachtskarten ect.:

    • Grundsätzlich gilt, dass Behindertenwerkstätten ihre Waren, wie Spielzeug oder Handarbeiten nicht an der Haustür vertreiben. Dazu gibt es spezielle Basare oder eigene Werkstattläden. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe bietet diese Waren auch in einem Katalog an, welcher kostenlos über die Telefonnummer 06421 / 491165 angefordert werden kann.

    • Eine Ausnahme bildet hierbei die Blindenware. Gelegentlich werden Blindenarbeiten an der Haustür angeboten, dabei sollte auf das geschützte Zeichen für Blindenware geachtet werden. An den zwei Händen, die nach der Sonne greifen, ist ersichtlich, ob es sich wirklich um ein Produkt aus einer anerkannten Blindenwerkstatt handelt.

    • Die Verkäufer dieser Waren können einen Blindenwarenvertriebsausweis vorweisen. Dieser ist braun, mit Namen und Passbild des Verkäufers versehen. Der Stempel des Ausweises beinhaltet den Städtenamen der Blindenwerkstatt und dem bereits oben erwähnten Zeichen für Blindenarbeit. Lassen Sie sich zusätzlich den Bundespersonalausweis zeigen!

    • Typische Blindenwaren sind: Bürsten, Besen, Matten, Flecht-, Web-, Strick-, Knüpf- und Häkelwaren, kunstgewerbliche Töpfer- und Keramikwaren oder Federwäscheklammern.

    • Noch ein paar Hinweise für die unbestellte Zusendung von Behindertenwaren geringen Wertes, wie Postkarten, Kalender, Christbaumschmuck:

    1. Selbst wenn die Vorlagen dafür von behinderten Künstlern stammen, sind sie am Gewinn üblicherweise nicht beteiligt, Gewinn macht nur der Vertreiber!

    2. Unverlangt zugesandte geringwertige Ware braucht nicht bezahlt, aufbewahrt oder zurückgesandt werden!

    3. Dem Empfänger entstehen aus solchen Zusendungen keinerlei Verpflichtungen!

    Soziales Engagement ist sicher gut, aber wenn der Kommerz im Vordergrund steht eigentlich deplatziert. Ich spende lieber direkt oder Verbinde das mit dem Besuch des Weihnachtsbasars einer Werkstätte

  2. #2
    Mitglied Avatar von heinrichh
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    Sehr gut, danke für diesen informativen Beitrag!

    Noch ein Hinweis:

    oder eigene Werkstattläden. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe
    Es lohnt sich, sich einen solchen Werkstattladen mal anzusehen. Wir kaufen immer dort, wenn es z.B. um Holzspielzeug für die lieben Kleinen geht. Die Sachen sind natürlich etwas teurer als der Chinakram aus dem Katalog, aber nach unseren Erfahrungen stimmen Preis und Leistung sehr gut überein.

    Einfach mal reinsehen, man findet eigenlich immer irgend was, und sei es Deko oder ein neuer Notizzettelhalter.
    lupDujHomwIj lubuy'moH gharghmey

  3. #3
    Mittwoch
    Gast

    Standard

    Zitat Zitat von heinrichh Beitrag anzeigen
    Es lohnt sich, sich einen solchen Werkstattladen mal anzusehen. Wir kaufen immer dort, wenn es z.B. um Holzspielzeug für die lieben Kleinen geht. Die Sachen sind natürlich etwas teurer als der Chinakram aus dem Katalog, aber nach unseren Erfahrungen stimmen Preis und Leistung sehr gut überein.
    Also meiner Erfahrung nach sind die Waren zwar etwas teurer als die aus asiatischer Produktion, dafür qualitativ allerdings um Längen besser. Sie liegen preislich sehr deutlich unterhalb vergleichbarer Ware von europäischen Herstellern, die sich auf die Herstellung von Holzspielzeug spezialisiert haben. Und wenn man was spezielles sucht, trifft man meist auf sehr nette Werkstattleiter, die sich wirklich Mühe geben (ich habe hier drei sehr nette Vogelhäuschen von bestechender Qualität, für die ich freiwillig ein Drittel mehr zahlte als gefordert und damit immer nicht ein Drittel unter den Preisen der mittlerweile weit bekannten Vogelhotels lagen).

    Das KDW - Kaufhaus der Werkstätten - liegt hier in der Innenstadt zwar etwas versteckt, ist aber allemal einen Besuch wert. Besonders zu Zeiten des Weihnachtsmarkts, wo der Asienramsch dann gerne mal sehr stark überteuert angeboten wird.

    Schönen Gruß
    Mittwoch

  4. #4
    Mitglied
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    Bei uns laufen sie auch immer rum und werden sogar richtig pampig.
    Dass einige davon eine feine Fahne haben, ist für mich nicht verwunderlich.
    Hab mal vor ca. 2 Jahren bei der Polizei angerufen und denen gemeldet, dass die
    Leute wieder rumschwärmen. Aber der sagte, sie hätten sie schon kontrolliert,
    die hätten einen Gewerbeschein, oder -ausweis. Weiß nicht mehr genau, wie der
    das genannt hat.
    Aber der Polizist hat mir auch bestätigt, dass das nichts mit Behindertenware zu tun hätte.
    Vielleicht, dass mal ein Behinderter mit rumläuft, oder dass sie die Waren in einer
    Behindertenwerkstatt supergünstig verpacken lassen. Den Riesengewinn streichen die
    Chefs ein. Das Laufvolk sind ganz normale Drückerkolonnen, und was das für Charakteren sind,
    das kennt man ja schon von Zeitungen und TV.
    In einer SAT1-Sendung kam mal von so einem Chef was. Der hatte sich einen richtigen
    Palast hingestellt. Drumherum hohe Mauer mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen
    einschl. passendes Sicherheitspersonal.
    Nee, also von denen kaufe ich nichts mehr. Nicht mal, wenn der mir einen Wisch vorlegt,
    dass er erst von der Jugendvollzugsanstalt entlassen wurde und mühsam sein Geld
    verdienen muss.
    So leid mir die auch manchmal tun, ich helfe denen ja nicht wirklich, wenn ich was kaufe.

    Ausserdem ein Schwerbehindertenausweis sieht auch ganz anders aus.
    Weiß ich ganz genau, da ich selbst einen habe.
    Viele Grüße

  5. #5
    Mitglied Avatar von Frechdachs
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    Zitat Zitat von Baldrian Beitrag anzeigen
    die hätten einen Gewerbeschein, oder -ausweis. Weiß nicht mehr genau, wie der
    das genannt hat.
    Reisegewerbekarte ?!

    LG Frechdachs

  6. #6
    Ritter der Tafelrunde Avatar von Arthur
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    Zitat Zitat von Baldrian Beitrag anzeigen
    Hab mal vor ca. 2 Jahren bei der Polizei angerufen und denen gemeldet, dass die
    Leute wieder rumschwärmen. Aber der sagte, sie hätten sie schon kontrolliert,
    die hätten einen Gewerbeschein, oder -ausweis. Weiß nicht mehr genau, wie der
    das genannt hat.
    offtopic:
    Hatte mal vor Jahren eine junge Dame vor der Wohnungstür, die mir eine tränenreiche Story
    erzählte, dass sie Krankenschwester in der Ausbildung wäre und deshalb auf Unterstützung
    in Form von Zeitungsabos angewiesen wäre. Sie wedelt mir mit einem angeblichen Krankenhelferausbildungsausweis vor der Nase rum. Worauf sie wohl nicht gefaßt war,
    dass ich ihren Arm festhielt und eine Art Gewerbeschein sah. Ob der echt war oder nicht weiß
    ich nicht, hab sie damals des Hauses verwiesen.
    Der eigentliche Clou: Als ich auf den Polizeirevier anrief und das schilderte, sagte mir der
    Beamte, ich hätte sie mit einem Fußtritt rausbefördert sollen.
    naja so wild war es nun auch wieder nicht

  7. #7
    mareike26
    Gast

    Standard

    Ich hatte mal so eine vor der Tür, die meinte sie sei entlassene Straftäterin etc., heulte rum und so weiter. Dann kanm die Masche, dass sie hungern müsste...ich habe ihr dann eine Dose Suppe angeboten. Ruckzuck war sie wieder weg.
    Geändert von mareike26 (23.10.2009 um 17:28 Uhr) Grund: schlechtschreibung

  8. #8
    Medien- & Kaffeeguru Avatar von truelife
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    Joar, die kenne ich auch: "Sie haben was gegen die Jugend, sie sind doch blafaselsülz..."

    Das lief bei den beiden Fällen, die ich hier hatte, auf ein Abo einer Zeischrift hinaus. Natürlich brauche ich keine TV-Zeitschrift und keine Society-Blätter.

    Aber ich habe mir die Zeit genommen, mit den (in beiden Fällen Mädels) zu diskutieren. Bei der einen habe ich hochgerechnet, das sich das Geschirrspülen in einem Restarant eher lohnt als das verticken von Zeitschriften.

    Die andere war nach der Frage, wieviel denn ihr Makeup und das Haargel kosten würden, auch schnell weg.
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  9. #9
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    Standard

    Bei uns hier kommen alle mögliche Leute an.
    Grimms Märchen sind da gar nichts dagegen.
    Ich habe mir nun eine Mini-Kamera anschließen lassen,
    die den Eingangsbereich abdeckt.
    Wenn so eine/r bimmelt, bin ich abwesend.
    Da auch ein Mikrofon dran ist, höre ich schon mal,
    was sie so von mir halten.
    Aber das juckt mich nicht.
    Da sie diesen Schein haben, dürfen sie ihre Jammer-Tour überall abziehen.
    Viele Grüße

  10. #10
    Mitglied Avatar von heinrichh
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    na ja, die Legenden sind ja fast immer dieselben: junge Haftentlassene, Menschen in Drogentherapie etc. etc. Wenn dann der Spruch kommt "haben Sie etwa was gegen ...?" gibts ein nettes "JA!" und gut ist.
    Wer dann noch weiterdikustieren will, kriegt das übliche Programm: Hausverbot und ggf. Entfernung vom Grundstück.

    Grundsätzlich gilt aber: bloß keine Freundschaft mit denen anfangen, sondern sofort unmissverständlich klarmachen, wo der Hase langläuft.

    ich habe ihr dann eine Dose Suppe angeboten. Ruckzuck war sie wieder weg.
    Das wohl unfehlbarste Mittel ist es, Arbeit anzubieten: 4 Stunden Rasenmähen für 40 Euro. Wirkt garantiert :-)
    lupDujHomwIj lubuy'moH gharghmey

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