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Thema: unerbetene Werbeanrufe von Blindenwerkstatt R. Kaniss e.K.

  1. #31
    Neues Mitglied
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    Standard Kaniss entschuldigt sich....

    Heute kam dieses Schreiben bei unserem Anwalt an....ich lasse das einfach mal unkommentiert!
    Leider kann ich keine Dateien anhängen (?) daher in Textform (die Fehler sind 1:1 übernommen):


    Sehr geehrter Herr XXX,
    mit großem Bedauern haben wir von Ihnen hören müssen, dass Ihre Mandantin dennoch von einer unserer Agenturen wieder angerufen worden ist. Wir sind aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, von freien Handelsagenturen Aufträge anzukaufen. Wir haben diesen Herren noch einmal mitgeteilt, dass sie auf keinen Fall mehr Ihre Mandantin kontaktiert, und dass wir keine Aufträge mehr von Ihnen annehmen. Sollten Sie dennoch noch einmal in unseren Namen angerufen werden, bitten wir Sie uns umgehend dies mitzuteilen, damit wir uns wehren können.

    Nun noch ein Wort in eigener Sache: Seit nahezu fünfzig Jahren betreiben wir eine staatlich anerkannte Blindenwerkstatt, in der Menschen beschäftigt sind, die außerhalb einer solchen Einrichtung kaum oder nur sehr schwer Arbeit finden. Aus diesem Grunde freuen wir uns über jeden Auftrag. Es wäre daher sehr dankenswert, wenn Ihre Mandantin in der Zukunft trotz des unangenehmen Vorfalls - sofern Bedarf vorliegt diesen bei uns decken könnte. Einen Blick in unsere Werksatt können Sie im Internet unter Blindenwerkstatt.de werfen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihre Blindenwerksatt R. Kaniss

  2. #32
    Verbalakrobat Avatar von Goofy
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    Eigentlich die absolute Steilvorlage für eine Unterlassungsklage.
    Goofy
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  3. #33
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    .... und in der Entschuldigung wird auch gleich wieder Werbung gemacht.
    janssen76@gmx.de

  4. #34
    Urgestein
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    Deutlicher als durch
    Sollten Sie dennoch noch einmal in unseren Namen angerufen werden, bitten wir Sie uns umgehend dies mitzuteilen, damit wir uns wehren können.
    kann man nicht deutlich machen, dass man nicht gedenkt, die Belästigung definitiv abzustellen.
    sastef

  5. #35
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    Das eigentliche Problem sind nicht die Blindenwerkstätten, sondern unseriöse Callcenter oder Vertriebe, die die Kundenaufträge für die Blindenwerkstätten abschließen.
    Ohne diese Vertriebsstrukturen haben die Werkstätten eigentlich keine Chance zu überleben, dh. da stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel. Der Einkauf in einer Blindewerkstatt kann für gewerbliche Kunden ja auch durchaus attraktiv sein (Stichwort Ausgleichsabgabe).
    Aber ich möchte auch anmerken, dass jede Blindenwerkstatt in ihrem Namen werben lässt und es ist deren verdammte Pflicht ist zu überprüfen, ob sich die Vertriebspartner an die bestehenden Gesetze halten oder nicht. Es kann mir doch niemand erzählen, dass es der Geschäftsleitung einer solchen Werkstatt nicht innerhalb kürzester Zeit auffällt, wenn von einem bestimmten Callcenter nur "faule" Verträge abgeschlossen werden. Da muss man sich dann ganz schnell von distanzieren und die Zusammenarbeit aufkündigen. Ansonsten gehört man ganz klar mit an den Pranger gestellt.
    (Zu dem Thema könnte ich ja echt noch viel erzählen)

  6. #36
    Senior Mitglied Avatar von Solli
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    Zitat Zitat von Pillepaul Beitrag anzeigen
    dh. da stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel.
    Dieses "Argument" hört man im Zusammenhang mit Direktmarketing sehr häufig: Man brauche Marketing-methoden, die ich als belästigende Werbung bezeichne, um Arbeitsplätze zu sichern. Dabei ist es fast schon zweitrangig, wenn dabei gegen bestehende Gesetze verstoßen wird. Wer so argumentiert dürfte auch nichts gegen Taschendiebe oder Bankräuber sagen: Wenn diese nicht ihrer Tätigkeit nachgingen wären sie schließlich auch arbeitslos.

    Wobei ich dir nicht zu viel in den Mund legen will, immerhin sorgst du dich ja um die Arbeitsplätze in den Werkstätten und nicht in der Callcenter-Branche. Und dass diese Werkstätten an sich eine feine Sache sind bezweifelt vermutlich niemand hier: Immerhin können dadurch Menschen einer Arbeit nachgehen, die aufgrund ihrer Behinderung auf dem Arbeitsmarkt keine guten Chancen haben.

    Nur heiligt der Zweck nicht jedes Mittel. Du sprichst von unseriösen Callcentern und Blindenwerkstätten, die ihre Partner nicht sorgfältig prüfen. Ich gehe noch einen Schritt weiter: In manchen Fällen denke ich, dass es der Werkstätte sch* egal ist. Hauptsache es kommt Kohle dabei rum. Da der Auftraggeber verantwortlich für die Anrufe in seinem Namen ist, ist es nicht nur rechtmäßig sondern meines Erachtens auch angebracht, gegen diesen rechtliche Schritte zu unternehmen. Tja, wer mit den Hunden schläft muss sich nicht wundern wenn er mit Flöhen aufwacht.

    Und zu den eigentlich seriösen Blindenwerkstätten, die sich nur die falschen Vertriebspartner gesucht haben, gesellen sich Berichten zufolge noch richtig schwarze Schafe. Bei denen steht nicht das Wohl der behinderten Menschen im Vordergrund sondern nur der maximale Gewinn. Dafür wird auch zu illegalen Methoden wie gesetzeswidrigen Cold Calls gegriffen. Der Blinde profitiert dabei wenig, der arbeitet ohnehin für einen Hungerlohn.

    Es gibt übrigens auch positive Beispiele. Ich kenne eine Behindertenwerkstätte (keine Blinden, aber alle Arten von geistigen und motorischen Einschränkungen), die auf Werbung gar nicht angewiesen ist. Die Produkte genießen in der Region einen so guten Ruf, dass sich dieser per Mundpropaganda verbreitet. So kann der Kunde qualitativ hochwertige Waren erwerben, ohne mit Telefonanrufen terrorisiert zu werden.
    Durchgeknallter Netzindianer und stolz drauf

  7. #37
    Mittwoch
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    Zitat Zitat von Pillepaul Beitrag anzeigen
    Ohne diese Vertriebsstrukturen haben die Werkstätten eigentlich keine Chance zu überleben, dh. da stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel.
    Ich stimme deekay zunächst einmal zu, dass dieses "Argument" im Zusammenhang der Rechtfertigung von Spam aller Art kein Argument ist.

    In diesem speziellen Fall zieht es aber noch weniger, denn Blinde und sehr stark Sehbehinderte fallen unter die Regelungen des neunten Sozialgesetzbuchs und können somit in einer Werkstatt für behinderte Menschen unter kommen, wenn sie möchten. Die für die Betreuung behinderter Menschen zuständigen Behörden (in der Regel Kreise oder kreisfreie Städte) haben sicherzustellen, dass es für jeden Behinderten, der aufgrund seiner Behinderung nicht oder nur sehr eingeschränkt am normalen Arbeitsleben teilnehmen kann, eine entsprechende Arbeitsstelle in einer geeigneten Einrichtung gibt. Behinderte mit starken Einschränkungen haben ein Recht auf diese Betreuung.

    Solche Einrichtungen müssen dem Gesetz nach noch nicht einmal produktiv wirtschaften, auch wenn die überwiegende Zahl durchaus gut am Markt besteht. Insofern sind Blinden- und/oder Behindertenwerkstätten nicht zwangsläufig auf Wirtschaftlichkeit angewiesen, was wiederum in diesem speziellen Fall heißt, dass ich, wenn ich nicht bei dieser Blindenwerkstatt kaufe, nicht einen einzigen Arbeitsplatz gefährde. Es mag sein, dass dann ein privater Träger in wirtschaftliche Schieflage kommt, aber auch das ist für mich kein Argument, bei einem notorischen Spammer zu kaufen.

    Schönen Gruß
    Mittwoch

  8. #38
    Verbalakrobat Avatar von Goofy
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    Zitat Zitat von Pillepaul Beitrag anzeigen
    Das eigentliche Problem sind nicht die Blindenwerkstätten, sondern unseriöse Callcenter oder Vertriebe, die die Kundenaufträge für die Blindenwerkstätten abschließen.
    Und wer beauftragt die unseriösen Callcenter und Vertriebe, obwohl längst bekannt ist, dass unseriös geworben wird? Problem ist nicht nur der Ausführende, sondern auch der Auftraggeber, der den Ausführenden bezahlt und hinsichtlich der verwendeten Methoden beide Augen zudrückt.

    Zitat Zitat von Pillepaul Beitrag anzeigen
    Ohne diese Vertriebsstrukturen haben die Werkstätten eigentlich keine Chance zu überleben, dh. da stehen auch Arbeitsplätze auf dem Spiel. Der Einkauf in einer Blindewerkstatt kann für gewerbliche Kunden ja auch durchaus attraktiv sein (Stichwort Ausgleichsabgabe).

    Kann ich nicht einsehen. Es gibt genug legale alternative Möglichkeiten der Werbung.
    • Internet (eine Webseite kostet heute nicht mehr die Welt)
    • Flyerwerbung
    • Briefwerbung
    • Annoncenwerbung


    Und ob die maximal belästigende Form der Werbung (=Telefonwerbung) unbedingt immer die effektivste ist, das sei mal dahingestellt. Billig ist das auch nicht, die Callcenter machen die Arbeit auch nicht umsonst.
    Goofy
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  9. #39
    Urgestein Avatar von Wuschel_MUC
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    Standard Dann erzähle es auch!

    Zitat Zitat von Pillepaul Beitrag anzeigen
    Zu dem Thema könnte ich ja echt noch viel erzählen
    Dann mache es, notfalls anonym. Wichtig ist nur: was hier veröffentlicht wird, muss vor Gericht beweisbar sein.

    Interessant wäre z.B.:
    - wie seriös ist eine Blindenwerkstatt, die ein unseriöses Callcenter beauftragt und sich auf Nichtwissen beruft? Was sagt die Geschäftsleitung?
    - Warum muss unbedingt per Telefonspam geworben werden?
    - (usw. usw.)

    Viele Grüße
    Wuschel
    Wer mir was tut, sei auf der Hut!

  10. #40
    mareike26
    Gast

    Standard

    Uns hat zu diesem Thema am 28. Januar 2013 ein Löschgesuch des Webwaschers deinguterruf.de der MoveVision GmbH im Auftrag der Blindenwerkstadt Kaniss erreicht.
    Wir haben dem Webwasher am gleichen Tag kommuniziert, dass ihr Vorgehen erfolglos ist, da wir auf derartig unbestimmte Löschforderungen im Auftrag Dritter nicht reagieren.
    Geändert von mareike26 (05.02.2013 um 11:30 Uhr) Grund: besser

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