Investi war wieder mal auf Betrüger-Jagd. Diesmal aber in Paris und auf etwas unkonventionelle Art.

Immer wieder wird vor den rumänischen Kinder- und Jugendbanden gewarnt, die vor Pariser Sehenswürdigkeiten mit "Spendenlisten" nicht näher benannter "Kinderschutzorganisationen" an Touristen herantreten und um Barspenden betteln. Der Spender soll - zur Steigerung der Glaubwürdigkeit - seinen Namen nebst Unterschrift auf die Liste setzen sowie den "gespendeten" Betrag dazuschreiben.

Auch wir wurden am Eiffel-Turm von einer dieser jungen Damen angesprochen. Die Ankündigung einer Aussprache mit der Polizei veranlasste sie, sich eiligst von uns zu entfernen. Nur wenige Meter entfernt bearbeitete eine ihrer "Kolleginen" weitere Touristen. Unsere Warnung an diese vermutlich Amerikaner brachte das gewünschte Ergebnis.
10 Minuten später und 150 Meter weiter trat wieder eine der Betrügerinnen an uns heran. Ich tat so, als ob ich die Liste zeichnen wolle und nahm ihren Kugelschreiber in die Hand. Danach strich ich damit mehrmals quer über die Liste und steckte den Kugelschreiber ein. Die junge Dame (hier passt durchaus der Hinweis auf die Ähnlichkeit des Wortstammes von "Dame" und "dämlich") fing daraufhin an, um ihr Schreibgerät zu betteln. Erfolglos!

Als wenig später berittene Polizisten auftauchten, wurden die "Spendenlisten" schnell zusammengeklappt und in den Jacken- und Umhängetaschen versteckt.
Da wir gerade nichts zu tun hatten und eigentlich nur ein wenig bummeln wollten, machten wir uns den Spass und "begleiteten" die inzwischen vier Damen eine Weile. Nach kurzer Zeit traten diese die Flucht an und verzogen sich.

Ein Tag später, andere Location.
Zwischen dem Auschecken aus dem Hotel und Abfahrt unseres Zuges war noch etwas Zeit und so gingen wir in der Gegend des Centre Georges Pompidou etwas spazieren. Direkt vor dem Kulturzentrum kam erneut eine der Betrügerinnen auf uns zu. Es handelte sich um eine andere Gruppe der Abzocker, die wohl von unseren Aktivitäten vom Vortag nichts gehört hatten. Auch dieser Dame entwendete ich den Kuli und wir wählten unseren Spazierweg rein zufällig [TM] identisch zu der Route dieser Betrügerinnen. Auch die machten an diesem Nachmittag keine Umsätze.

WARNUNG:

Wer in Paris von jungen Mädchen oder Frauen angesprochen wird, die um Spenden für irgendwelche Kinderprojekte werben, sollte unbedingt die Finger von der Sache lassen und keinesfalls spenden - wie gering der Betrag auch sein sollte.
Aktionen, wie die oben beschriebenen, sind nicht wirklich empfehelnswert, da unbekannt ist, ob sich nicht irgendwelche männlichen Aufpasser in der Nähe befinden. Unsere Massnahmen waren risikomässig kalkulierbar und daher relativ ungefährlich.
Das Warnen von betroffenen Touristen im Vorbeigehen kann durchaus empfohlen werden, die von uns praktizierte "Verfolgung" der Verbrecher ist jedoch nicht zu empfehlen.

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