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Thema: Er kann's nicht lassen

  1. #1
    Offiz. Diskordianer-Papst Avatar von Investi
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    Standard Er kann's nicht lassen

    Investi war wieder mal auf Betrüger-Jagd. Diesmal aber in Paris und auf etwas unkonventionelle Art.

    Immer wieder wird vor den rumänischen Kinder- und Jugendbanden gewarnt, die vor Pariser Sehenswürdigkeiten mit "Spendenlisten" nicht näher benannter "Kinderschutzorganisationen" an Touristen herantreten und um Barspenden betteln. Der Spender soll - zur Steigerung der Glaubwürdigkeit - seinen Namen nebst Unterschrift auf die Liste setzen sowie den "gespendeten" Betrag dazuschreiben.

    Auch wir wurden am Eiffel-Turm von einer dieser jungen Damen angesprochen. Die Ankündigung einer Aussprache mit der Polizei veranlasste sie, sich eiligst von uns zu entfernen. Nur wenige Meter entfernt bearbeitete eine ihrer "Kolleginen" weitere Touristen. Unsere Warnung an diese vermutlich Amerikaner brachte das gewünschte Ergebnis.
    10 Minuten später und 150 Meter weiter trat wieder eine der Betrügerinnen an uns heran. Ich tat so, als ob ich die Liste zeichnen wolle und nahm ihren Kugelschreiber in die Hand. Danach strich ich damit mehrmals quer über die Liste und steckte den Kugelschreiber ein. Die junge Dame (hier passt durchaus der Hinweis auf die Ähnlichkeit des Wortstammes von "Dame" und "dämlich") fing daraufhin an, um ihr Schreibgerät zu betteln. Erfolglos!

    Als wenig später berittene Polizisten auftauchten, wurden die "Spendenlisten" schnell zusammengeklappt und in den Jacken- und Umhängetaschen versteckt.
    Da wir gerade nichts zu tun hatten und eigentlich nur ein wenig bummeln wollten, machten wir uns den Spass und "begleiteten" die inzwischen vier Damen eine Weile. Nach kurzer Zeit traten diese die Flucht an und verzogen sich.

    Ein Tag später, andere Location.
    Zwischen dem Auschecken aus dem Hotel und Abfahrt unseres Zuges war noch etwas Zeit und so gingen wir in der Gegend des Centre Georges Pompidou etwas spazieren. Direkt vor dem Kulturzentrum kam erneut eine der Betrügerinnen auf uns zu. Es handelte sich um eine andere Gruppe der Abzocker, die wohl von unseren Aktivitäten vom Vortag nichts gehört hatten. Auch dieser Dame entwendete ich den Kuli und wir wählten unseren Spazierweg rein zufällig [TM] identisch zu der Route dieser Betrügerinnen. Auch die machten an diesem Nachmittag keine Umsätze.

    WARNUNG:

    Wer in Paris von jungen Mädchen oder Frauen angesprochen wird, die um Spenden für irgendwelche Kinderprojekte werben, sollte unbedingt die Finger von der Sache lassen und keinesfalls spenden - wie gering der Betrag auch sein sollte.
    Aktionen, wie die oben beschriebenen, sind nicht wirklich empfehelnswert, da unbekannt ist, ob sich nicht irgendwelche männlichen Aufpasser in der Nähe befinden. Unsere Massnahmen waren risikomässig kalkulierbar und daher relativ ungefährlich.
    Das Warnen von betroffenen Touristen im Vorbeigehen kann durchaus empfohlen werden, die von uns praktizierte "Verfolgung" der Verbrecher ist jedoch nicht zu empfehlen.

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    Investi
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  2. #2
    Medien- & Kaffeeguru Avatar von truelife
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    Man kann sich von den Barspenden doch wieder einen Kugelschreiber kaufen - so schwierig kann das doch nicht sein? Wieso taten die es dann nicht? Ansonsten: ich liebe solche Aktionen! <3
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  3. #3
    Verbalakrobat Avatar von Goofy
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    Diese Banden haben in aller Regel Aufpasser, und die Bettlerinnen werden streng kontrolliert und vermöbelt, wenn sie abends nicht genug Kohle anbringen. Ich habe am Gare de l'Est schon gesehen, wie der französische Zoll (mit MPs bewaffnet...) die frisch angereisten Rumänen abfängt. Trotzdem ist das nicht in den Griff zu kriegen. Diejenigen, die bezahlen, sorgen dafür, dass die Masche weiterläuft.
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  4. #4
    Senior Mitglied Avatar von euregio
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    Standard

    Es gibt regelrechte Bustransfers nach Rumänien und Bulgarien für diese Menschen. Die Banden haben im Gebiet um Straßburg eine Art Stützpunkt und auch in diversen anderen Städten gibt es sog. Anlaufstationen der Sippen. Häufig werden die Leute über die Grenze gebracht um ihre "Straftaten2 zu begehen. Insbesondere Taschendiebstahl in der Metro und an den Touristenorten sind bekannt. Wer solche Aktionen wie Investi plant, der sollte sich geneau umschauen, in der Regel stehen in Sichtweite Kleintransporter mit den Bewachern. Diese Leute sind sehr schnell mit Messern zur Hand und die sog. Damen sind auch nicht selten bewaffnet. Daher auf jeden Fall nicht alleine agieren und den Rücken freihalten. Vorsicht vor Messern!!!!

  5. #5
    Urgestein Avatar von Eniac
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    Natürlich sind diese Banden auch bei uns unterwegs...

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    Am Donnerstag, 29. November 2012, gegen 11.50 Uhr, befand sich ein 61jähriger Mann in Buchloe beim Einkaufen und wurde vor dem FENEBERG von einem jüngeren, ausländischen Bettler angegangen, der vorgab taubstumm zu sein und deshalb um eine Spende bat. Er hatte Spendenlisten mit Eintragungen (höhere Beträge) bei sich.
    ...
    Es dürfte sich um eine organisierte Bettlerbande handeln, die in betrügerischer Absicht den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen will.

    Eniac
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    Viele falsche Escrow-Seiten: http://escrow-fraud.com/search.php

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  6. #6
    Neues Mitglied
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    Standard Dreister Gehörlosen Abzock ...

    ... fangen wir von Vorne an.

    Ein Junge "haute" die Leute an einer Busshaltestelle ( wenn das nicht erlaubt ist - bitte löschen ) in Bochum Langendreer ( gleichzeitig S-Bahn Haltestelle) mit Hilfe eines Zettels an.

    Der Text war ungefähr:

    >>>
    Gehörlosenvereinigung Bochum

    Wir bitten Sie um eine Spende für unsere Gemeinsamme Sache. Wir Gehörlosen, wollen zusammen Weihnachten feiern, leider fehlen uns die Mittel.
    Die Städtische Verwaltung hat alle Mittel und Aufwendungen gestrichen. Bitte helfen Sie uns.

    NAME Datum gespendet € Unterschrift
    ----------------------------------------------------

    Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest
    <<<

    Auf dem Zettel hatten schon einige Unterschrieben und auch an der Haltestelle zückten einige Ihre Geldbörse ...

    Eigentlich wäre dagegen nichts ein zuwenden, aber irgendwie konnte der Bursche ( schätze 12/13 Jahre alt ) Sich nicht ausweisen, hatte auch
    keine Informelle Bescheingung ... also habe ich eine Spende verweigert!

    Gegenüber der Haltestelle holte ich mir ( an Einem Kiosk ) einen Kaffee, bevor ich zur S-Bahn hoch ging und erfuhr von dem verdutzten Besitzer,
    das der Junge auf jeden fall sprechen kann, da er öfters bei Ihm "einkaufe" ...

    Also Spenden ist okay - aber achtet Bitte drauf, das Ihr es an die "richtigen" spendet
    Geändert von Mittwoch (28.12.2012 um 18:02 Uhr) Grund: getackert

  7. #7
    Mittwoch
    Gast

    Standard

    Ich habe Deinen Beitrag an ein anderes Thema getackert, denn die Masche klingt für mich verdächtig ähnlich. Auch wenn Investi hier zu Beginn aus Paris berichtet, gehe ich davon aus, dass die Täter dem gleichen, europäisch grenzüberschreitenden Milieu zuzuordnen sind.

    Ich würde an Deiner Stelle die Bochumer Polizei zwecks Warnung von Mitbürgern und eventueller Kontrolle der SammlerInnen, die Bochumer Ordnungsbehörden zwecks verstärkter Kontrollen (Sammlungen sind in einigen Kommunen anmeldepflichtig), die Bochumer Nahverkehrsbetriebe zwecks eventuellem Warnaushang an den Haltestellen und nicht zuletzt die Bochumer Presseorgane zwecks Berichterstattung kontaktieren.

    Danke für den Hinweis hier im Forum und schönen Gruß
    Mittwoch

  8. #8
    mareike26
    Gast

    Standard

    Kann auch ein Dummerjungenstreich gewesen sein, der auf seinem eigenen Mist gewachsen ist. Mir klingt das jedenfalls danach, vor Allem, weil der Kiosbesitzer den Jungen kannte. Als Mitglied einer Bande wäre er entsprechend geimpft, sich nicht selber in der Öffentlichkeit, die man anbettelt, ad absurdum zu führen.
    (Vielleicht ist jemand in seiner Familie gehörlos, und er kam deswegen auf die Idee. Oder es wurde in der Schule behandelt. Oder, oder, oder...)

  9. #9
    Mittwoch
    Gast

    Standard

    Das mit der Namensliste finde ich

  10. #10
    Urgestein Avatar von Eniac
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    Standard Und wieder zwei angelich Taubstumme...

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    Ausgerechnet einer Zivilstreife wollten am Montag zwei angeblich taubstumme Bettler Spenden für eine nicht existierende Hilfsorganisation abknöpfen.
    Daraufhin stellten die Fahnder illegale Spendengelder sicher, die im Schuh eines Betrügers versteckt waren.

    Eniac
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