In diesem Artikel wird beschrieben, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein Auto im Internet kaufen oder selber eines anbieten, um nicht Betrügern auf den Leim zu gehen und viel Geld und/oder Ihr Auto zu verlieren. |
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Online-Autobörsen werden immer beliebter. Viele Verbraucher suchen günstige Fahrzeuge im Internet, oder sie verkaufen dort ihr Gebrauchtfahrzeug. Bei diesen Käufen und Verkäufen ist jedoch immer viel Geld im Spiel. Daher war es nicht anders zu erwarten, dass Internet-Betrüger hier sehr schnell neue Betrugszweige geschaffen haben.
"Tummelplätze" dieser Betrüger sind dabei die bekannten Portale wie autoscout24.de und andere. Die Schuld liegt dabei nicht bei den Betreibern dieser Portale. Im Gegenteil sind diese sehr interessiert daran, Betrüger zu stoppen. Bei begründetem Verdacht werden die Betrüger dann auch sofort von den Portalen ausgeschlossen. Leider ermöglicht die Anonymität des Internets es den Betrügern, sich im Handumdrehen trotzdem wieder einen neuen Zugang zu dem Portal zu verschaffen. Es reicht dazu schon eine neue Wegwerf-e-Mailadresse bei Yahoo, google-Mail oder einem anderen Freemail-Provider.
Es gibt unterschiedliche Betrugsmanöver entweder beim Kauf oder Verkauf von Fahrzeugen, wobei die Kommunikationsaufnahme seitens der Betrüger fast immer per e-Mail oder SMS stattfindet.
Hier meldet sich meistens ein angeblicher Käufer aus dem Ausland, der Ihr Fahrzeug kaufen will. Er bietet Ihnen eine Bezahlung per Scheck. Sie geben das Fahrzeug heraus, und der Scheck platzt, weil er ungültig oder ungedeckt ist (das kann bei Schecks aus dem Ausland ein paar Wochen dauern). In diesem Fall verschwindet das Fahrzeug spurlos in Osteuropa, Afrika, evtl. Arabien.
Wenn das Fahrzeug von einem schwarzafrikanischen Betrüger abgeholt und nach Afrika verschifft wird, hilft manchmal noch ein Anruf bei der Abu-Mehri-Reederei. Diese Reederei wird häufig mit den Transporten beauftragt und hat mehrere Autoschiffe, die nach Afrika fahren. Mit etwas Glück kann man dann das Fahrzeug noch sicherstellen lassen. Ist jedoch das Fahrzeug in Afrika durch den Zoll geschafft, müssen Sie das ganze wohl als Totalverlust abschreiben.
Es kann auch sein, dass der Betrüger Ihnen "zur Anzahlung" einen Scheck geschickt hat, aber "aus Versehen" mit einem zu hohem Betrag, und dass er Sie jetzt bittet, den Differenzbetrag per Western Union oder MoneyGram anonym zurück zu überweisen. Wenn der Scheck platzt, bleiben Sie dann auf dem Differenz-Schaden sitzen (meistens ein paar Tausend Euro). Der Empfänger eines Transfers mit Western Union oder Moneygram ist fast nie ermittelbar.
Diese Art von Scheckbetrug ist eine beliebte Spielart der schwarzafrikanischen 419-Betrüger.
Sie erhalten ein besonders attraktiv klingendes Angebot für Ihr absolutes Traumfahrzeug, deutlich unter Marktwert. Sie gehen darauf ein, und der Verkäufer verlangt von Ihnen vor der Besichtigung eine "kleine Anzahlung", in der Regel einige Tausend Euro, anonym über Western Union oder MoneyGram. Der Empfänger einer solchen Überweisung ist nicht nachzuverfolgen, und der Betrüger ist dann über alle Berge, ohne dass Sie das angebotene Fahrzeug auch nur gesehen haben.
Die Betrüger benutzen dazu oft seriös aussehende Internetseiten fiktiver Treuhand- oder Speditionsfirmen, um das Opfer in Sicherheit zu wiegen. Nicht selten werden dazu die Namen echter Firmen wie z.B. Escrow.com oder DHL missbraucht. Die meist professionell gemachten Betrugswebseiten haben in der Regel fingierte Trackingsysteme, mit denen wie bei echten Versandunternehmen der Warenverlauf "nachgeprüft" werden kann.
Eine umfangreiche Übersicht häufig verwendeter Betrugsseiten gibt es hier: http://www.escrow-fraud.com/index.php?page=gallery
In der AA419-Datenbank werden täglich ungefähr 20 neue Betrugsseiten aufgelistet: http://db.aa419.org/fakebankslist.php
Neben der bekannten Betrugsmasche mit falschen Treuhanddiensten oder falschen Speditionen kommt seit einiger Zeit immer häufiger eine andere Variante auf, die man als "Vertrauenszahlung" bezeichnen kann. Diese Masche kommt ohne Webseiten falscher Firmen aus und ist für ein Opfer, dass sich mit Bargeldtransferdiensten wie Western Union oder MoneyGram nicht genau auskennt, noch schwerer zu durchschauen.
Wie üblich wird das Opfer auf den gängigen Plattformen wie mobile.de/autoscout24.de oder auch Kleinanzeigenanbietern wie dhd24.de mit einem Angebot geködert, das zu gut klingt um wahr zu sein, in der Regel ein junger Gebrauchtwagen einer Premiummarke zu 50% oder sogar noch weniger unter dem Marktwert.
Der angebliche Verkäufer wohnt immer im Ausland oder zumindest weit weg und ist freundlicherweise bereit, den Wagen zum Käufer zu bringen oder sich mit ihm auf halbem Wege zu treffen. Damit der Verkäufer den weiten Weg aber nicht umsonst macht (er ist ja schon mal ganz böse versetzt worden), wird vom Käufer ein unüblicher Vertrauensbeweis verlangt: Er soll einen Großteil des späteren Kaufbetrags, meistens 30-50%, manchmal auch die ganze Kaufsumme, vorab über einen Bargeldtransferdienstleister (Western Union / MoneyGram) entweder an sich selbst oder an eine Person seines Vertrauens einbezahlen. Dann soll er den Einzahlungsbeleg mit den Transaktionsdaten wie MTCN (Transfernummer) und geheime Frage/Antwort als Beweis per E-Mailkopie oder Fax an den Verkäufer senden.
"Da kann ja nichts schiefgehen", denkt man und wägt sich in absoluter Sicherheit. Mit der Übersendung des Einzahlungsbeleges hat man aber dem Täter bereits alle relevanten Zahlungsdetails frei Haus geliefert. Mit einem gefälschten Ausweis kann er nun das Geld weltweit abholen. Da beim Versenden von Bargeldbeträgen eine Weitergabe der Transaktionsdaten an Dritte ausdrücklich untersagt wurde, hat der Käufer keinen Anspruch auf Schadenersatz und bleibt zusätzlich auch noch auf den nicht unerheblichen Transaktionsgebühren sitzen.
Seit geraumer Zeit gehen auch Abzocker in den Autoportalen auf Opferfang. Für einigen Ärger haben dabei bereits gewisse Tarnfirmen mit Sitz in Spanien gesorgt. Die Opfer werden hierbei mit SMS kontaktiert, seitens einer ominösen Verkaufsplattform. Man täuscht Interesse vor und verleitet die Opfer zum Rückruf auf eine 0180-er Nummer. Bei diesem Anruf werden dann zunächst mal die Daten des Opfers aufgenommen und diesem mitgeteilt, man werde sich melden, sobald es einen Interessenten gebe.
Einige Tage später erhält man dann eine SMS, in der behauptet wird, man habe tatsächlich einen Interessenten. Zuerst müssten aber € 124 an ein Konto in Spanien überwiesen werden. Dieses Geld werde angeblich zurückerstattet, wenn der Interessent abspringe. Ob die betreffende ominöse Firma überhaupt jemals Interessenten vermittelt hat, konnte nicht festgestellt werden. Jedenfalls erhält man dann kurze Zeit später böse Mahnungen, in denen man aufgefordert wird, die Bearbeitungsgebühr zu zahlen, sonst gebe es einen Mahnbescheid, der böse Inkassovollstrecker komme bald und so weiter.
Bei Computerbetrug.de gibt es unzählige Berichte über diese Abzockmethode: Zum Thread im Forum bei bei Computerbetrug.de
Allerdings gibt es keine Gründe, Angst vor dieser Abzocke haben zu müssen. Irgendwelche Folgen (Mahnbescheid, Gerichtsprozess, Pfändung etc.) sind natürlich bisher in diesen Fällen nicht bekanntgeworden. Warum auch - denn schließlich gibt es überhaupt keine Vertragsgrundlage für diese Phantasieforderungen. Es gelten hier die gleichen Erfahrungen, wie sie bei den Abzockfallen mit Webseiten gemacht wurden: Abzocke - Hilfe! Was kann mir passieren.
In letzter Zeit wurden immer häufiger bei ebay Betrügereien im Zusammenhang mit Fahrzeugverkäufen und zurückgezogenen Geboten gemeldet. Das betraf sowohl Autos wie Motorräder. Dabei werden hohe Gebote auf ein Fahrzeug abgegeben und das Fahrzeug so für andere Bieter uninteressant gemacht. Ein Komplize hat vorher ein zweites Gebot zu einem Preis deutlich unter Marktwert gesetzt. Jetzt zieht der Höchstbieter sein Gebot zurück, und der Zweitbieter besteht darauf, das Fahrzeug zu einem Spottpreis ausgehändigt zu bekommen.
Beispiel:
Ein Gebot für ein 2-jähriges Fahrzeug vom Typ BMW liegt 20% über dem Schwackepreis. Kurz vor Ende der Auktion wird das Gebot zurückgenommen, und der zweitplatzierte erhält den Zuschlag zu einem sehr viel niedrigeren Gebot. In diesem Fall betrug das erfolgreiche Gebot nur 60% des Schwacke-Listenpreises und damit die Hälfte des vorher abgegebenen Höchstgebotes!
Da es ein erfolgreiches Gebot war, händigt ebay dann die Daten des Verkäufers aus. Zu abendlicher Stunde stehen dann mehrere osteuropäische Personen vor der Tür und fordern das Fahrzeug zum ebay-Preis ein. Natürlich handelt es sich gleich um mehrere, stattlich-martialisch aussehende Herren, die ihrer Forderung allein durch ihr Auftreten Nachdruck verleihen. In so einem Fall empfiehlt es sich unbedingt, ebay zu informieren und bei Auftauchen solcher Herrschaften die Polizei hinzuzuziehen. Die Polizei kann dann die Personalien aufnehmen. Es empfiehlt sich in diesem Zusammenhang auch das Erstatten einer Strafanzeige.
Es wurde berichtet, dass auch schon mit Tätlichkeiten gedroht wurde, mit Aussagen, dass "man es schon noch bereuen werde" u.a. Eingeschüchterte Anbieter von Fahrzeugen haben nach diesen Drohungen auch schon die Fahrzeuge ausgehändigt und den Kaufvertrag unterschrieben. Damit ist allerdings so ein Geschäft nur noch schwer anfechtbar. Bei zurückgezogenen Geboten daher immer ebay informieren und die Auktion anfechten! Das gilt besonders bei überhöhten Geboten. Vorab Kontakt mit dem vermeintlichen Käufer aufnehmen, und auch ebay dies mitteilen. Bei Drohungen unbedingt die Polizei hinzuziehen!
Besonders die rumänischen Internetbetrüger, die sich bei ebay und auf den Autoportalen herumtreiben, sind darauf spezialisiert, den Käufern falsche "Treuhandservices" anzubieten. Dabei werden gern einmal Webseiten des tatsächlich existierenden, seriösen Treuhandservice Escrow gefälscht, es werden Imitate ins Netz gestellt, auf denen aber natürlich nur das Geld abkassiert und kein "Treuhandservice" geboten wird. Oft werden auch frei erfundene Namen für diese angeblichen "Services" verwendet.
Näheres findet man auf der Webseite bei outbay.ch.
Auch auf der Webseite autosec4u.info findet man viele wertvolle Informationen zu diesen Betrügereien. Beide Seiten haben auch jeweils ein Forum.
Leider mehren sich die Anzeichen, dass das Risiko eines Diebstahls bei einem im Internet inserierten Fahrzeug erhöht ist, besonders bei hochwertigen Fahrzeugen. Daher sollten Sie in der Zeit nach dem Inserat das Fahrzeug, wenn irgend möglich, ausschließlich in einer gut gesicherten Garage/Tiefgarage abstellen.
Hier noch einmal die wesentlichen Punkte, worauf Sie beim Kauf oder Verkauf eines Autos im Internet unbedingt achten sollten:
Wichtigste Regel: Unter gar keinen Umständen Anzahlungen für ein Fahrzeug leisten, dass man nicht mit eigenen Augen gesehen hat! |
Aus welchem Land schreibt er?
419-Betrüger aus Westafrika treten in aller Regel nicht als Verkäufer, sondern fast nur als Käufer auf. Der betrügerische Verkauf ist fest in der Hand osteuropäischer Banden, vor allem treten hier Rumänen auf, aber auch hin und wieder Russen.
Sie können manchmal anhand der Analyse eines e-Mail-Headers feststellen, aus welchem Land/Ort der Welt die Mail abgesendet wurde. Dies ist anhand der versendenden IP-Adresse oft möglich, allerdings nicht bei google-Mail-Accounts, weil dort leider nur die IP-Adresse des google-Mailservers im Header auftaucht. Lesen Sie dazu auch den Artikel: EMailHeader.
Die rumänischen Autobetrüger benutzen besonders gern auch AOL-Accounts, auch hier führt die IP-Adresse jedoch nur zum Web-Mailserver in den USA, ein weiteres Tracing ist also auch hier meist nicht möglich.
Fragen Sie im Zweifelsfall bei uns im Forum nach, und posten Sie den Mail-Header mit.
Leider können Sie auch dann, wenn der Verkäufer eine Telefonnummer angegeben hat, nicht immer sicher sein, dass er später etwa anhand dieser Telefonnummer identifizierbar sein wird. Es gibt Weiterleitungs-Services, zu denen man sich anonym registrieren lassen kann. Und es gibt die Möglichkeit, für Mobiltelefone gebrauchte Prepaid-SIM-Karten z.B. bei ebay zu kaufen, wo dann meistens niemand mehr nachvollziehen kann, wem der betreffende Anschluss gehört.
Fotos sagen mehr als tausend Worte, sind aber auch schnell einmal auf jedem Supermarktparkplatz per Handykamera geschossen - und zeigen dann vielleicht fremde Autos, die dem Betrüger nicht gehören. Daher bei Interesse und nach erster Kontaktaufnahme detaillierte Fotos von bestimmten Details fordern. Das kann der Tacho oder auch der Zustand der Innenausstattung sein. Auch Türeinstiege oder Sitze aus mehreren Perspektiven lassen Rückschlüsse auf das Fahrzeug und die Echtheit der ersten eingestellten Fotos zu. Auch das Scheckheft abfotografieren lassen, dabei auf Kopien von allen Seiten bestehen. Dort muss ein Aufkleber drin sein, der helfen kann, bei späteren Streitigkeiten und Problemen das Fahrzeug zuzuordnen.
Immer auch die Umgebung der Bilder genauestens beachten. Wenn z.B. als Standort des Fahrzeugs Deutschland angegeben ist, im Hintergrund aber Palmen oder eine Filiale der Bank of America zu sehen sind, dann stimmt schon etwas nicht.
Niemals, aber auch wirklich niemals sich mit einem Käufer oder Verkäufer an Bahnhöfen oder Raststätten etc. treffen. Erst recht nicht zur Abend-/Nachtzeit oder an einsamen Orten. Am besten zu zweit auftauchen, dann haben Sie einen Zeugen. |
Wenn Sie Barzahlung vereinbart haben: Das Geld gesichert aufbewahren! |
Falls möglich, das Geld erst bei Kauf von der Bank holen! Auf jeden Fall die Summe so am Körper tragen, dass sie ihnen nicht einfach mit Taschenspielertricks entwendet werden kann, z.B. mit einer Bauchtasche hinter dem Hosenbund, über dem sie dann noch Hemd und geschlossene Jacke tragen.
Lassen Sie sich immer den Ausweis zeigen, und notieren Sie die Ausweisnummer. |
Besser noch: Sie nehmen einen vorgedruckten Kaufvertrag, den Sie z.B. bei einem Automobilclub bekommen, und lassen sich alle erforderlichen Angaben mit Dokumenten belegen.
Schlagen Sie vor, die Besichtigung an einem TÜV / Dekra Standort während der Geschäftszeit zu vereinbaren und dort das Fahrzeug auf Mängel prüfen zu lassen! |
Das kostet unter 100 Euro, aber man kauft nicht die Katze im Sack. Und ein Betrüger wird fast immer spätestens bei dieser Forderung den Kontakt abbrechen.
Die Gebrauchtwagenprüfung beim TÜV/Dekra hat folgende Vorteile:
Niemals Geld per Moneygram oder Western Union als Anzahlung oder Reservierung zahlen! |
Es ist besonders typisch für rumänische und schwarzafrikanische Betrügerbanden, dass eine "Anzahlung" über diese anonyme Überweisungsmethode verlangt wird. Wer das bei einem Internet-Kauf von Ihnen will, ist immer und ohne Ausnahme kriminell! Der Empfänger ist so gut wie immer nicht identifizierbar. - In Rumänien und anderen Ländern gibt es an einigen Orten mehr Auszahlungsstellen dieser Firmen wie Supermärkte!
Ausländische Fahrzeuge sind immer mit Vorsicht zu betrachten! |
Gerade Belgien und andere Nachbarländer geben nicht immer KFZ-Scheine aus. Das gleiche gilt für Fahrzeuge von Nato-Soldaten, die hier stationiert sind. Manch toller Wagen von angeblichen Amerikanern war ein Leihwagen mit gestohlenem US-Militär-Kennzeichen oder Nato-Kennzeichen! Daher in diesem Fall unbedingt die Fahrzeuge von TÜV/Dekrabegutachten lassen! - Dort wird einem auch gesagt, ob man das Auto hier überhaupt zugelassen bekommt!
Und noch etwas: US-Uniformen gibt es bei ebay, und Militärausweise sind nur bedingt als Identifikation zu gebrauchen. - Wenn sich bei Ihnen eine Person mit schwarzer Hautfarbe als Angehöriger der US-Armee ausgibt, müssen Sie leider im Hinterkopf haben, dass es sich um einen nigerianischen 419-Betrüger handeln könnte.
Zubehör: Alle Elektronik und Umbauten in den Kaufvertrag eintragen und die Unterlagen verlangen. |
Bedienungsanleitungen und ABE gehören natürlich dazu. Bei allem frei zugänglichen Zubehör die Seriennummer mit erfassen. Auch Alu Felgen etc. in den Vertrag eintragen.
Und zu guter letzt auf jeden Fall im Vertrag vermerken, dass der Verkäufer auch uneingeschränkter Eigentümer ist. Damit bestätigt er Ihnen, dass nicht noch irgendwo ein Kredit- oder Leasingvertrag auf das Fahrzeug läuft. |
Aus welchem Land schreibt er? Besondere Vorsicht ist leider dann geboten, wenn der Käufer sich als Geschäftsmann ausgibt, der in Afrika (vorzugsweise Nigeria, Elfenbeinküste/Westafrika, Südafrika) wohnhaft oder auf Auslandsaufenthalt sei. Bei Mail-Angeboten auf Ihre Annonce, die aus Afrika stammen, müssen Sie leider besonders oft mit Betrug rechnen. Aber es gibt auch rumänische Banden, die z.T. noch weit geschickter agieren, als die 419-Nigerianer.
Sie können manchmal anhand der Analyse eines e-Mail-Headers feststellen, aus welchem Land/Ort der Welt die Mail abgesendet wurde. Dies ist anhand der versendenden IP-Adresse oft möglich, allerdings nicht bei google-Mail-Accounts, weil dort leider nur die IP-Adresse des google-Mailservers im Header auftaucht. Lesen Sie dazu auch den Artikel: EMailHeader.
Fragen Sie im Zweifelsfall bei uns im Forum nach, und posten Sie den Mail-Header mit.
Ein großer Teil der Kontaktaufnahmen bei Betrügereien mit Autoverkäufen findet über e-Mail statt.
Beachten Sie jedoch, dass es leider technische Möglichkeiten gibt, anonym Telefongespräche mit einem "Weiterleitungsservice" zu führen. Zur Registrierung solcher Services braucht es z.T. keine Angabe persönlicher Daten, so dass Sie auch bei Angabe einer Telefonnummer niemals sicher sein können, dass ein Betrüger über diese Nummer identifizierbar sein wird.
Eine Mobilfunknummer kann z.B. für eine gebraucht gekaufte Prepaid-SIM-Karte vergeben worden sein. Es kann dann i.d.R. nicht nachvollzogen werden, wer diese SIM-Karte z.B. bei ebay etc. gekauft hat.
Einen Großteil der typischen Betrugsangebote erkennen Sie schon daran, dass Ihnen ein angeblicher Käufer eine Vorauszahlung per Scheck anbietet.
Lassen Sie sich niemals auf eine Zahlung per Scheck ein! |
Ist der Scheck ungültig oder ungedeckt, dann kommt dies z.T. erst Wochen später heraus, wenn der Scheck dann "platzt" und die Bank das Geld von Ihnen zurückfordert. Meistens haben Sie das Fahrzeug dann bereits herausgegeben, und der Käufer hat es ins Ausland transferiert (Osteuropa, Afrika) und ist nirgends mehr auffindbar.
Oftmals stellt Ihnen der Betrüger auch einen Scheck über einen "aus Versehen" überhöhten Betrag aus und bittet Sie, diesen zuviel gezahlten Betrag (meist ein paar Tausend Euro) mit Western Union oder Moneygram zurück zu überweisen. Diese Services arbeiten jedoch vollanonym, der Empfänger ist nicht nachvollziehbar! Ist dann der Scheck geplatzt, bleiben Sie auf dem Schaden des Differenzbetrags sitzen - wenn auch bei dieser Betrugsvariante allerdings das Fahrzeug meistens nicht abgeholt wird.
Niemals Geld per Western Union oder MoneyGram bei einem Internet-Kauf zahlen, unter welchem Vorwand auch immer! |
Es ist besonders typisch für rumänische und schwarzafrikanische Betrügerbanden, dass eine Zahlung über diese anonyme Überweisungsmethode verlangt wird. Wer das von Ihnen wegen eines Internet-Kaufs will, ist immer und ohne Ausnahme kriminell! Der Empfänger ist so gut wie immer nicht identifizierbar. In Rumänien und anderen Ländern gibt es an einigen Orten mehr Auszahlungsstellen dieser Firmen wie Supermärkte!
Niemals, aber auch wirklich niemals sich mit einem Käufer oder Verkäufer an Bahnhöfen oder Raststätten etc. treffen. Erst recht nicht zur Abend-/Nachtzeit oder an einsamen Orten. Am besten zu zweit das Fahrzeug vorführen, so haben Sie einen Zeugen. |
Lassen Sie sich immer den Ausweis und den Führerschein zeigen, und notieren Sie sich die Ausweisnummer. |
Besser noch: Sie nehmen einen vorgedruckten Kaufvertrag, den Sie z.B. bei einem Automobilclub bekommen, und lassen sich alle erforderlichen Angaben mit Dokumenten belegen.
Schlagen Sie vor, die Besichtigung an einem TÜV-/Dekra-Standort während der Geschäftszeit zu vereinbaren und dort das Fahrzeug auf Mängel prüfen zu lassen! |
Das kostet unter 100 Euro, aber man verkauft einem Käufer nicht die Katze im Sack. Ein unseriöser Käufer wird hier schon spätestens zurückzucken, weil er keine Zeugen haben möchte. Ein seriöser Käufer wird dieses Angebot natürlich gerne annehmen.
Vor der Gewährung einer Probefahrt: unbedingt Ausweisnummer des interessierten Käufers notieren, und Führerschein zeigen lassen!
Bei Probefahrten auch die Schüssel kennzeichnen mit Farbe. |
Immer die Passdaten des Käufers vermerken, dies gilt gerade bei älteren Fahrzeugen. Die Passdaten auch unbedingt abgleichen und eine Adresse aus den Papieren notieren. |
Gelegentlich werden ältere Fahrzeuge von Neustadt/Ostsee Richtung Baltikum verschifft, auf hoher See ausgeschlachtet und dann versenkt. Wenn ein solches Fahrzeug geborgen wird oder in Schifffahrts- oder Fischereigewässern Schaden anrichtet, wenden sich die Behörden an den letzten bekannten Halter lt. Fahrzeugnummer. Gerade Polen und die baltischen Staaten verknüpfen ihre Forderungen dann mit saftigen Bussgeldern. Gleiches gilt für den Kosovo und andere Regionen auf dem Balkan.
Ein weiterer Punkt sind Kennzeichen. Diese unbedingt einbehalten, auch wenn diese entwertet sind. Häufig werden diese Kennzeichen für den Transit durch Drittstaaten verwendet oder hinter den EU Grenzen missbraucht. Länder wie Georgien, Armenien und einige andere Länder können bei vorhandenen Kennzeichen auch Zollforderungen stellen. Das gleiche gilt für afrikanische und arabische Länder.
Auch Zugaben wie Radios oder elektronische Teile im Kaufvertrag aufführen, um ggf. beweisen zu können, dass man nicht Hehlerware verkauft hat. Besonders gerne werden Airbags und ABS Steuergeräte, die vorher gestohlen wurden, mit Gebrauchtwagen verschifft. Deshalb am besten bei Übergabe das Fahrzeug komplett fotografieren und die Fotos aufbewahren. Sich auf keinen Fall auf schwammige Begriffe einlassen wie z.B. "Ersatzteile" etc., sondern alles detailliert aufführen, und die Nummern von Radios und Zusatzeinbauten erfassen. Auch Navi-Geräte sind hier genau zu erfassen, da diese auch gerne weiterveräußert werden.
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00:30, 9. Jul 2009 (CEST)