PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wahlwerbung per Post?!?!



SteGra
24.03.2006, 12:59
Hallo!

Habe heute an meine realtiv neue Adresse einen an mich persönlich Adressierten Brief mit Wahlwerbung einer größeren Deutschen Partei bekommen. Übermorgen ist hier kommunalwahl.

Ist Wahlwerbung per Post überhaupt erlaubt?
Woher haben die meine Adresse?

Wie soll ich mich verhalten, einfach wegschmeißen kommt nicht in Frage, will die schon ein wenig ärgern :D

exe
24.03.2006, 16:07
Ist schon ein paar Jahre her da habe ich (als Erstwähler) von der Jungen Union auch Wahlwerbung per Post bekommen. Dreister weise nicht mal ein Absender drauf, so dass man den Mist vor dem Entsorgen in die Rundablage öffenen musste. :-/

Ich haben dem örtlichen Verein dann mal meinen Frust in Gästebuch kund getan. So in der Richtung, schön dass ihr mir die Wahlentscheidung mit unerwünschter Werbepost erleichtert, ich weiß jetzt wen ich auf jeden Fall nicht wählen werden. :D Das hat gewirkt, ich bekam daraufhin eine Mail von deren JU-Oberfuzzi. Auf die Frage woher sie meine Adresse haben, gab der die Auskunft, dass sie die Erstwähleradressen von der Gemeinde bekommen. :lil: Ich weiß nicht ob das zulässig ist, habe mich auch damals nicht mehr darum gekümmert. Ich glaub ich mach auch eine Partei auf, dann bekomme ich auch die ganzen Daten der Leute einfach so. ;)

Wuschel_MUC
24.03.2006, 19:05
Ja, das ist erlaubt.

Die Parteien dürfen die Adressen bestimmter Zielgruppen (Erstwähler, Senioren...) vom Einwohnermeldeamt nutzen - wenn sie es bezahlen können. Der Einwohner kann der Weitergabe beim Einwohnermeldeamt widersprechen.

Wahlwerbung per Serienbrief machen wohl alle etablierten Parteien. Die DVU hat es mal gezielt bei Senioren probiert.

Ein bestimmter Prozentsatz ist halt immer zu beeinflussen.

Wuschel

SteGra
24.03.2006, 22:00
Naja, schon sehr interessant wem das Einwohnermeldeamt meine Daten so alles rausgeben darf. Ich fand die Datenweitergabe an die GEZ schon unverschämt, aber das eine politische Partei einfach an meine Adresse kommt finde ich schon einen dicken Hund.

Montag gehts erstmal zur betreffenden Partei (die hatten keinen Absender auf den Umschlag geschrieben, bekommen die den Brief halt persönlich wieder...) und dann zum Einwohnermeldeamt, der weitergabe meiner Daten wiedersprechen...

DeLarossa
25.03.2006, 09:56
Das kann man auch per Fax erledigen (vorausgesetzt man hat die technischen Voraussetzungen, klaro!)...

Das kostet etwas weniger!

Bretzelsepp
26.03.2006, 13:00
MoinMoin.
Also die Partei die uns angeschrieben hat war bedeutend schneller.

Eigentlich sind die Parteien ja auch zur Herausgabe der Adressdatenquelle per BDSG verpflichtet, jedenfalls nach meiner Meinung... (widerspruch wird gerne angenommen)

Habe mich dann schriftlich direkt an den Herrn Spitzenkanditaten gewandt (abgewandeltes T5F).
Mal kucken ob sie mir innerhalb der gesetzten Frist antworten. Wenn nicht, dann wird Level II geschaltet... :rolleyes:

naja... jetzt geh ich erst mal an die Urne... Das ist schließlich die Hauptsache. :)

Bretzelsepp
10.04.2006, 12:47
Hab die gewünschte Information erhalten.
Und zwar hat die Partei ein Unternehmen mit diesem Mailing beauftragt. Ich werde bei dieser Firma nicht nachhaken, da diese über veraltete Adressdaten verfügt, wordurch zukünftige Mailings einfacher identifizierbar sein werden.

Bin mal auf die nächsten Wahlen gespannt, ob von dieser Partei wieder ein adressierter Brief kommt...

Nuja.
schau mer mal, dann sehn wir schon.

Wuschel_MUC
10.04.2006, 13:05
Im vorhin beschriebenen Fall handelt es sich offenbar nicht um Melderegisterdaten, denn die wären up-to-date. Aber vielleicht verwendet das beauftragte Unternehmen die Daten nochmal?

Wenn eine Partei Melderegisterdaten nutzen will, ist anzunehmen, dass sie diese gar nicht bekommen, sondern die Gemeinde die Reklame kuvertiert und verschickt (oder unter Aufsicht verschicken lässt?).

Die Partei wird dir wahrheitsgemäß erklären, dass sie deine Melderegisterdaten nicht in Händen hat.

Wuschel

Bretzelsepp
10.04.2006, 15:43
Sie erklärten viel mehr, dass der Landesverband selbst keine Daten speichert und somit das Unternehmen beauftragt hat. Jedenfalls kam im letzten halben jahr kaum Werbung mit der falschen Adresse... von dem her bin ich zuversichtlich. :)

DeLarossa
13.04.2006, 16:33
Wenn eine Partei Melderegisterdaten nutzen will, ist anzunehmen, dass sie diese gar nicht bekommen, sondern die Gemeinde die Reklame kuvertiert und verschickt (oder unter Aufsicht verschicken lässt?)

Deine Annahme ist unrichtig.

Denn:

Eine Partei bekommt zu Wahlwerbezwecken die Daten der potentiellen Wähler vom Einwohnermeldeamt (EMA).

DeLarossa
13.04.2006, 16:38
Sie erklärten viel mehr, dass der Landesverband selbst keine Daten speichert und somit das Unternehmen beauftragt hat. Jedenfalls kam im letzten halben jahr kaum Werbung mit der falschen Adresse... von dem her bin ich zuversichtlich. :)

Möglich, könnte aber auch eine billige Ausrede sein. (Bedenke, wie sehr Politiker die Wahrheit lieben... :rolleyes:)
Verlange doch mal eine eidesstattliche Versicherung über diese Aussage ;)
Im übrigen verbiete dieser Partei doch, Dir künftig Wahlwerbung adressiert zuzusenden. Und wenn sie das mißachten, dann ziehst Du sie ab.

Bretzelsepp
14.04.2006, 11:28
Ich habe dieser Partei bereits jedwede Nutzung dieser Adressdaten verboten. :clown:
Bei den nächsten Wahlen werden wirs ja sehen. Der Schrieb wird jetzt jedenfalls archiviert und wenn nötig wieder ausgepackt. :cool: