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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : GFK AG Nürnberg



verdienst24
10.11.2006, 23:01
Ein ähnliches Thema gab es 2004 bereits hier (http://www.antispam-ev.de/forum/showpost.php?p=28681&postcount=1) einmal, nur wurde nicht mehr genügend darauf eingegangen.

Nach einem hilflosen klingeln unseres Telefons (ich war nicht schnell genug dran) kam heute ca 30 Minuten später ein Anruf der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK AG) Nürnberg. Es ging darum, daß eine Umfrage gemacht wird, die sich auf Flugreisen beziehen würde, welche in den letzten 12 Monaten gemacht wurden. Ich meinte nur, daß ich keine Flugreisen getätigt habe und wollte aber im Gegenzug wissen, woher der nette Mann denn meine Telefonnummer hätte, da ich niemanden gebeten habe, mich anzurufen. Dabei kam die selbe Antwort wie in der Verlinkung: Die Nummer sei per Zufallsgenerator mit dem Computer ausgewählt. Die hätten einen Computer der per Zufall Nummern generiert und so zufällige Kandiaten für die Umfrage gewinnt. Nach massivem Nachfragen stellte sich raus, daß der Computer die Nummern aus dem öffentlich-zugänglichen elektronischen Medien auswählen würde. Das dumme ist nur, daß diese Nummer weder jemals im Telefonbuch erschienen ist (es ist die geschäftliche Telefonnummer zwischen Geschäftsstelle meiner Frau und unserer Wohnung), noch daß sie (nicht einmal zum Schein) irgendwo und irgendwann als Rückrufnummer angegeben wurde. Desweiteren kann es ja fast unmöglich sein, daß der Computer innerhalb von 30 minuten die selbe Nummer ausspuckt.

Als ich den netten Mann darauf hingewiesen habe, daß Cold-Calls, wenn auch zu Forschungszwecken, in Dtl. mittlerweile verboten sind, hat er dies natürlich verneint und mir sogar die komplette Anschrift für meine schriftliche Beschwerde mitgeteilt. Nur seinen Namen wollte er mir nicht nennen, denn der tue ja nichts zur Sache. Er war auch noch so frei und hat mir angeboten, diese Nummer für weitere Anrufe zu sperren

Ist davon noch jemand betroffen (gewesen)? Lohnt sich eine Unterlassungserklärung nach dem Fax-T5F-Schema. Ein Urteil (http://www.umfragen.info/online/umfrage/archiv/2006/09/08/urteil-unerbetene-telefonanrufe-zu-marktforschungszwecken/) des LG Hamburg beruft sich nur auf Marktforschung im Auftrag eines Unternehmens. Dieses Unternehmen kann ich der GfK aber nicht nachweisen um sie darauf hinzuweisen, daß Cold-Calls verboten sind (womit ich den Umkehrschluß ziehen kann, daß der nette Mann doch Recht hatte). Oder liege ich da völlig falsch?

Wuschel_MUC
10.11.2006, 23:28
Die Gesellschaft für Konsumforschung (Nürnberg) gibt es schon lange, sie hatte bisher einen recht ordentlichen Ruf und arbeitet auch mit dem Marketing-Lehrstuhl der dortigen Uni zusammen.

Ich behaupte: wenn du dich bei der GfK beschwerst, bekommst du die Auskunft, dass der Anruf nicht von der GfK gekommen sein kann. Ob dem wirklich so ist, lässt sich ohne Fangschaltung leider nicht feststellen. Ich tendiere derzeit dazu, der GfK zu glauben.

Wenn die GfK vernünftig ist, versucht sie selber, solchen Anrufen auf die Schliche zu kommen.

Wuschel

verdienst24
10.11.2006, 23:34
der name wurde bei der vorstellung zumindest geannt und in der adressenangabe noch einmal bestätigt. ich habe mit telefonspam in dieser hinsicht auch noch nichts von der gfk gelesen. unter der adresse, die ich erhalten habe, ist die gfk auch nicht gelistet, dafür aber jede menge andere firmen. wenn mir eine hausnummer mit dem zusatz "C3" gegeben wird, nehme ich mal an, daß dies ein größerer gebäudekomplex ist (schon anhand der Masse an Firmen, die da residieren)

heinerle
11.11.2006, 00:36
Die Gesellschaft für Konsumforschung (Nürnberg) gibt es schon lange, sie hatte bisher einen recht ordentlichen Ruf und arbeitet auch mit dem Marketing-Lehrstuhl der dortigen Uni zusammen...

Meines Wissens arbeiten die in ihrem Telefonstudio genau mit der beschriebenen Methode, zufallsgenerierte Nummern anzurufen. In der Vergangenheit war dies sicher auch kein Problem, bevor der Terror durch Telefonvollsabbler allgemein stark zugenommen hat.

Mal sehen, was die auf die Beschwerde hin antworten.

verdienst24
11.11.2006, 00:48
Meines Wissens arbeiten die in ihrem Telefonstudio genau mit der beschriebenen Methode, zufallsgenerierte Nummern anzurufen.

1.heißt zufallsgeneriert für mich eigentlich, daß der computer aus den ziffern 0-9 eine telefonnummer zusammenwürfelt, nur: Warum rufen die dann innerhalb von 30min 2mal an?

2.hieß es ja dann am telefon plötzlich, daß er die nummern aus den öffentlich-zugänglichen medien hat (meine vermutung: klickt**, grüne seiten ect.), nur: diese nummer ist nur für die arbeit meiner frau interessant (Kommunikation zwischen Behörde und Heimbüro) und niergendwo eingetragen (gewesen)

da stellt sich doch die frage, welche aussage des netten Herren jetzt zutreffend ist? :confused:

heinerle
11.11.2006, 22:41
...
da stellt sich doch die frage, welche aussage des netten Herren jetzt zutreffend ist? :confused:

Ich vermute, daß die Behauptung mit den öffentlich zugänglichen Medien eine reine Schutzbehauptung war.

Daß Du innerhalb kurzer Zeit zweimal kontaktiert wurdest deutet darauf hin, daß der Wählcomputer erkannt hat, daß die Nummer gültig ist und daß beim ersten Versuch kein Kontakt zustande kam, daher wurde die Nummer auf "Wiedervorlage" gesetzt (auch nur Vermutung, aber so etwas ähnliches glaube ich in dem Zusammenhang GfK gehört zu haben).

verdienst24
13.11.2006, 09:47
Ich vermute, daß die Behauptung mit den öffentlich zugänglichen Medien eine reine Schutzbehauptung war.

Selbst wenn es so wäre, daß meine nummer irgendwo stehen würde (was sie aber nicht tut), stellt das noch lange keine Einwilligungserklärung für sinnlose Anrufe dar. Der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein hat in einem Schreiben ausdrücklich einen Fax-Spammer mal darauf hingewiesen, daß die Einwilligung vorliegen muß, um Leute vollzumüllen, egal woher die nummer stammen sollte (er bestand auch darauf, daß die nummer aus dem Telefonbuch stammte), demzufolge wird dies wohl auch für Anrufer geletn.

heinerle
13.11.2006, 11:47
Selbst wenn es so wäre, ...

Das ist klar, ich wollte nur die internen Abläufe beleuchten, soweit ich sie kenne.

·GT·
13.11.2006, 12:41
heißt zufallsgeneriert für mich eigentlich, daß der computer aus den ziffern 0-9 eine telefonnummer zusammenwürfelt, nur: Warum rufen die dann innerhalb von 30min 2mal an?
Um Verfälschungen der Datenbasis zu vermeiden, wird versucht, die ausgewürfelten Nummern auch tatsächlich zu kontaktieren. Ansonsten käme ein wenig repräsentativer Querschnitt derjenigen heraus, die den ganzen Tag zu Hause das Telefon bewachen.

Ich wurde vor Jahren in Nürnberg auch schon angerufen, einmal sogar von der Straße weggefangen, und fand es gar nicht lästig. Sie waren ehrlich, haben nicht versucht, mir etwas anzudrehen, und nahmen meinen Hinweis freundlich auf, daß ich auf unerwünschte Werbung regelmäßig mit Kaufzurückhaltung reagiere.

Solche Profis finde ich ganz OK. Schlimmer sind irgendwelche Studenten, die für sinnlose akademische Marketing-Studien unbedingt für nur 10 Minuten den Geschäftsführer sprechen wollen. Denen nenne ich zunächst mal seinen Stundensatz. Es ist schließlich selbstverständlich, daß 10 Minuten Arbeitszeit auch honoriert werden, nicht wahr?

adHOC
13.11.2006, 14:04
Zum Thema "zufallsgenerierte Rufnummern":

Wieso lassen die nicht noch nach der "gewürfelten" Rufnummern-Erstellung zusätzlich eine Negativ-Liste von "don´t call"-Rufnummern drüberlaufen, auf das nur die Leute angerufen werden, die

- nicht auf der Robinsonliste stehen
- im Telefonbuch stehen, mit dem Vermerk "ja, belästigen sie mich, auch wenn wir uns nicht kennen, ich WILL vollgelabert werden"

Anscheinend muss es ja eine solche Rufnummernliste für CC und Konsorten geben, ansonsten würden die ja auch bei solchen Anschlüssen anrufen, die recht "teuer" werden könnten: Polizei, Feuerwehren, Krankenhäuser, Politiker, usw

Warum darf in Deutschland jeder Privatmensch, der ein Telefon hat, einfach für Marketingzwecke und "Umfragen" angerufen werden? Wieso haben wir überhaupt noch eine entsprechende Rechtssprechung zum Thema Verbraucherschutz, UWG-Verstöße und Privatssphäre?

Wenn die gleichen "Strategen" und "Verkaufsgenies" in der Fußgängerzone tätig wären, würden die NIEMALS so viele Menschen belästigen; Blickkontakt und Öffentlichkeit schreckt ab!