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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : btn-münzen



SteGra
03.01.2007, 19:44
Soeben bekam ich nen Anruf mit freundlichen Glückwünschen zum Geburtstag (leider 2 Wochen zu spät), der freundliche Herr Nachti**** wollte mir gleichzeitig noch eben schnell einen Euro-Kursmünzensatz zum "Vorzugspreis" von 7,90¤ aufschwatzen.

Auf Nachfrage, woher meine Nummer stammt, kam dass ich wohl nen Katalog bestellt hätte oder Payback-Kunde wäre. Katalog hab ich nie bestellt und meine Payback-Zeiten sind längst vorbei.
Der Bitte nach Sperrung des Datensatzes und der Nennung des Callcenters wurde nicht nachgekommen, stattdessen aufgelegt.


Werde morgen sowohl die Firma Payback, als auch diesen btn-Münzenladen mit einem T5F beglücken.

Werde berichten!

Hat jemand außer mir noch nen Anruf bekommen?

skater
03.01.2007, 19:55
Also auch ich bin bei Payback, habe so einen Anruf nich bekommen.
Ich denke es war eher ne dumme Ausrede vom CC, da Payback halt von vielen Leuten genutzt wird, und damit eine gewisse Chance besteht, dass da ein Kunde von Payback dabei ist.
Bei mir ist bisher noch nie etwas von Payback gekommen an unerwünschten Anrufen.
Die hätten einen Ruf zu verlieren, und das wollen Payback etc. sicherlich nicht machen.

Den T5F an BTN-Münzen würde ich allerdings auf jeden Fall wegschicken.

MfG
skater

mareike26
03.01.2007, 19:58
Gleichzeitig kann man natürlich auch einen Brief an Payback schicken, denen den Sachverhalt erklären und um Stellungnahme bitten.
Vielleicht mögen die (eventuelle) Unterstellungen nicht besonders. :D

Zugspitze
03.01.2007, 21:45
Hallo Skater und alle anderen PAYBACK-Kartenbenutzer,

ich möchte euch darauf hinweisen, das Payback Profile eurer Einkäufe erstellt und diese Profile weiter nutzt zu Marktforschung und Werbezwecken.

In der Werbeindustrie wird sehr viel Geld für vervollständigte Datensätze von "Konsumenten" bezahlt. Mit der Payback-Nutzung werft ihr eure Daten regelrecht "den Haien zum Fraß vor" und dürft euch dann nicht wundern, wenn ihr in jedweder Weise mit Werbung zugekippt werdet.

Zudem werden in rasant zunehmenden Umfang diese gewonnenen Daten von Polizei, Geheimdiensten, Arbeitgebern, Versicherungen, Kreditinstituten, usw., genutzt, um euch in gewisse Kategorien einzuordnen. Schaut euch dazu diverse Berichte auf www.heise.de und www.heise.de/tp/ (TELEPOLIS) an, was sich Herr Innenminister Schäuble so ausdenkt, was die EU in Brüssel so an Verordnungen zur Telekommunikationsüberwachung/Voratsdatenspeicherung erlassen hat, etc. Ein gutes Portal zum Thema ist auch www.dergrossebruder.de . Ein weiteres umfangreiches Thema ist di Übermittlung der Finanztransfers der Brüsseler IBAN-Zentrale an die USA. Nutzt bei Heise die Suchfunktion und lest die Artikel/Berichte gründlich durch.

Eventueller "Datenschutz" wird dadurch ausgehebelt, daß man eure Daten einfach auf Server von Niederlassungen in z.B. USA verlagert, die so gut wie keinen Datenschutz nach unserem Verständnis haben. Dort können dann ganz legal nach dortiger Gesetzeslage Verknüpfungen erstellt werden, die bei uns unzulässig sind.

Wie sagte letztens ein Kabarettist so treffend über diese "Kundenkarten" so schön:"Man muß insgesamt 3000 Euro ausgeben um dann ein Billigst-Geschenk für 30 Euro zu erhalten"

Wenn ihr natürlich den Werbebanausen in vollem Bewußtsein eure Daten hinwerfen wollt, dann macht weiter so. Sie danken es euch... :D

Gruß Zugspitze

mareike26
03.01.2007, 21:53
Zugspitze,

das weiß ich heute auch.
Die Payback-Karte habe ich schon seit Jahren, und benutze sie schon seit Ewigkeiten (mindestens 2 Jahren) nicht mehr. Tja, leider war ich auch einmal ein sorgloser Konsument.
Jedenfalls haben sie meine Adressen noch nicht verkauft, was vielleicht mit daran liegt, dass die Karte sowieso nur selten benutzt wurde.

Zugspitze
03.01.2007, 21:58
Hi Mareike26,

ich habe noch einige Infos nachgereicht.

Das ist ein weites aber sehr wichtiges Feld. Man muß heute schärfer als jemals zuvor nachdenken, was man mit seinen Daten anstellt.

Die Werbebanausen werden immer dreister, um an Daten zu kommen.... :sick:

Gruß Zugspitze :)

bambi
03.01.2007, 22:31
Jedenfalls haben sie meine Adressen noch nicht verkauftIst das deine rein persönliche Vermutung oder weißt du das? Wobei ich mich dann frage, wie du das zweifelsfrei wissen kannst. So ein Beweis lässt sich ja schlecht führen...

skater
03.01.2007, 22:41
Naja, wenn Payback etc. Adressen verkauft hätte, würde man sicher mit Werbepost und Anrufen zugemüllt.
Dem ist allerdings nicht so.
Ich selbst hab seit über 2 Jahren ne Payback-Karte und auch Happy-Digits und noch nie etwas in der Richtung bekommen.
Ich weiss auch, dass Unmengen an Daten gesammelt werden, doch solange diese nicht zu Fremdzwecken, also verkauft werden etc.

Ist zwar schlecht zu beweisen, das weiss ich.
Doch haben Datenschützer die Firmen schon lange auf dem Kieker, sollten die sich etwas zu schulden kommen lassen, würde das nen ziemlichen Aufschrei geben.
Davon mal ab, dass auch große Firmen dahinterstecken, die Ihren Ruf zu verlieren hätten.

MfG
skater

mareike26
04.01.2007, 00:04
Ist das deine rein persönliche Vermutung oder weißt du das? Wobei ich mich dann frage, wie du das zweifelsfrei wissen kannst. So ein Beweis lässt sich ja schlecht führen...

Nun, ich bekomme eigentlich keine Werbepost, die direkt an mich adressiert ist.

Ausnahmen waren mal 2 Banken, bei denen ich aber jeweils Kundin war.
Dementsprechend schnell war der Spuk dann auch vorbei - ich habe mal höflich
nachgefragt, was das soll, wo ich als Studentin doch eigentlich nicht kreditwürdig bin.
Da war dann ganz schnell wieder Feierabend.

adHOC
04.01.2007, 12:23
In der Werbeindustrie wird sehr viel Geld für vervollständigte Datensätze von "Konsumenten" bezahlt. Mit der Payback-Nutzung werft ihr eure Daten regelrecht "den Haien zum Fraß vor" und dürft euch dann nicht wundern, wenn ihr in jedweder Weise mit Werbung zugekippt werdet.
[...]
Gruß Zugspitze

@zugspitze:

FullAK! Meine Lebensgefährtin hat auch mal (in meiner Abwesenheit und wohl auch in Abwesenheit von Sicherheitsgefühlen gegenüber der unsrigen Privatssphäre) im Rahmen eines Drogeriemarktbesuches so ein Payback-Antrag ausgefüllt und hat dummerweise unsere gemeinsame Adresse / Telefon-Nummer dabei angegeben. Ich war ja sowas von hoch erfreut über diesen Wahnsinnsdeal: Voll protokollierters, geschäftsübergreifendes Einkausverhalten, totaler Verlust der datenschutzbewachten Intimssphäre im Austausch gegen ein billiges Plastikgeschenk.

Payback bietet im übrigen auch "Partnerkarten" an, die ich natürlich selbstredent nicht ausgefüllt habe, man wird aber mit weiteren Vorteilsversprechen förmlich genötigt, das zu tun ("Sie können unabhängig von einander Punkte sammeln!")

Wir haben dann exakt auf diese, angegebenen Daten einige Zeit später ungefragt (das betrifft zumindestens meine Position, weil ICH nichts ausgefüllt habe) Werbung bekommen, zuerst natürlich von dem Drogeriemarkt, dann kam immer mehr Altpapiermüll in unseren Briefkasten von "Partner-Unternehmen", die freundlich darauf hingewiesen haben, das sie doch tolle, punkteträchtige Artikel im Angebot hätten, wir sollten doch nur mal in ihren Laden kommen. Man verzeihe mir meinen Sexismus, aber wer glaubt, nur gerade mal so in ein Geschäft z.B. Drogeriemarkt mit "Frau" reinläuft, ohne nicht irgend ein kleines, ach so praktisches Krabbelteil / Kosmetikprodukt am Ende auf dem Warenband an der Kasse liegen zu haben, MUSS Singel sein oder glaubt noch an den Weihnachtsmann! Das wissen die Markting-Hosentaschen/Abendschulen-Siggi-Freuds auch, aus diesem Grund stehen ja auch immer diese "unauffälligen" Krabbelkörbe an den Kassen, wo man dann wartet. Der Mensch als "Augentier" sieht etwas, bekrabbelt es, wenn es nicht zu schwer ist oder nicht gerade beisst, kratzt oder stinkt, überlegt er, ob er es nicht einfach nach alter Jäger & Sammlertradition mit aufs Band legen soll.

Zu dem Zeitpunkt der Antragsstellung (eigentlich "Mitgliedschaftserklärung", euphemistisch ; sarkastisch "Stasti-Selbstüberwachungsantrag") gab es noch die alte Rechtsprechung zu opt-in; d.h. man musste explizit an mehreren Stellen Vertragspositionen von Hand durchstreichen, um zu wiedersprechen, etwas, was heute nicht mehr gesetzlich möglich ist. Trotzdem bleibt ein selbstständig ausgefüllter Paybackantrag m.E.n, Überwachung von Verbraucherschützer hin oder her, ein Freibrief für diese Informationshyänen!

Man muss nicht umdingt an orwellsche Theorien glauben, aber der tranzparente Kunde ist das Ziel der Unternehmen, ein Ziel, was jeden Tag mit zunehmender Technisierung ein wenig näher rückt. Payback stellt in Verbindung mit RFID: [ID filtered]

@mareike:

Die Idee mit dem Brief an payback finde ich gut; man könnte direkt mal nachfragen, wo denn ihr Big-Brother-Award aufgestellt wurde...

Man könnte aber auch einfach mal die 55 Cent für eine Briefmarke investieren und einen netten, aktualisierten und angepassten T5F hinschicken und um Löschung der Daten bitten, inklusive einem Antrag auf Unterlassungserklärung, das sie einem in Ruhe lassen sollen.

Mal sehen, wie die Jungs von payback reagieren...

Gruss

HOC

SteGra
04.01.2007, 15:35
So, T5F an btn ist raus.

Als nächstes steht dann Payback auf meiner Liste.

Hab mich mal schlau gemacht und den Datenschutzbeauftragten von denen "ermittel", ist merkwürdigerweise gleichzeitig der DSB von der Lufthansa... wie kann sowas denn sein?!?!?!

Bin aber grade ein wenig zu faul den einen individuellen Brief zu schreiben, hätte gerade viel mehr Lust auf ein Telefonat mit denen.
Nur leider hab ich keine Nummer von Payback.
Kann da jemand gerade mal aushelfen?

almadi
04.01.2007, 17:32
Hallo allerseits,
ich habe einen Versuch vor ca. einem Jahr gestartet. An der Tankstelle meines Vertrauens laberte man mich über Payback Karten voll. Ich nahm den Antragsbogen mit und stellte mit Entsetzen fest, dass es nur darum geht, das Einkaufsverhalten zu protokollieren. Also füllte ich den Bogen mit "Max Mustermann" aus und gab eine Telefonnummer an, die ich auf meinem Rechner eigens eingerichtet habe. Obwohl ich die Weitergabe "meiner" Daten untersagt habe und dazu geschrieben habe, keine Werbeanrufe zu erhalten, KLINGELTE ES 2 WOCHEN SPÄTER AUF DER EINGERICHTETEN NUMMER !!! Unfassbar, die kümmern sich einen Dreck um den Datenschutz. Jedesmal wenn ich dort tanken gehe, werde ich nach dieser Karte gefragt. Jedesmal antworte ich, dass ich diese Fragerei satt habe und das nächste mal wieder woanders meinen Sprit besorge. Ich mache es dann auch so und gehe dort hin, wo man mich nicht gleich mit Punktekarten vollabert. Macht es auch so. Der entzug von Konsum lässt auch diese Banausen wach werden.
Übrigens, die Nummer habe ich wieder abgeschaltet, höhö.

Zugspitze
06.01.2007, 23:42
Das mit dem Datenschutzbeauftragten der Lufthansa/PAYBACK erklärt sich laut deren Webseite mit dem Sitz am Münchener Flughafen. Dort werden alle Daten gespeichert. Irgendwie hängen Lufthansa und PAYBACK zusammen.

Nochmals: Datenhandel ist heute eines der lukrativsten Geschäfte auf unserem Planeten. Damit werden weltweit Milliarden $/¤ umgesetzt.
Die Vorgehensweisen zur Datenbeschaffung sind mehr denn je gnadenlos.

Ein hervorragendes Beispiel dafür ist u.a. die Firma "Cyveillance" www.cyveillance.com , berichtet in c't Heft 24, 2006, Seite 212.

Das Wort bildet sich aus "Cyber" und "Surveillance".

Paßt auf eure Daten auf!

Gruß Zugspitze

SteGra
06.01.2007, 23:57
Ich denke ja immernoch, dass die Geschichte mit Payback nur eine Ausrede des CCA war, da Payback ja doch relativ weit verbreitet ist.
Werd ich ja genauer sehen, wenn ich die Antwort auf mein T5F an btn-münzen in den Händen halte.

Sollte da in der Tat Payback hinterstehen wird es auf jeden Fall mal gewaltig in der Kiste rappeln, habe denen Untersagt meine Daten weiter zu verarbeiten/-speichern/-verkaufen usw...

Zugspitze
07.01.2007, 00:04
Ich denke ja immernoch, dass die Geschichte mit Payback nur eine Ausrede des CCA war, ....

Die Telefonsabbler vereimern die Angerufenen ohnehin nach Strich und Faden.
Ruft einer von denen an, hört man garantiert CCA's Märchenstunde.

Einer von denen hatte hier kürzlich den passenden Nick: "exundhopp"
Der ist wirklich Programm und paßt hervorragend zu ihren akustischen Absonderungen am Telefon.

Gruß Zugspitze

adHOC
07.01.2007, 00:27
@zugspitze:

...was dich aber nicht davon abhalten sollte, mal kräftig an dem Karton "payback" zu rütteln, in dem man den t5f durchexerziert

@SteGra:

Ich glaube nicht an die kreative Energie von CCAs sondern eher an bewusst gesetzte Finten, um potentielle Opfer am Telefon aus dem Schutz einer Anonymität heraus zu täuschen. Ich kann am Telefon mit unterdrückter CLIR / CLIP auch viel erzählen, wenn der Tag lang ist; nur hält mich mein Gewissen und auch bestimmte, zu Recht existente Gesetze von einem solchen Verhalten ab (mal abgesehen von den eher "netten" Scheinidentitäten im Thread "Gegenärgern") ;)


Gruss

HOC

Sherlock
07.01.2007, 00:34
Wie ist Eure Erfahrung? Wieviel der T5F kommen zurück?

adHOC
07.01.2007, 00:50
@stegra:

Kommt drauf an, wieviel Druck man ausüben will. Wenn man wirklich gut drauf ist, ein wenig abgesichert ist und darüber hinaus noch etwas Zeit hat, kann man schon mit einer guten Quote rechnen, wobei der t5f nur die Einleitung für eine strafbewehrte Unterlassungserklärung bishin zur offiziellen Abmahnung sein kann. Das ist aber dann schon auf einer anderen Ebene, sollte aber durchgezogen werden, da sonst solche t5f nur lästige Mückenstiche im Pelz dieser merkbefreiten Elefanten im Porzellanladen des Verbraucherschutzes bleiben.

Oftmals reicht es auch aus, das Webformular der Wettbewerbsbehörde korrekt auszufüllen und im Anschluss 55 Cent für die Versendung der nochmals eidesstattlich abzulegende Versicherung zum dem Vorfall zu investieren, leider erhält man hier kein Feedback.


Gruss

HOC

SteGra
12.01.2007, 20:21
Heute kam die Antwort von btn auf mein T5F...
Meine Daten haben die von der Firma Mantaro marketing GmbH aus Lübeck bezogen. Bis auf den Hinweis mit der Robinsonliste ist das T5F zu meiner Zufriedenstellung beantwortet.

Was mich dennoch verwundert hat:
btn hat mein T5F direkt an mantaro weitergeleitet, diese haben mir ebenfalls geantwortet. Leider von denen keine weitere Stellungnahme, woher die meine Daten haben, nur das übliche blabla von wegen "Gewinnspielen" und so.

Und das beste:


Wir bedauern außerordentlich, dass Sie die erfolgte Werbung als belästigend empfunden haben und hoffen, durch die beschriebenen Maßnahmen Ihnen zukünftige Unannehmlichkeiten zu ersparen.

Betrachten Sie bitte den mit seperater Post eingehenden Marzipangruß aus der Hansestadt Lübeck als kleine Entschädigung für den entstandenen Ärger.


Leider bisher noch kein Marzipan da:cool: :cool:

SteGra
13.01.2007, 14:03
Juhu, Marzipan ist auch da...

Bekam heute von der Firma Niederegger ein Paket!!! mit einer feinen Zusammenstellung von Marzipan (ca 600g)...

Sowas hab ich ja noch nie erlebt!

blizzy
13.08.2007, 23:50
Heute kam ein Anruf mit Geburtstagsglückwünschen (leider 5 Monate zu früh oder 7 zu spät:D)

T5F ist raus.

Aussteiger
30.08.2007, 12:07
Hallo allerseits,

ich habe diesen Thread nun schon eine ganze Weile mitverfolgt und möchte nun gerne meinen Beitrag dazu abgeben.

Zu mir:
Ich bin selbst ein ehemaliger Mitarbeiter des fraglichen CallCenters von BTN gewesen und bin der Meinung, das es für viele hier mit Sicherheit nicht uninteressant sein dürfte, wenn ich ein bissel davon erzähle, wie es dort "hinter dem Vorhang" abgeht.

Zu den Nummern und Daten:
BTN "kauft" bzw. mietet die Addressen von Marketingfirmen wie Mantaro, Schober Lifestyle etc.
Sollte jemand also mal wieder eine von diesen 3-4 Seitigen Meinungsumfragen mit Gewinnchance etc. per Brief zugeschickt bekommen (macht Schober gerne und oft), benutzt sie als Grillanzünder, Klopapier oder sonstwas, aber schickt den Mist bloß nie zurück!

Die "rechtliche Grundlage" wird damit begründet, das die Adressen, die auf diesem Wege besorgt werden von Leuten stammen, die zum einen irgendwann einmal eingewilligt haben (siehe Schober Umfragebrief), das ihre Daten für Werbe- und/oder Marktforschungszwecke/Produktinformationen genutzt werden können und zum anderen in dem Sinne kein (verbotenes) Verkaufsgespräch geführt wird.
Das kann durchaus einige Monate wenn nicht Jahre her sein, solange man den Mist nicht wiederrufen hat, wird Handel mit diesen Daten getrieben.

Auch wird viel Wert darauf gelegt, das es sich bei diesen Gesprächen nicht um Verkaufsgespräche, sondern Produktinformationen handelt.
Zumindest wurde uns das so eingetrichtert, ob das rechtlich im ganzen so stimmt, weiß ich nicht.
In meinen Augen, ein ziemlich behämmertes Verdrehen von Grauzonen.

Man wird effektiv darauf gedrillt, pro Schicht (3 Stunden) mindestens 5 Abschlüsse zu machen, ansonsten gibts auf längere Sicht entweder die Kündigung, oder man wird in "Schulungsmaßnahmen" eingebettet in denen man in 5 Stunden einen 40 Seiten langen Drillkatalog zur "dominanz eines Gesprächs" abarbeiten darf.
Leitsatz ist immer, der "Kunde" darf keine Zeit zum überlegen haben, wenns ihm net passt, kann ers zurückschicken.

Das ist übrigens auch der Grund, warum ich zwei Monate früher als eigentlich beabsichtigt gehen musste, meine 1-2 "ehrlichen" Abschlüsse pro Schicht waren der Leitung logischerweise viel zu wenig.

Die Mitarbeiter bestehen aus grob in 3 Kategorien einteilbare "Truppen".
- Die 400 Euro Schüler:

Das ist die Schicht, die am kürzesten bleibt (normalerweise 3-4 Monate) und meist nur dort ist um Geld für einen Führerschein, Urlaub etc. zu verdienen.
Dies führt zu einer "egal" Einstellung die bei vielen das "blinde" Versenden von Münzen um ihren "Soll" zu erfüllen fördert.
Daher diese Prozesse ihre Zeit dauern, ist es sehr oft so, das die Schüler bereits längst nicht mehr dabei sind, wenn eine Welle an Beschwerden eintrudelt.

Die hier genannten Fälle von "auf einmal bekam ich Münzen" untermauern das ganze leider zusätzlich.
Der am Anfang des Topics genannte Herr mit dem Nachnamen eines schönen Vogels, ist mir übrigens auch bekannt und dort mittlerweile ebenfalls nicht mehr beschäftigt.

- Die 400 Euro Hausfrauengarde:
Der Großteil an Mitarbeitern, überwiegend ehrlicher Natur,

- Die Fest eingestellten mit "normalem" Einkommen:
Davon gibt es am wenigsten, ca. 4-5 als ich noch da war.
Bei denen wird als einzigstes richtig geschaut, dass das was sie verkaufen, auch auf dem richtigen Wege verkauft wurde.

Die Personalrotation ist relativ hoch, es kommen laufend neue Mitarbeiter und es gehen laufend welche.
Viele bleiben -wie ich- zur Überbrückung bzw. dem einfachen Geldverdienst dort und sind nach ein paar Monaten weg.
Auf jeden Fall bin ich froh, dem Laden den Rücken gekehrt zu haben und kann allen, die von denen genervt wurden mein mitgefühl aussprechen, wirklich wohlgefühlt hab ich mich da nie.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das viele dieser Mitarbeiter Tag für Tag den ahnungslosen Leuten irgendwas zuschicken, weil diese sich -trotz telefonischer Verneinung- nicht genügend wehren.
Die allermeisten Rücksendungen werden kommentarlos und frankiert zurückgeschickt und bleiben so für den Call Center Agent ohne Folgen, da es unter "Rückgaberecht" gebucht wird.
Genau hier liegt das Problem.

Während meines ca. 5 Monatigen Aufenthalts dort, habe ich von ca 200 Leuten effektiv nur einen Mitarbeiter gesehen, der aus diesem Grund "gegangen wurde".
Dessen Masche bestand daraus, Leute quasi anzurufen, in den ersten 2-3 Sätzen die Adresse abzugleichen, um dann einen "starren" (d.h. nicht auf die evtl. eingeworfenen Kommentare des "Kunden" reagieren) Text runterzulesen, aufzulegen und die Zusendung zu veranlassen.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht in dieses Dunkel bringen.
Wenn Fragen da sind, stellt Sie ruhig und ich werd versuchen sie zu beantworten.

capafra
01.03.2008, 00:11
Solch einen Anruf habe ich auch bekommen. Man sagte mir es wäre von einer Bürgerumfrage gekommen an der ich in der letzten Zeit teilgenommen habe.
Mein Mann meinte dann man könne sich diese doch mal zuschicken lassen. Worauf wir diese dann auch bekamen und bezahlt haben.
Nun habe ich aber mittlerweile schon einen 2.Satz Münzen erhalten. Diese möchte ich aber nicht behalten, kann ich diese dann wieder zurück senden ?
Sind diese Münzen eigentlich etwas wert oder ist das auch nur "MÜLL" ??????

Aussteiger
04.11.2009, 13:36
Die Münzen sind je nach Art der Münze entweder den aufgedruckten Betrag (Geldwert) wert, oder bei nicht-Geld Münzen in den Meisten Fällen Sammlerwert. Das kann viel sein, oder wie in den meisten Fällen wenig bis gar nix.

Bei Euro Kursmünzen kann ich das auch noch halbwegs verstehen, oder 10 Euro Gedenkprägungen etc. die kann man entsprechend ausgeben wenn man sie nicht mehr will.
So ganz besondere Exoten wie z.B. Chinesische Tierzeichenmünzen etc. sind Schrott. Da Gewinne oder meist auch nur den Einkaufspreis zu erwarten ist meiner Meinung nach utopisch.
Wer will sich schon ein vergoldetes Schwein kaufen? :D

Zu BTN: Das Call-Center befindet sich übrigens in Meine, das liegt in Norddeutschland in der Nähe von Helmstedt/Braunschweig/Wolfsburg.

euregio
04.11.2009, 20:46
Gerade in Zeiten der Krise werden Münzen und Edelsteine als Anlage angeboten.
Diese Art der Geldanlage ist absoluter Schwachsinn. Meist sind die Münzalben mehr wert wie die Sammelmünzen. Irgendwann einmal gab es bei der Tankstelle Sammelmünzen ab 30 Liter tanken. Genau den gleichen Wert haben sog. Sammlermünzen mit Päpsten, Tierkreiszeichen oder sonstigen Aufdrucken. Dort ist die polierte Platte ausschlaggebend.
Bei chinesischen Münzen oder Münzen ohne Valutawert ist es wie mit Karnevalsorden, man kann sie habe und sich irgendwo hinlegen. Einen echten Kaufwert haben sie nicht. Auch der immer wieder gerne genommene Katalog, dazu zählt auch der Michel, hat eher unterhaltsamen Character. Beim Verkauf wird man max. ca. 30% der dortigen Werte erzielen.
Alleine der Metallwert ist vielleicht von Belang.
Bei Edelsteinen kann sich jeder selber ausmalen was er damit machen kann. Ich vergleiche das immer mit den Yps Heften aus den 80er Jahren. In der Grundschule war man damit für 1 Tag der King und im Kinderregal sah der Kristall toll aus und alle staunten, aber wenn man dafür was tauschen wollte sah es eher mau aus.Aber im ernst. Wer kennt sich auf diesen Märkten aus? Gerne werden in der Werbung Auszüge aus Sammlerzeitschriften mit versand. Klar das sich der Verlag über sowas freut und gerne einen Schmaldruck mit dem Artikel druckt und verkauft.
Wer nicht gerade vom Fach ist lässt besser die Finger davon, außer er mag am Wochenende frühes Aufstehen und den Charme von Flohmärkten beim Verkauf der Münzen. Als Anlage taugen die nicht. Wer unbedingt welche haben will sollte mal die Namen der einschlägigen Händler bei Ebay eingeben und wird fündig. Da kann man dann auch gleich die Orden als Miniatur kaufen.

Walbeck
05.06.2010, 13:46
LG Hildesheim, Urteil vom 05.05.2010, Az. 11 O 42/09

Das LG Hildesheim hat entschieden, dass die BTN Versandhandel GmbH Verbrauchern nicht unaufgefordert Waren samt Rechnung zusenden darf.
Quelle: http://www.damm-legal.de/lg-hildesheim-ein-versandhaendler-darf-verbrauchern-nicht-unaufgefordert-waren-zusenden

Gut, dass mal einer diese Masche vor Gericht gebracht hat.
Leider geht aus der kurzen Meldung nicht hervor, ob dem Unternehmen auch gleichzeitig die ungenehmigte Telefonbimmelei untersagt wurde.

Gruß,
Walbeck