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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Straßenspam / "Promotion"



Benzilla
25.02.2007, 23:13
Hallo erstmal, bin neu hier.

Ich wußte nicht wo hin damit, also hab ich es erstmal hierhin gesetzt.
Aber an sich ist so etwas doch auch als Spam zu bezeichnen:

Es gibt zuhauf diese "Promotion" - Teams, welche von Stadt zu Stadt in die Fußgängerzonen ziehen, mit irgendeinem Gartenpavilion als Stand und ein paar Flugblättchen und Postern.

Die "Promoter" stellen sich Passanten in den Weg "Junger Mann, haben sie mal kurz Zeit?" , wedeln mit irgendwelchen Fragebögen herum und nötigen zur Teilnahme an einer Umfrage zum Thema Tierschutz oder Gewalt gegen Kinder. Hat man die 4 oder 5 Fragen beantwortet, wird man gefragt, ob man diesen Verein nicht auch unterstützen möchte...
Ehe man es sich versieht, ist man Mitglied in einem "Tierschutzverein" oder "Kinderhilfswerk"..

Bei genauerem Hinsehen verbirgt sich unter dem "Tierschutzverein" irgendeine ".....Verwaltungs und Betriebs GmbH"... Von dem Namen des Vereins hat man auch noch nie etwas gehört.

Ich weise diese Leute immer freundlich, aber bestimmt von mir, aber im nächsten Moment springen sie schon einem anderen an die Pelle..
Manchmal werden diese Leute bei Ablehung auch noch frech und Pampig :mad:

Das ist total nervig, vor allem wenn gleich zwei solcher Vereine auf der "Meile" zugange sind, der reinste Spießroutenlauf...

Ist sowas überhaupt erlaubt?

skater
25.02.2007, 23:27
Wenn diese eine Genehmigung haben, imho ist das erlaubt ja.
Sonst gäbe es wohl nicht so viele von diesen "Promotern"
Gibt ja auch Firmen wie ADAC die in der Stadt stehen und promoten.

Einfach weiter gehen und nix machen, mach ich auch immer :D
Zeitverschwendung das ganze

Sebastian
26.02.2007, 00:39
Meistens handelt es sich bei den von dir genannten um gängige "Drückerkolonnen", die mit der Ansprache nun mal gezielt und erfolgreich ins Gespräch kommen. Das einfachste ist, auf die Frage:
"Darf ich Ihnen eine Frage stellen?"
mit einem "Ja" zu antworten und bei der nächsten Frage mit einem "Mööp- die Frage wurde schon beantwortet" zu antworten.

Bei den Kolonnen handelt es sich um Drücker von dir bereits erkannten "Unternehmen", die von ihren "Einnahmen" mehr als 70% für die "Verwaltung" verwenden- meistens fragen sie den Marktleiter, ob sie für den "karitativen" Zweck den Stand aufbauen können (hey- wer will denn nicht den armen ausgebeutelten Tieren helfen...!) und bekommen die Erlaubnis hierfür.

Frag, für wen die Sammeln- schau im Netz, wie das Geld verteilt wird und klär den Marktleiter auf.

Alternative Antworten:
- Ja- ich finde, Tierversuche sind toll- ich brauch meine Bräunungscreme an LEBENDEN Tieren getestet
- Sie sollen leiden, wie ihr Drücker auch leidet..
...
einfach etwas freches...

Wir haben auch einen "halben Zoo" daheim und ich habe im Rahmen von "Kontrollen" oder "Mitarbeit" einiges an Tierquälerei gesehen und könnte gerne ein tiefgehendes Gespräch mit den Drückern führen- leider geht es nur um die "Mitgliedschaft" und somit ist es eine Schande, daß der gute Wille für diese Bauernfänger mißbraucht wird.

Die meisten wissen nicht, wem sie da die Erlaubnis für den Stand erteilen. Mach dich mal schlau und hilf, den faulen Äpfeln unter den Organisationen, den Gar auszumachen. Jeder Tierfreund wird es dir danken! Solche Drückerkollonen zu unterstützen ist eigentlich die Tierquälerei des "homo sapiens" :)

deekay
26.02.2007, 01:03
Ich würde hier auch nicht von "Promotern" sonden von "Drückerkolonnen" sprechen. Bei echten Promotionjobs kommt es nicht darauf an, wie viele Abschlüsse man an einem Tag gemacht hat. Es geht darum ein Produkt zu präsentieren. Und das auf eine möglichst witzige und auffallende Art.

Leider wird der Begriff "Promotion" wie Gummi gedehnt und in den Promotionbörsen tummeln sich immer mehr Drückerkolonnen und Adressammel-Jobs.

Bezahlung ist natürlich von der Anzahl der Abschlüsse / gecashten Adressen abhängig (ich vermeide mal das Wort generieren). Und natürlich braucht man einen Gewerbeschein um sich überhaupt zu bewerben.

truelife
26.02.2007, 08:10
Die Flyer sind sicherlich interessant. Ich glaube kaum, das die die freiwillig hergeben. Vielleicht steht der volle Name der Firma drauf. Könntest du nicht mal so einen Flyer mitnehmen, einscannen und hochladen?

btw. Herzlich willkommen bei Antisoam, viele Erfolg und Spass

Grüße truelife

Benzilla
26.02.2007, 08:14
In einem hiesigen Anzeigenblatt (Extra -Tip) hab ich schon oft Stellenangebote gesehen, in denen "Arbeitslos? Warum? Promoter für Vereinsarbeit / Tierschutz" im Alter von 18 bis 26 Jahre gesucht werden, zum sofortigem Arbeitsbeginn, natürlich mit gutem Gehalt...

Einer dieser "Vereine" nannte sich "Arche 2000", lest doch mal hier: http://www.tierschutzbund.de/01318.html

Vor allem verwerflich fide ich es, das mit solchen Drückermethoden die wirklichen, ehrlichen Vereine wie Greenpeace, Deutscher Tierschutzbund oder der BUND in Verruf gebracht werden.

Wenn mal so einen Stand sehe, dann lasse ich mir Info - Material mitgeben. Immerhin ist es doch mein Gutes Recht, "mir das mit der Mitgliedschaft nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen..." :D

deekay
26.02.2007, 08:20
Als ich eine Zeit lang arbeitslos war, habe ich mal bei so einem Haufen angerufen. Das gute Gehalt waren die Provisionen aus den Überweisungsbelegen. (Es war einer dieser Tierschutzvereine die hinter den Bildern der armen gequälten Tiere im Ordner gleich den Überweisungsbeleg präsentieren) Die musste ich mir zu alledem auch noch mit meinen Kollegen teilen. Bei der Firma war es so dass mann zu viert arbeitete.

Infomaterial ist schwer zu bekommen. Die haben meistens nur diese Ornder zum präsentieren und die Überweisungsbelege mit.

Benzilla
26.02.2007, 12:40
Mir tun die Werber ja auch leid, denn ich ahne wie es in solchen Kolonnen zugeht, man liest und hört ja auch oftmals über deren Machenschaften.
Schlimm das es hierzulande sowas überhaupt gibt.

Schnabelland
26.02.2007, 15:19
(Es war einer dieser Tierschutzvereine die hinter den Bildern der armen gequälten Tiere im Ordner gleich den Überweisungsbeleg präsentieren)

Genau auf die wäre ich beinahe mal reingefallen. Mit dem lockeren Spruch "5 Minuten für den Tierschutz" wurde ich an den Stand vor dem Supermarkt gelockt, dann wurde ein Ordner mit grausamen Tierquälereien präsentiert, die angeblich in Tierversuchsanstalten aufgenommen wurden (fragt sich nur, woher die die Fotos haben...), und hinter dem letzten Foto lag die Beitrittserklärung incl. Einzugsermächtigung. Habe dann zum Glück von einer Mitgliedschaft Abstand genommen, aber immerhin gab es einen Flyer.
Aus diesem ging hervor, dass es sich um das "Deutsche Tierhilfswerk" handelt, einen Abzock-Verein der übelsten Sorte:
Wie bei allen Vereinen geht das meiste Geld natürlich für das Marketing drauf. Die beauftragten Marketing-Firmen sind "zufällig" im Besitz von Mitgliedern des Vorstandes. Ein paar Tierschutzvereine sehen ein wenig Geld, damit man ein paar Alibi-Projekte hat, auf die man verweisen kann. Der Rest geht für Marketing oder großzügige Gehälter der Vereins-Manager drauf.

"Schöne" Geschichten zum Deutschen Tierhilfswerk (DTHW) gibts unter folgendem Link:
Spendenskandale Deutsches Tierhilfswerk (http://www.4pawsnet.de/spendenskandale-DeutschesTierhilfswerk.html).

Die ebenfalls in diesem Thread erwähnte "Arche 2000" scheint übrigens ein sehr ähnlich organisierter Verein zu sein...

Gruß

Schnabelland

Silke074
26.02.2007, 20:04
Eine neue Masche und Fortsetzung von dem, was ihr erzählt habt, scheint ja
die Werbung für Futterpatenschaften für Tierheime zu sein. Vor dem Supermarkt in meinem Ort standen neulich zwei Heinis, die versucht haben Leute hierzu anzuwerben.
Schade dass ich mir nicht die Zeit genommen habe, den Typen mal einen Sack Meerschweinchenfutter hinzustellen und dann zu gucken was passiert.
Wollte wegen denen nicht zu spät zu einer Fortbildung kommen.

Wer da unterschreibt, meint wahrscheinlich noch den Tieren was gutes zu tun,
direkter als wenn Unterstützung für Projekte geworben wird. Ist zumindest meine These.

Irgendwas müssen die Supermärkte, wo so Typen stehen ja auch davon haben, ich nehm mal an Standmiete oder so was. Da seither dort keiner mehr gestanden hat, habe ich keine Gelegenheit gehabt mit den Typen ins Gespräch zu kommen oder den Marktleiter zu fragen, was das soll.

Liebe Grüße,

Silke


Offtopic: Ich besitze zwei Meerschweinchen, die ich beide aus den Tierheim habe.

Sebastian
27.02.2007, 09:15
Irgendwas müssen die Supermärkte, wo so Typen stehen ja auch davon haben, ich nehm mal an Standmiete oder so was.

Wie ich schon oben schrieb: Ich denke nicht, daß die wissen, wen sie da alles stehen lassen. Da wird aber vorher gut auf die Tränendrüse gedrückt, ob man denn nicht bereit wäre, den armen Tieren zu helfen und sich mit in die Reihe der Tierschützer zu stellen, indem man den Stand da aufstellen darf. Ein klärendes Gespräch mit dem Marktleiter, was für Drücker er im Eingangsbereich da stehen hat, dürfte helfen.. Kein Marktleiter wird es haben wollen, daß in seinem Markt Leute auf dubiose Vereine reinfallen :)

deekay
27.02.2007, 09:54
Standmiete zahlen die nur auf Messen soweit ich weiss.

whitesheep
27.02.2007, 11:11
Eine neue Masche und Fortsetzung von dem, was ihr erzählt habt, scheint ja die Werbung für Futterpatenschaften für Tierheime zu sein.

Da muss man wohl trennen. Solche Werbeaktionen können tatsächlich auch von den Tierheimen selbst kommen.
Das ist zwar wirklich eine neue Masche, aber das Futter gibt es tatsächlich und das kommt in den Tierheimen auch an. Es ist allerdings etwas teureres Futter. Die Tierheime nehmen das aber wohl ganz gerne her, weil es qualitativ ok ist und von den Tieren auch angenommen wird.
Ob das letztlich Abzocke durch den Hersteller ist, darüber kann man sicherlich auch noch diskutieren.

adHOC
28.02.2007, 11:13
Dies hier ist vielleicht ein wenig off-topic, geht aber in die gleiche Richtung:

Die aggressiven Marketing-Machenschaften in deutschen Fussgängerzonen scheinen die Ordnungshüter nicht zu interessieren. Der evtl. als "deplaziert" empfundene und somit nicht erwünschte Bettler wird aus der Hochglanz-Fußgängerzone polizeilich vertrieben, der mehr als fragwürdige "Spenden"-Eintreiber, ausgestattet mit einem bemitleidenswerten Tier, i.d.R. Lama, Pony, manchmal auch ein Dromedar, darf trotz Nicht-Existenz der benötigten "Bettelerlaubnis" weiter seinem niederträchtigen "Beruf" nachgehen.

Bei der angepsprochenen "Bettelerlaubnis" bezieht sich auf das Tierschutzgesetz, §11, 2a, (4), das eindeutig aussagt, das es verboten ist "[..] , Tiere zum Betteln zu verwenden, [..] ". s. Tierschutzgesetz, BMJ (http://bundesrecht.juris.de/tierschg/__11.html). Demnach braucht man für solche Bettelaktionen, an denen Tiere beteiligt sind, eine behördliche Ausnahmegenehmigung, die diese "Tierhalter", respektive die sogenannten "Betreuer" (absoluter Euphemismus, treffender ist die Bezeichnung "Spendenbüchsenhalter mit 4-hufigen Mitleids-Erreger-Anhängsel") zumeist nicht vorweisen kann. Dummerweise interessiert das die sporadischen Streifendienstler sowie die Angestellten des Ordnungsamtes, die geldwert für die "Regelung des ruhenden Verkehrs" zugeteilt sind, nicht im geringsten. Um diesen Leuten effektiv das Geschäft zu verderben, empfiehlt es sich, nicht mit den Tierbetreuern direkt zu "kommunizieren", das ist erfahrungsgemäss äußerst frustrierend, da sich der geistige Horizont dieser Geldeintreiber oftmals nur minimal über dem der bewachten Kreatur erhebt und direkte Ansprache auf die Mißstände nur dazu führt, das der Mensch mitsamt Tier kurzfristig seinen Standort wechselt.

Wesentlich einträglicher ist ein kurzes Telefonat mit dem Ordnungsamt mit dem Hinweis auf den Tatbestand "Bettelei mit Tieren". Dabei sollte man erfragen, ob von der Behörde eine Genehmigung erteilt worden ist. Danach bittet man freundlich nach einer Überprüfung des Sachverhaltes, organisiert den ortsansässigen Tierschutzverein (ein Telefonat genügt in der Regel), ordert den nächsten amtlich bestellten Veterinär herbei und sorgt erstmal dafür, das der bettelnde Tier-Dung-Wegschaufler und Spendenbüchsenrassler ohne seine Bettelgrundlage nach Hause geht. :)

Wenn die entsprechenden Behörden, die Vertretung des Tierheims und vor allem der Veterinär nur halbwegs couragiert und im Sinne ihres Berufsethos agieren, dürfte es dem Tier in staatlicher Obhut bald erheblich besser gehen als bei dem nicht-existenten, als Zwergzirkus getarnten Bettelunternehmen. Falls die Sachlage in der Fußgängerzone nicht eindeutig geklärt werden kann, sollte man sich danach erkundigen, wie die Tiere gehalten werden und vor allem transportiert. Ich selbst habe mit angesehen, wie ein ausgewachsenes Shetlandpony von einem solchen Pseudo-Zirkus ohne jedwegige Versorgung mit Futter & Wasser vollkommen ungesichert in einen fensterlosen Kastenwagen gepfercht und zur nächsten Stadt (20 km) transportiert wurde!

In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach, insbesondere von Tierschutzverbänden auf diese gesetzeswidrige und vor allem tierquälerische Praxis der Bettelei mit Tieren hingewiesen, leider sieht der Alltag in deutschen Fußgängerzonen, insbesondere zur Winterzeit, ein wenig anderst aus. :(

Gruss

adHOC