PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Einverständnis generell oder nur Produktbezogen?? Definitionshilfe bitte



Sklary
17.02.2008, 19:09
Hi,

nach heissen Diskussionen mit meiner Bekannten, suche ich nun verzweifelt alles durch ... Auch Antispam-Wiki hat mir noch nicht wirklich helfen können.

Also, sie arbeitet ja in einem CallCenter und hatte nun, nach allem was ich ihr so über ihren tollen Arbeitgeber erzählt hatte, eine Diskussion über das telefonierte Adressmaterial ihrer Firma.

Die Antwort, die sie erhalten hatte war inhaltsmässig so

"Ja, es ist gekauftes Adressmaterial, aber die Kunden haben mal an einem Gewinnspiel mitgemacht oder ähnliches und dort auch angekreuzt, dass sie angerufen werden wollen, darum dürfen wir das auch."

Ich bin der Meinung irgendwo eine genaue Definition von ColdCall und Einverständnis zum Anruf gelesen zu haben, finde aber nicht wirklich das was ich suche.

Nach dieser Antwort ist meine Bekannt völlig davon überzeugt, sie rufen bestehende bzw. "willige" Kunden an !!!

Könnt ihr mir evtl. helfen?

Liebe Grüsse
Sklary

Goofy
17.02.2008, 19:51
Ein uraltes Ammenmärchen wird nicht schon dadurch wahr, wenn es nur oft genug stereotyp wiederholt wird.

http://www.antispam-ev.de/forum/showpost.php?p=117857&postcount=512

Ich denke, dieser Hinweis auf die einschlägige Rechtsprechung dürfte genügen.

ColdCaller
18.02.2008, 13:00
Es ist schwierig, wenn ihr Arbeitgeber zu ihr sagt, dass sie nur Adressen anrufen, die ein aktives opt-in gegeben haben, dann wird sie es wohl glauben müssen, vom Schlechtesten muss man ja nich immer ausgehen.

Die Adresshändler haben auf die Kundenwünsche reagiert und bieten jetzt tatsächlich zu leistbaren Preisen Adressen mit aktivem Optin an.
Es gibt für Deutschland grob geschätzt 6 Mio. Adressen mit aktivem Optin, die man nicht nur anrufen darf, sondern die sogar angerufen werden wollen.

Wenn die Firma, in der deine Bekannte arbeitet einen seriösen Eindruck macht, kann man auch davon ausgehen, dass sie legale Anrufe machen, das ist eigentlich nicht mehr teurer als coldcalls zu machen.

Als Agentin kann sie aber nicht verlangen, dass ihr der Arbeitgeber das Optin für die Adressen vorlegt, bzw. der Arbeitgeber muss es ihr nicht zeigen.

Schnabelland
18.02.2008, 13:03
"Ja, es ist gekauftes Adressmaterial, aber die Kunden haben mal an einem Gewinnspiel mitgemacht oder ähnliches und dort auch angekreuzt, dass sie angerufen werden wollen, darum dürfen wir das auch."

Das Ankreuzen eines entsprechenden Kästchens sieht mir nach aktivem Opt-In aus - wenn das WIRKLICH so ist, dann sind die Anrufe legal.

In der Praxis handelt es sich allerdings oft um eine Klausel, die irgendwo versteckt formuliert ist (z.B. in AGB) und vom Gewinnspiel-Teilnehmer "mitakzeptiert" wird - so etwas ist KEIN aktiver Opt-In, und aufgrunddessen darf auch nicht angerufen werden.

Gruß

Schnabelland

P.S.: ColdCaller war schneller...

Call-Center Fresser
18.02.2008, 13:18
Es gibt für Deutschland grob geschätzt 6 Mio. Adressen mit aktivem Optin, die man nicht nur anrufen darf, sondern die sogar angerufen werden wollen.
.
Hallo Cold Caller,

Mich würde mal sehr die Quelle dieser Zahlen interessieren.

Und wenn Du das ganze mal nachweisbar machst werde ich noch ein paar Urteile zitieren. Denn irgendetwas in den Raum zu stellen ist immer sehr einfach. Wenn wirklich mal Fakten auf den Tisch gelegt werden können wir die Sache einmal gerne mal in allen Facetten sachlich beleuchten.

Ob die CCCs mit ihrem Anliegen dann gut da stehen werden ist eine andere Frage.:cool:

Wuschel_MUC
18.02.2008, 13:24
"Ja, es ist gekauftes Adressmaterial, aber die Kunden haben mal an einem Gewinnspiel mitgemacht oder ähnliches und dort auch angekreuzt, dass sie angerufen werden wollen, darum dürfen wir das auch."
...
Nach dieser Antwort ist meine Bekannte völlig davon überzeugt, sie rufe bestehende bzw. "willige" Kunden an!!!
Ob das stimmt, wird sie spätestens in ein paar Tagen wissen. Wenn sie zum x. Mal wegen Kaltanruferei angeschnauzt wird, ist die Katze aus dem Sack.

Vielleicht kann sie sich in diesem Fall die Rufnummern notieren und "unschuldsvoll" bei der Chefität nachfragen? Motto: sind Sie womöglich mit krummen Adressen reingelegt worden?;)

Wie viel liegt der Bekannten an einer längerfristigen Tätigkeit für die fragliche Firma?

Wuschel

ColdCaller
18.02.2008, 13:42
Hallo Call-Center Fresser,

Die Zahl kommt von unserem Adressbroker, wenn ich das nächste mal mit ihm telefoniere, frage ich ihn, ob er etwas dagegen hat, ihn hier namentlich zu nennen.

Ich möchte hier aber auch nicht die Antwort auf die eigentliche Frage, ob die Optins produktbezogen sind, schuldig bleiben.

Meistens ja!
Als Beispiel nenne ich da mal die Telekom, bei jeder Online-Bestellung gibt es ein Häkchen, das man ankreuzen kann, wenn man über interessante Angebote der Telekom informiert werden möchte (ist für jeden Telekom-Kunden bei einer Bestellung ersichtlich, kann man ausprobieren und die Bestellung dann nicht abschliessen).
Die dürfen dann auch nur von Vertriebspartnern der Telekom angerufen werden, auf keinen Fall aber von Arcor, Tele2, Glücksspielanbietern,....

Bei fast allen Glücksspielen gibt es dieses Häckchen auch, allerdings auch mit Angeboten von Partnerfirmen (also jeder, der die Adresse gekauft hat).
Bevor man Adressen, die über ein Gewinnspiel generiert wurden, kauft, sollte man unbedingt auf deren Seite nachsehen, ob das optin nicht ein nur in den AGBs stehender Hinweis ist, das ist dann kein Optin, wird nur von manchen Adressbrokern als solches verkauft!!!
Bis vor ca. einem Jahr gab es nur sehr wenige richtige Optin-Adressen, weil eben die meisten Anbieter das in den AGBs versteckt haben, das wurde aber weitgehendst mit einem Extra-Häckchen erweitert.

Klickzwang gilt natürlich auch nicht, man muss natürlich an dem Gewinnspiel auch teilnehmen können wenn man nicht mit zukünftiger Werbung einverstanden ist, da gab es ja auch einige, die meinten besonders schlau zu sein :D

Ich verstehe Callcenter nicht, die sich an das nicht halten, die Abschlussquote ist doch bei den richtigen Optins viel höher als bei Leuten, die genervt von den Anrufen sind, der leicht höhere Preis für die Adressen ist da schnell wieder wettgemacht.

Gaston
18.02.2008, 14:04
Als Beispiel nenne ich da mal die Telekom, bei jeder Online-Bestellung gibt es ein Häkchen, das man ankreuzen kann, wenn man über interessante Angebote der Telekom informiert werden möchte (ist für jeden Telekom-Kunden bei einer Bestellung ersichtlich, kann man ausprobieren und die Bestellung dann nicht abschliessen).
Die dürfen dann auch nur von Vertriebspartnern der Telekom angerufen werden, auf keinen Fall aber von Arcor, Tele2, Glücksspielanbietern,....
"nur von Vertriebspartnern der Telekom" eben dass ist recht Zweifelhaft, da es hier ausschließlich um das Produkt "Telekom" geht. Sonst würde dass mit Arcor etc. auch nicht stimmen, da es hier auch um Telekommunikation geht, wie bei den sg. Vertriebspartnern!


Bei fast allen Glücksspielen gibt es dieses Häckchen auch, allerdings auch mit Angeboten von Partnerfirmen (also jeder, der die Adresse gekauft hat).
Auch hier gibt es inzw. Urteile, die genau dies klar verneinen. Also auch entsp. Formulierungen auf Gewinnspielkarten sind kein Freibrief, da unwirksam.
Goofy hat hier einen Link zu einem Beitrag mit einigen Erläuterungen zu diesen "vorformulierte Einverständniserklärung" und "formularmäßig eingeholte Einwilligung" eingestellt.

Man möge mir die harten persönlichen Worte verzeihen, aber es stinkt mir, dass hier immer wieder versucht wird, den Eindruck zu erwecken, dass es seriöse Anrufende CC gibt, die von sich aus Menschen mit Angeboten belästigen. So was ist nicht seriös!
In meinen vielen Jahren habe ich nur wenige seriöse CC erlebt und das waren sg. Hotlines (z.B. für Software oder PC), bei denen man anruft, die einen dann evtl. zur Hilfeleistung zurückrufen!

Call-Center Fresser
18.02.2008, 14:34
...Es gibt für Deutschland grob geschätzt 6 Mio. Adressen mit aktivem Optin.....die sogar angerufen werden wollen...



Die Zahl kommt von unserem Adressbroker, wenn ich das nächste mal mit ihm telefoniere, frage ich ihn, ob er etwas dagegen hat, ihn hier namentlich zu nennen.
.

Die Behauptung, dass 6 Millionen Leute in Deutschland angerufen werden wollen sehe ich nicht wirklich dadurch belegt, dass Du irgenwann mal vielleicht den Namen Deines Adressbrokers nennst. :rolleyes:

Das ist das eigentliche Problem: Sobald es konkret wird, also Fakten auf den Tisch kommen sollen, kommt einfach nichts mehr außer (bei Dir zugegebenermassen) gut formulierte aber dennoch nichts belegende Aussagen.

Es ist natürlich immer sehr viel einfacher etwas einfach so zu schreiben anstatt Fakten auf den Tisch zu legen evtl. auch mit Urteilen zu den jeweiligen Themen.

Wie aber sieht es aus wenn es ernst wird und die gekauften Adressen vor Gericht stand halten müssen? Nehmen mal altbekannte "Freunde".


Die Verbraucherschützer hatten bereits im Februar ein Urteil erwirkt, das dem Düsseldorfer Telefonanbieter Werbeanrufe ohne vorherige Einwilligung des Angerufenen untersagte, wie die Verbraucherzentrale mitteilte. Trotz des Verbots seien aber weiter Beschwerden von Verbrauchern über Tele2 eingegangen. Mit mehr als 70 neuen Verstößen zogen die Verbraucherschützer nun erneut vor Gericht, diesmal wegen permanenter Missachtung des Urteils vom Februar.

Tele2 habe im Prozess in keinem einzigen der aufgezeigten Fälle eine ausreichende Einwilligung der betroffenen Verbraucher vorlegen können, erklärte die Verbraucherzentrale.

Wenn man es bei über 70 Adressen nicht schafft eine einzige vor Gericht vorzuweisen die einer Überprüfung standhält, dann sagt das genug.

Übrigens....nochmal ganz klar: Eine formularmäßig eingeholte Einwilligung von Verbrauchern, die zu uneingeschränkter Telefonwerbung berechtigen soll, verstößt gegen § 4, 41 Bundesdatenschutzgesetz und ist unwirksam.

Mein Lieblingsurteil ist immer noch eines vom Bundesgerichtshof:
http://www.kostenlose-urteile.de/newsview3422A.htm


Eine vorformulierte Klausel, in der der Kunde sein Einverständnis mit telefonischer Werbung erklärt, enthält eine unangemessene Benachteiligung im Sinne von § 9 AGBG und ist daher unwirksam. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.

und weiter:

Der XI. Zivilsenat hat die anläßlich der Kontoeröffnung vom Kunden gesondert zu unterschreibende Einverständniserklärung als Teil der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bank eingestuft und in ihr eine unangemessene Benachteiligung des Kunden im Sinne des § 9 AGBG gesehen

Und hier der Teil, in dem das höchste deutsche Gericht meine persönliche Meinung wiederspiegelt:

Nach seiner Auffassung stellt die Telefonwerbung eine besonders schwerwiegende Beeinträchtigung der verfassungsrechtlich geschützten Privatsphäre dar, weil sie ein praktisch unkontrollierbares Eindringen in die Lebensgewohnheiten der Zielperson erlaubt und ihr zu ausschließlich vom Werbenden bestimmten Zeitpunkten Anpreisungen von Waren und Dienstleistungen in ihrem häuslichen Bereich aufzwingt
Quelle: Kostenlose-Urteile.de

ColdCaller
18.02.2008, 14:55
Nun ja, einen Link zu der, wie geschrieben, grob geschätzen Zahl meines Adressbrokers kann ich Dir leider nicht bieten.
Die Antwort von "grob geschätzen 6 Mio" bekam ich auf die Frage, wieviele legale Adressen es denn überhaupt für Deutschland gäbe.

Ich schätze sein Urteil sehr hoch ein, er gab auch zu, selber keine 200.000 Double-Optins zu haben.
Das habe ich jetzt nur geschrieben, damit sich jeder selbst ein Bild über die Zuverlässigkeit meiner Quelle machen kann, wobei ich die Diskussion, ob es 6 Mio., 3 Mio oder nur eine Million an Optin-Adressen für unerheblich halte.

An einer Diskussion, wie anscheinend von Gaston angestrebt, über Seriosität von Callcentern, bin ich nicht interessiert und werde mich auch nicht darauf einlassen, für mich geht es um legal oder nicht legal, nicht um irgendwelche persönlichen Neigungen, Empfindungen oder Ansichten, die von den Tatsachen ablenken könnten.

Gaston
18.02.2008, 16:17
An einer Diskussion, wie anscheinend von Gaston angestrebt, über Seriosität von Callcentern, bin ich nicht interessiert und werde mich auch nicht darauf einlassen, für mich geht es um legal oder nicht legal, nicht um irgendwelche persönlichen Neigungen, Empfindungen oder Ansichten, die von den Tatsachen ablenken könnten.

Nun, wieso dann nicht die Beantwortung meiner und auch CCF Einwürfe, dass es keine legalen Adressen gibt, die ein CC einkaufen kann und damit aktiv Menschen in Ihrem Privatbereich belästigen dürfen.
Bis jetzt muss ich davon ausgehen, dass Dein CC ebenso mit nicht legalen Anrufen arbeitet, wie alle anderen auch, die mich Zuhause belästigen!
Das Du an eine Diskussion über die Seriosität von CC nicht interessiert bist, kann ich nachvollziehen. Ich bin aber ebenso nicht an diese Augenwischerei interessiert, die hier versucht wird.
Mir reichen schon die Politiker als Volksverdummer, da brauche ich nicht noch die CC-Betreiber dazu!

Sklary
18.02.2008, 16:24
Hi,

erstmal vielen Dank für Eure Antworten, ich werde ihr mal die Gerichtsurteile etc. vor die Nase legen, befürchte aber, sie ist schon voll eingelullt ^^



Wenn die Firma, in der deine Bekannte arbeitet einen seriösen Eindruck macht, kann man auch davon ausgehen, dass sie legale Anrufe machen, das ist eigentlich nicht mehr teurer als coldcalls zu machen.


Seriöser Eindruck ... naja das ist relativ ... wenn ich höre, was die da so alles telefonieren ... ähem.


Ob das stimmt, wird sie spätestens in ein paar Tagen wissen. Wenn sie zum x. Mal wegen Kaltanruferei angeschnauzt wird, ist die Katze aus dem Sack.


Tja, diese Reaktionen hat sie schon des öfteren hören dürfen und ist dann jedes Mal total schokiert "wie aggressiv doch Menschen sein können" :D



Wie viel liegt der Bekannten an einer längerfristigen Tätigkeit für die fragliche Firma?


Leider Gottes liegt ihr sehr viel daran, denn 1. sie wurde vom Amt dort hin vermittelt, 2. ist sie noch nicht lange genug da, um notfalls Arbeitslosengeld zu bekommen und somit 3. wäre sie dann wieder Hartz4 :mad:

Tja sie muss einfach durchhalten und weiter nach was anderem suchen, nur leider ohne Ausbildung + 3 Kinder + alleinerziehend = Marktwert mieserabel

LG Sklary

ColdCaller
18.02.2008, 16:38
@Gaston, ob meine Callcenter legal anrufen oder, oder nicht, tut hier nichts zur Sache, ich hab schon einmal, vor ca. einem Jahr geschrieben, dass ich hier nichts zu meinem Geschäftsbetrieb schreiben werde, nur soviel, ich bin einer von Vielen, nicht mehr, nicht weniger.

Alle Outbound-Callcenter als unseriös und illegal darzustellen halte ich einfach nicht für besonders gescheit, die Majorität dieser als schlecht darzustellen jedoch als realistisch.
Alle Optin-Adressen als illegal darzustellen, weil bei einigen berechtigte Mängel mit dem dementsprechenden Urteil festgestellt wurde, verfehlt die Realität.

Ich gebe hier ein Beispiel zu Outbound, der absolut legal ist, einfach zum Kundenservice dazugehört:
Wenn ich als Kunde der deutschen Telekom bei meiner letzten Bestellung angebe, dass ich telefonisch informiert werden möchte, wenn es neue Produkte, Verbesserungen, Preisnachlässe, etc. .. gibt, und ich werde nicht informiert, dann bin ich schlicht und einfach sauer und fühle mich als Kunde nicht ernstgenommen.
Ich kann nichts Unseriöses dabei entdecken, auch mit viel Fantasie nicht.

homer
18.02.2008, 16:49
Ich gebe hier ein Beispiel zu Outbound, der absolut legal ist, einfach zum Kundenservice dazugehört:
Wenn ich als Kunde der deutschen Telekom bei meiner letzten Bestellung angebe, dass ich telefonisch informiert werden möchte, wenn es neue Produkte, Verbesserungen, Preisnachlässe, etc. .. gibt, und ich werde nicht informiert, dann bin ich schlicht und einfach sauer und fühle mich als Kunde nicht ernstgenommen.
In diesem einen Fall ist das sicher kein Cold Call. Allerdings erschleicht sich anscheinend auch die Telekom die Anruf"erlaubnis" via AGB. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum ich trotz Nicht-Eintrag in den elektronischen Telefonbüchern, verkürztem Telefonbucheintrag und Hinweis "keine Werbung" in selbigem ("§"-Zeichen beim Eintrag) trotzdem von den Telekomikern bzw. deren NervensägenVertriebspartnern belästigt wurde.

Der Rest a la "Ankreuzen beim Gewinnspiel", noch dazu als Freibrief, um die Daten als Opt-In weiterzuverkaufen läuft bei mir persönlich unter "Cold Call" und wird entsprechend (erfolgreich) abgemahnt.

Ansonsten gibt es immer noch die äußerst seriösen[TM] Adresshändler, die entsprechende Telefonlisten mit den abenteuerlichsten Selektionskriterien verkaufen. Nachweise für eine Genehmigung erhält man in der Regel nicht, dafür unterschreiben denn die GF zähneknirschend Unterlassungserklärungen :clown: und jammern über die nicht geschaffenen Arbeitsplätze wegen der hohen Vertragsstrafen.

Gaston
18.02.2008, 17:00
@Gaston, ob meine Callcenter legal anrufen oder, oder nicht, tut hier nichts zur Sache,...
Oh,
es ist also egal, ob man legal oder illegal handelt. Merkwürdiges Rechtsverständnis!


Ich gebe hier ein Beispiel zu Outbound, der absolut legal ist, einfach zum Kundenservice dazugehört:
Wenn ich als Kunde der deutschen Telekom bei meiner letzten Bestellung angebe, dass ich telefonisch informiert werden möchte, wenn es neue Produkte, Verbesserungen, Preisnachlässe, etc. .. gibt, und ich werde nicht informiert, dann bin ich schlicht und einfach sauer und fühle mich als Kunde nicht ernstgenommen.
Ich kann nichts Unseriöses dabei entdecken, auch mit viel Fantasie nicht.
Mal abgesehen, dass ich starke zweifel äußere, dass die Kunden wirklich von jeden angebl. Verbesserungen, Preisnachlässe, neuen Produkten und vor allem "etc." tatsächlich angerufen werden wollen, ist dies schon wieder eine völlig andere Aussage, als ein paar Postings vorher:

Die dürfen dann auch nur von Vertriebspartnern der Telekom angerufen werden
Und ich kann mit viel Fantasie nichts seriöses dabei Entdecken, dass mich ein angebl. Telekom-Mitarbeiter über die angeblichen Preisnachlässe, die viel günstiger sind, als mein jetzigen Bedingungen sei. Seltsamerweise habe ich weder solch eine, wie von Dir erwähnten Einwilligung gegeben, noch bin ich überhaupt Kunde von diesem Unternehmen.

ColdCaller
18.02.2008, 17:01
Ja, homer, nicht Alles, was unter dem Namen Optin verkauft wird ist auch solches.

Es wird immer wieder Callcenter geben, die sich dann über, durchaus empfindliche, Strafen mit eben genannten Argumenten beschweren werden.

Das Gejammer ist dann immer riesengross, sie sind aber zu 100% selber schuld, so schwierig ist es nichtmehr sich an die Regeln zu halten.

ColdCaller
18.02.2008, 17:10
@Gaston, die Tatsache, dass die Art und Weise wie wir arbeiten nichts zur Sache tut hat weniger mit einem merkwürdigen Rechtsverständnis zu tun als vielmehr damit, dass ich hier nichts schreiben werde, was mir, meinen Callcentern, oder damit verbundenen Personen schaden könnte, ich dachte, dass das von Anfang an klar war.

Natürlich sind es die Vertriebspartner, die anrufen, auch wenn Du die 0800er Nummer auf Deiner Rechnung wählst wirst Du mit keinem Telekom-Mitarbeiter verbunden, sondern mit einem privat geführten Callcenter, also einem Vertriebspartner der Telekom, das Provisionen dafür bekommt, dass Dein Fall bearbeitet wird.

Auch der Techniker, der Deinen DSL-Anschluss installiert wird in den seltensten Fällen ein Telekom-Mitarbeiter sein, sondern jemand, der im Auftrag der Telekom die Installation durchführt.

Wenn Du weder eine Bestätigung gegeben hast, dass Du angerufen werden möchtest, noch Kunde bei besagter Firma bist, würde ich nicht rumsülzen sondern den Auftrag für den neuen Anschluss geben, nach Erhalt der Bestätigung widerrufen und rechtliche Schritte einleiten, ganz einfach.

Elfriede
18.02.2008, 17:21
Hier gibt es eine eindeutige Definition (ab Seite 6)

http://www.bvdw.org/fileadmin/downloads/wissenspool/rech_gesetz/bvdw_datenschutz_praxishilfe-datenschutz-im-internet_20021101.pdf

Goofy
18.02.2008, 20:37
Dass es Fälle gibt, wo ein CC aufgrund eines "Opt-Ins" anrufen darf, mag sein. Trotzdem halte ich persönlich das für sehr theoretisch.
Die Callcenter, die mich angerufen haben, hatten allesamt niemals irgendein "Opt-In".

Es mag sein, dass die Abschlußquote bei Opt-In-Anrufen wesentlich besser ist. Aber auch das ist eine theoretische Betrachtung.

Aber anscheinend muss sich das Geschäft mit den Cold-Calls doch rechnen, denn sonst würde es nicht so massenhaft praktiziert. Mit Telefonverkauf kann man offenbar selbst in Folie eingeschweißte Pferdeäpfel noch erfolgreich vermarkten. Wenn es um das Verkaufen dubioser bzw. überteuerter Waren und Dienstleistungen geht, dann interessiert die Masse der CCs die Frage "opt-in oder nicht" tendenziell überhaupt nicht. Es ist eine nüchterne statistische Betrachtung, fast wie beim Absetzen von e-Mail-Spam. Der Spammer muß nur breit genug streuen, damit er das statistisch vorhandene Potenzial an labilen, weichzuklopfenden Adressaten erreicht.
Da die Kosten nahezu gegen Null gehen (Telefonieren kostet praktisch nix mehr, und die Gehälter der CCAs spotten regelmässig jeder Beschreibung), ist es offenbar für die meisten CCs wirtschaftlicher, schlechtes Adressmaterial anzukaufen und dann eben die hohen Ablehnungs- und Stornoquoten mit breiter Anrufstreuung mehr als auszugleichen.

Ich persönlich halte übrigens die Nachsendeaufträge der DPAG für eine der schlimmsten Adressbrokerquellen in Deutschland. Und zwar noch weit vor Versandhandel und Buchclubs.
Seit meinem letzten Umzug vor 1-1/2 J., bei dem ich diesmal auf dem Nachsendeauftrag "keine Datenweitergabe..." angekreuzt habe, herrscht nämlich fast absolute Funkstille bei mir bzgl. Cold-Calls, obwohl ich Zeitungen abonniert habe, im Internet und beim Versandhandel bestellt habe etc.

Nach einigen Monaten hatte mich die DPAG sogar persönlich angeschrieben, ob ich nicht doch in die Datenweitergabe einwilligen wolle, ich hätte doch soviele Vorteile davon... :sick:

Gaston
18.02.2008, 21:05
Tja,
da ich ja wie schon geschrieben, keinen Telekom-Anschluss habe, ist natürlich kein Telekom-Mitarbeiter bei mir gewesen, um den Anschluss zu installieren. ;)
Und wenn ich die Tel.-Nummer auf meiner Tel.-Rechnung anrufe, komme ich weder bei der Telekom, noch bei einer der beauftragten privaten CC der Telekom an, sondern direkt bei meinem Anbieter (und nicht bei einer beauftragten Firma). Das kann ich mit Sicherheit sagen, da ich das CC des Anbieters bei einer Besichtigung sehen konnte (übrigens zwei, einen für die bürokratischen Dinge und einen für den technischen Support).

Ganz erstaunlich finde ich, dass ich hier gefälligst Deine Firma außen vor lassen soll.
Entweder Du sorgst selbst dafür, dass es dafür keinen Grund gibt oder Du musst damit Leben, dass man auf Grund Deiner Äußerungen entsprechende Rückschlüsse anstellt.
Ich habe nicht folgende Dinge geschrieben:

Die Zahl kommt von unserem Adressbroker,
...
Also, man besorgt sich seine Adressen bei einem Adressenbroker. Von daher kann ich davon ausgehen, dass die Angerufenen nicht im Auftrag, auf dessen Wunsch hin, z.B. als Telekom-Kunde, geschehen.
Also für mich ganz einfach eine Belästigung in meiner Privatsphäre.
Aber das soll gefälligst nicht diskutiert werden:

An einer Diskussion... über Seriosität von Callcentern, bin ich nicht interessiert und werde mich auch nicht darauf einlassen, für mich geht es um legal oder nicht legal
Wer mich Anruft, weil er irgendwo meine Adresse eingekauft hat, macht dies nicht legal!

ob meine Callcenter legal anrufen oder, oder nicht, tut hier nichts zur Sache
Oh, dass sehe ich schon anders. Für mich ist es schon wesentlich, wer mir erzählen will, ob etwas legal oder nicht ist.
Und jemand, der sich Adressen kauft, um diese Anzurufen, hat da in meinen Augen keine sehr guten Referenzen diesbezüglich.
Wenn man dann noch bedenkt, dass statt auf die Kritik und auch den Urteilen nicht eingegangen wird, sondern hier Nebelkerzen gesetzt werden, indem Beispiele aufgeführt werden mit der Telekom, zu der man
1. keine Adressen Kaufen müsste, da es ja Kunden sind und wenn (wie Behauptet) diese im Auftrag der Telekom anrufen, ja dann auch die Adressen der Kunden von diese bekommen.
2. Hier keine Einwilligung von Nöten ist, da Kontaktaufnahme mit dem Kunden aus Vertragsangelegenheiten erlaubt sind.

nie-wieder
19.02.2008, 11:47
Was sollen denn solche Streitereien?

Ist doch irgendwie logisch, dass sich hier Leute tummeln, die von ColdCalls belästigt werden und die kein OptIn gegeben haben.

Wer sich nicht belästigt fühlt und solchen Anrufen zustimmt, der kommt auch nicht in dieses Forum. Daraus dann zu schließen, es gäbe keine legalen CallCenter-Anrufe ist sicherlich gewagt. Über das Zahlenverhältnis kann man auch deshalb nur spekulieren.

Und welche Schlüsse man aus den Äußerungen von ColdCaller hier zieht, hängt deshalb auch davon ab, was man wahrnimmt. Aus den folgenden Zitaten:

Die Adresshändler haben auf die Kundenwünsche reagiert und bieten jetzt tatsächlich zu leistbaren Preisen Adressen mit aktivem Optin an.

Ich verstehe Callcenter nicht, die sich an das nicht halten, die Abschlussquote ist doch bei den richtigen Optins viel höher als bei Leuten, die genervt von den Anrufen sind, der leicht höhere Preis für die Adressen ist da schnell wieder wettgemacht.

Alle Outbound-Callcenter als unseriös und illegal darzustellen halte ich einfach nicht für besonders gescheit, die Majorität dieser als schlecht darzustellen jedoch als realistisch.
Alle Optin-Adressen als illegal darzustellen, weil bei einigen berechtigte Mängel mit dem dementsprechenden Urteil festgestellt wurde, verfehlt die Realität.

Es wird immer wieder Callcenter geben, die sich dann über, durchaus empfindliche, Strafen mit eben genannten Argumenten beschweren werden.
... sie sind aber zu 100% selber schuld, so schwierig ist es nichtmehr sich an die Regeln zu halten.

Könnte man sicher auch andere Schlüsse über die Arbeitsweise des CallCenters von ColdCaller ziehen.

In diesen Zitaten finde ich jedenfalls meine Auffassung ziemlich gut wiedergegeben. Es kann nicht darum gehen der ganzen Welt meine Einstellung aufzudrücken und auch Leuten ColdCalls zu ersparen, die sich über die Abwechslung vielleicht freuen (egal, wie klein die Minderheit auch sein mag und wie wenig ICH mir vorstellen kann, dass das möglich ist. Das geht mir bei anderen Sachen genauso.).
Und dann gibt es auch noch die Leute, die erst ein aktives OptIn abgeben und sich hinterher über die Anrufe ärgern. Verständlich, aber irgendwie auch selbst schuld, wenn ich das vorher ausdrücklich anfordere.

Call-Center Fresser
19.02.2008, 13:42
Man kann eigentlich immer wieder kehrende Rechtfertigungen für verbotene Telefonwerbung auf einen ganz einfachen Nenner bringen:

1. Kommt der Beitrag von einem Befürworter, muss man leider auf irgendwelche Fakten wie Links zu Urteilen etc. verzichten.
2. Kommt der Beitrag von einem Gegner von Telefonwerbung (Und ja......wir sind im Forum leider in der Überzahl :D) dann hat man sehr große Chancen klare Fakten zu bekommen.

Irgendwann wird man einfach mal die ganzen Rechtfertigungsorgien von CCs satt. Es gibt genug klare Urteile bis hin zum höchsten Deutschen Gericht.

Und dann gibt es Call-Center Betreiber, die diese Urteile ignorieren, Adresshändler, die sich einen xxyy um geltendes Recht beim Verkauf von Adressen kümmern, Call Agents, die nicht in der Lage sind Urteile zu verstehen und Call Agents, die sie vorsichtshalber nicht verstehen wollen.

Und über allem thront ein Gesetzgeber, der es immer noch nicht schaftt, seinen eigenen Gesetzen Nachdruck zu verschaffen.

Was bleibt sind Foren wie Antispam. Je intensiver wir all denen auf die Füße treten, um so besser. Und steter Tropfen höhlt den Stein.

Eine persönliche Meinung noch zur Einverständniserklärung, unabhängig von Urteilen. Was ist überhaupt ein Einverständnis?

Es bedeutet, dass jemand ganz bewußt einem Unternehmen mitteilt, er möchte von einem Mitarbeiter angerufen werden. Das Einverständnis basiert auf dem freien Willen eines Menschen, angerufen zu werden. Wenn man jemanden eine Erklärung unterjubelt (z.B. versteckt im Kleingedruckten) dann fängt hier schon der Abzockversuch an. Und wenn dann CCAs der Meinung sind, anrufen zu dürfen, weil der Unterschreiber was übersehen hat, dann ist hier die unseriöse Gesamtausrichtung schon deutlich: Man will nicht das Einverständnis, den freien Willen, sondern man will die Übertölpelung!

Tjaaaa...wer sich die Mühe macht, mal Begründungen in Urteilen zu lesen, der wird feststellen, dass die Gerichte dieses Unterjubeln von Einverständnissen eben nicht akzeptieren. Hier treffen also gesunder Menschenverstand und juristische Konsequenz aufeinander....und zwar im positiven Sinn.