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FSnyder
29.02.2008, 21:17
Hi,

Mal etwas Klugscheiß zur Fangschaltung.

Sobald man einem CCA sagt, dass man eine Fangschaltung hat, wird von ihm (zu 99,99%) sofort die Verbindung getrennt.
Offenbar wissen die Jungs/Mädels nicht, dass dies bei einer wirklich vorhandenen Fangschaltung völlig sinnlos ist?! :rolleyes:
Wenn eine Fangschaltung geschaltet ist, kann der Angerufene sie auch nach Beendigung des Gespräches binnen einiger Minuten aktivieren und damit den Anrufer nachträglich "fangen". Das funktioniert sogar, wenn kein Gespräch zu Stande gekommen ist! Also selbst wenn der Anrufer wieder auflegt, bevor der Angerufene den Hörer abnimmt, kann der Anrufer (wieder binnen einiger Minuten) die Fangschaltung aktivieren.
Damit haben die Nerver keine Chance, unerkannt zu entkommen!
Dieses Wissen macht sicher die Fangschaltung für etliche Genervte wieder sinnvoll, oder?

Ich denke mal, das ist auch den wenigsten CCAs bekannt?!
Sonst würden sie sicher nicht so hektisch die Verbindung trennen, weil es sinnlos ist....... ;)

Grüße
Snyder

Goofy
01.03.2008, 14:08
Früher war es mal so, dass eine Fangschaltung nur den anrufenden Teilnehmer ermitteln konnte, wenn dieser etwas gesagt hat, und zwar über mehrere Sekunden.
Inzwischen ist das nicht mehr notwendig. So können auch stumme Telefon-Stalker ermittelt werden, oder aber Callcenter, die nach Ankündigung der Fangschaltung sofort auflegen.
Diese Tatsache ist immer noch vielen Zeitgenossen nicht bekannt.
Aber in der überwiegenden Zahl der Fälle dürfte es schiere Panik sein, die zum sofortigen Auflegen des CCA führt. Jedes neue Wort wäre da ohnehin ein Wort zuviel.
Man kann auch sicher sein, dass das so ermittelte Callcenter alles versuchen wird, um sich außergerichtlich zu einigen (Unterlassungserklärung etc.). Nur die wenigsten werden da noch einen Prozeß riskieren.
Wenn man das mal gegen zwei oder drei CCs durchgezogen hat, steht sicher die Telefonnummer auf den internen "Don´t-call"-Blacklists der CC-Betreiber, und man dürfte für eine geraume Zeit Ruhe haben.

heinerle
02.03.2008, 13:27
Mit diesem Wissen sollte man dann aber künftig vorsichtig mit Bluffs bzgl. Fangschaltung sein. Wenn die CCAs merken, daß sie trotz angeblicher Fangschaltung nicht weiter belangt werden dann durchschauen sie recht schnell das Spiel.

siebich
02.03.2008, 14:26
Ich müsste ja Tinte gesoffen haben und denen auf die Nase binden, daß sie gerade ermittelt werden - ich verderb denen doch nicht die Überraschung wenn ein Ärger ins Haus flattert :p

Sastef
04.03.2008, 02:31
Man kann auch sicher sein, dass das so ermittelte Callcenter alles versuchen wird, um sich außergerichtlich zu einigen (Unterlassungserklärung etc.). Nur die wenigsten werden da noch einen Prozeß riskieren.
Wenn man das mal gegen zwei oder drei CCs durchgezogen hat, steht sicher die Telefonnummer auf den internen "Don´t-call"-Blacklists der CC-Betreiber, und man dürfte für eine geraume Zeit Ruhe haben.

Tatsächlich sind die Callcenter widerstandsschwächer, als die Auftraggeber.
Obwohl ich vielleicht etwa zehn Callcenter erwischt habe, bekomm ich immer noch ab und zu Anrufe.

Wuschel_MUC
31.03.2008, 09:24
Obwohl ich vielleicht etwa zehn Callcenter erwischt habe, bekomm ich immer noch ab und zu Anrufe.
Da ist Geduld und Hartnäckigkeit angesagt.

Erstens werden Callcenter laufend neu gegründet - oft genug von unerfahrenen Personen mit Flausen im Hirn.
Zweitens scheinen nur die größeren Callcenter an Giftlisten beteiligt zu sein. Bei mir war erst ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen, als ich ein größeres Callcenter verpfiffen hatte. Danach war monatelang Ruhe, bis neulich innerhalb von wenigen Wochen drei Anrufe von kleinen Klitschen kamen.Wuschel

Sastef
31.03.2008, 10:33
Man kann auch sicher sein, dass das so ermittelte Callcenter alles versuchen wird, um sich außergerichtlich zu einigen (Unterlassungserklärung etc.). Nur die wenigsten werden da noch einen Prozeß riskieren.

Also ich habe gerade ein Callcenter vor der Flinte, das es unbedingt wissen will und vor dem Landgericht Lotto-Boesche den Streit verkündet hat. Hab in meiner schriftsätzlichen Erwiderung geschrieben, dass mit sich die ganze Belästigerbande gern gegenseitig zerfleischen möge. :-)

Gaston
31.03.2008, 10:58
Also, dem CC mitzuteilen, das eine Fangschaltung besteht, würde für mich nur im Fall des Bluffs (also ich will einfach meine Ruhe akut und hoffe, dass zumindest dieses CC mich auf eine Indexliste stellt) Sinn machen.
Ansonsten sehe ich ja eher den Sinn, die Merkbefreitheit der CC deutlich zu machen.
Wenn ich hier manchmal lese, dass CC oder die CCA mehrfach am Tag und dass über längeren Zeitraum anrufen (warum eigentlich? Nur um den eigenen Frust abzubauen?), dann beweise ich mit der Fangschaltung + Gesprächprotokoll, die Belästigung.
Und bei Ermittlungen ohne diesen Hintergrund sind Ausreden der CC unter dem Hintergrund, dass ein Gespräch länger als 2 Sekunden gedauert hat, bestimmt wirksamer.
In dem ersteren Fall hätte ich auch keine Probleme, von einen Psychologen mir eine Beeinträchtigung meines Lebens durch die ständigen Anrufe bestätigen zu lassen.
Ich überlege mir eigentlich immer nur, ob diese Maßnahme ür mich, mit einem Anruf, alle 2-3 Wochen sinnvoll ist?

Gruß

Gaston

Goofy
31.03.2008, 14:09
Die Tatsache, dass offenbar trotz auswegloser Lage Prozesse riskiert werden, und dass z.T. keine Blacklisten beachtet werden, zeigt, unter welchem Druck die Callcenter-Betreiber stehen müssen.
Die haben offenbar einen hohen Quotendruck, den sie erbringen müssen. Vielleicht gibt es da ja gewisse Knebelverträge.
Das sind ja auch alles nur beauftragte Subunternehmer von Onkel Johann oder Papa Glückle.
Die Auftraggeber waschen ihre Weste in Unschuld und haben natürlich niemals nie mit irgendwelchen Cold-Calls auch nur irgendetwas am Hut.
Mit der Werbung betrauen sie dann die Subunternehmer. Und denen treten sie auf den Fuß: "Wenn Ihr die Zahlen nicht bringt, seID: [ID filtered]
Das ist eben die Ökonomie des Lottokapitalismus. Im übrigen staatlich geduldet, weil ja auch dort mit den Einnahmen kalkuliert wird.
Der neue Glückspielstaatsvertrag ist nur ein Feigenblatt, das dortige Telefonwerbeverbot wird nicht effektiv durchgesetzt. Vielmehr wird nun erst recht telefoniert, und die Bandagen werden noch härter.

Stalker2002
01.04.2008, 07:37
Vielmehr wird nun erst recht telefoniert, und die Bandagen werden noch härter.
Bleibt zu hoffen, das die gierige Brut es ähnlich übertreibt, wie dereinst die Dialer-Drücker. Das hatte dann ja doch noch zu wirksamen Gesetzen geführt.

MfG
L.

Arthur
01.04.2008, 07:50
Bleibt zu hoffen, das die gierige Brut es ähnlich übertreibt, wie dereinst die Dialer-Drücker. Das hatte dann ja doch noch zu wirksamen Gesetzen geführt.

Aber erst, als die technische Entwicklung (sprunghaft steigende Verbreitung
von DSL) dem klassischen Dialer auf Wählverbindungsbasis ohnehin den Garaus
gemacht hätte. Kein Ruhmesblatt für die RegTP/BNetzA.

Stalker2002
01.04.2008, 08:28
Klar hat das viel zu lange gedauert. Wer von uns erinnert sich nicht an das Hickhack, welches den Weg zur verordneten Qualität der Preisangabe begleitete.
Allerdings war der DSL-konforme Nachfolger des Dialers, das IP-Payment, vom Start weg eine Totgeburt. Nicht zuletzt weil der Verbraucherschutz die Dynamik der Dialer-Neuordnung nutzen konnten und man offenbar verhindern wollte, das Dialerbetrug-Umsteiger gleich die nächste Gelddruckmaschine in die Hände bekommen.

Es geht also doch irgendwie, auch wenn man oft einen frustrierend langen Atem haben muß.

MfG
L.

Goofy
01.04.2008, 10:11
Man kann das auch so sehen, dass es schade ist um solche Methoden wie IP-Payment. Das wäre nämlich eigentlich eine Abrechnungsmethode, mit der auch Kleinanbieter die Chance bekämen, seriöse, gut gemachte Webinhalte kostenpflichtig für wenig Geld anzubieten. Mal abgesehen von dem ganzen pr0n-Geschmeiß, was sich dann da draufstürzen würde, wäre so eine Sache für manche ein Gewinn.

Ich denke da z.B. an unser Wiki. :D Wenn wir auch nur pro Klick auf einen Artikel 10 cents kassieren würden...

Aber klar ist auch: angesichts einer skrupellosen Mafia, die auf so etwas nur schon lauern würde, hat so ein Verfahren schon im Ansatz keine Chance.
Die Dialerfirmen würden ein rauschendes Comeback feiern.
1 Woche nach Freigabe von IP-Payment gäbe es wahrscheinlich schon den ersten Trojaner, der die Klicks produzieren würde. Eine wahre Gelddruckmaschine für die Hacker-Mafia.
Und dann würde es auch nur noch wenige Wochen dauern, bis sich dann auch noch die Feistles, die Buratten, die tapferen Gebrüderlein aus Büttelbach, der ölige Jurastudent und die Flensburger SiMSemänner wie die Geier da draufstürzen würden.

IP-Payment gleich in Deiner Nachbarschaft. :sick:

Und die hochseriösen Würgeschlangen vom Hamburger Fischmarkt wären auch gleich mit drin.

Und dann wär das Web bald tot.

Sastef
01.04.2008, 11:33
Aber erst, als die technische Entwicklung (sprunghaft steigende Verbreitung
von DSL) dem klassischen Dialer auf Wählverbindungsbasis ohnehin den Garaus
gemacht hätte. Kein Ruhmesblatt für die RegTP/BNetzA.

Exakt meine Meinung. Die gesetzlichen Maßnahmen dürften fast NICHTS bewirkt haben. Es war allein die technische Entwicklung. Die Dialerfuzzis machen doch heute längst in Abofallen, SMS-Gaunereien und Co.