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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Antijüdische Hetze im Gästebuch



schmubo
15.11.2008, 02:15
Vor zwei Stunden im Gästebuch meiner HP eingetragen: Sinnfreier Nazispam (schon entschärft - so was bleibt bei mir nicht lange stehen).
Absender ist ein gewisser Alexander M., IP: 88.70.145.*** (Arcor mit Einwahlpunkt in Garbsen / NDS).

Da ich das Gästebuch gegen Eintragungen von Spam-Bots abgesichert habe, ist hier definitiv von einem "zu Fuß" getätigten Eintrag auszugehen.

Ich nehme an, dass unsere lieben Neonazis einen Großangriff auf Gästebücher deutschsprachiger Websites starten. Wer ist noch betroffen?

TillP
15.11.2008, 12:31
Hm, wenn es eine deutsche IP ist, würde ich Anzeige erstatten.

Es kann zwar ein gehijackter PC sein, kann aber auch einfach ein Idiot sein.

Bringt natürlich nur was, wenn du noch Aufzeichnungen über den Eintrag für die Polizei/Staatsanwaltschaft hast.

Anzeige erstatten geht auch bequem online, macht da fast keine Arbeit mehr.

schmubo
15.11.2008, 16:08
Eine Recherche bezüglich dieses Alexander M. und seiner in Schweden und Dänemark gehosteten Webseiten hat mich tief in den braunen Sumpf gezogen. Ich konnte Dinge lesen über den Zentralrat der Deutschen in Deutschland, über die Juden-Wahrheit und die totale kriminelle Judenherrschaft.

M. scheint ein Stammkunde der Polizei und der Justiz zu sein. Hausdurchsuchungen und Knastaufenthalte sind ein wesentlicher Bestandteil seiner Biografie. Eine weitere Strafanzeige meinerseits wegen Volksverhetzung würde den Ermittlungsbehörden nur zusätzliche fruchtlose Arbeit bescheren - der Knabe hat bereits seinen geregelten Ärger. M. ist (um mit Tills Worten zu sprechen)
einfach ein Idiot.

Übrigens ist es erschreckend, in wie vielen Gästebüchern seine Hetze unzensiert und unkommentiert stehen bleibt.

Chactory
16.11.2008, 01:11
Umso beeindruckender hier (http://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?t=21893) Gastons Aktivitäten gegen ein mit allem möglichen illegalen und menschenverachtenden Zeugs vollgespammten Forum!

exe
16.11.2008, 08:35
Ich glaub der Patient ist schon bekannt:
http://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?t=11974

Sehr lustig:
http://www.bfed.de/

Da hat ihm die Justiz wohl den Stecker gezogen. :D

schmubo
16.11.2008, 11:41
Da hat ihm die Justiz wohl den Stecker gezogen. :D
Richtig. Am 24.02.07 ging Norbert S. in die Psychiatrie der JVA Kassel (auch darüber hat sich ein Volksgenosse damals in meinem Gästebuch beschwert).

Der Typ ist aber nicht identisch mit dem Urheber des aktuellen Spam-Runs. Der beworbene Link führt nach
http://www.zdd.dk.
Genauso lustig.

weazle
16.11.2008, 22:00
Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus.

Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig.

Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent.

Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.


Gerhard Bronner

Besser kann man es nicht sagen

blowfish
18.11.2008, 11:40
Anzeige erstatten geht auch bequem online, macht da fast keine Arbeit mehr.

Die Bayern und Sachsen, vielleicht auch noch andere wissen schon, warum sie keine Onlinewache haben. Die nach so einer Anzeige erforderlichen Nachermittlungen stehen da nicht im verhältnis zum Nutzen und der Anzeigende muss noch zur Nachvernehmung. Höchstens eine sinnfreie Anzeige die direkt an die Staatsanwaltschaft abgegeben werden kann zur Einstellung.

TillP
18.11.2008, 12:04
Gerade bei Vorfällen, die im Internet stattfinden, ist das oft genau umgekehrt.

Wenn irgendwo im Internet rechtsradikaler Müll verbreitet wird, muss der Anzeigende nicht nur Vernehmung, weil meist die Polizei/Staatsanwaltschaft selbst sehr gut überprüfen kann, was da im Internet steht. Daher ist dann der Anzeigende als Zeuge unwichtig.

Nächster Vorteil der Anzeige: Wenn man das Formular richtig und ausführlich ausfüllt, landen die Sachen direkt bei jemanden, der in dem Tätigkeitsbereich Erfahrung hat.


Und die Menge an Ermittlungen bleibt gleich, egal, ob ich denen einen Brief schreibe, eine E-Mail, ein Telefonat zur Niederschrift oder selbst vorbeikomme.

blowfish
18.11.2008, 12:40
Und die Menge an Ermittlungen bleibt gleich, egal, ob ich denen einen Brief schreibe, eine E-Mail, ein Telefonat zur Niederschrift oder selbst vorbeikomme.

Du scheinst da ja jedemenge Erfahrung zu haben:yawn:

TillP
18.11.2008, 13:07
Du scheinst da ja jedemenge Erfahrung zu haben:yawn:

Ich kenne einige Leute, die in der Strafverfolgung arbeiten.


Warum sollten sie auch anders ermitteln, nur weil die Anzeige online aufgegeben wurde? Die Gesetze und Verordnungen bleiben dieselben.

Und ich habe mit online aufgegebenen Anzeigen bisher gute Erfahrungen gemacht, und musste noch zu keiner Vernehmung. In der Regel kommt nach ein paar Tagen bis Wochen ein Anruf, wo einem dann der Stand der Anzeige mitgeteilt wird(meist: "Eingestellt, Täter im Ausland" oder "An bestehendes Verfahren angehängt")
Aber da wurde mir auch immer mitgeteilt, dass solche Anzeigen durchaus sinnvoll sind und gerade auf elektronischem Wege einfach zu bearbeiten und bei gleichen Fällen zu bündeln sind, was nicht der Fall ist, wenn die Anzeigen alle langsam per Post von verschiedensten Polizeidienststellen zu verschiedenen Staatsanwaltschaften gehen und dann erst bei der zuständigen Staatsanwalt landen.

Und mir macht es auch weniger Arbeit, eine Anzeige online kostet vielleicht 1/2h Zeit, die ganzen Informationen einzutragen. Das hab ich bei einer klassischen Anzeige schon an Fahrtzeit.
Man sollte logischerweise nicht jeden Unsinn zur Anzeige bringen, wenn ich sehe, da kommt was irgendwo aus einem rechtsfreien Raum, dann spar ich mir und denen die Arbeit.

Übrigens gibt es in 9 Bundesländern die Möglichkeit, eine Anzeige online zu erstatten. Es sind also mehr Länder der Meinung, dass es sinnvoll ist. ;)

Arthur
18.11.2008, 13:10
Übrigens gibt es in 9 Bundesländern die Möglichkeit, eine Anzeige online zu erstatten. Es sind also mehr Länder der Meinung, dass es sinnvoll ist. ;)
Die Existenz einer Einrichtung sagt nichts über den Sinngehalt aus.

Gaston
18.11.2008, 13:14
Also, meine Erfahrung ist, dass es bestimmte Themenbereiche gibt, die recht schnell bearbeitet werden und erste Gefährdungen schnell bereinigt werden.
So habe ich inzw. gerade (dazu passt der andere Thread sehr gut: "Vereinsforum?") im Bereich des Jugendschutzes habe ich da schon recht positive Erfahrungen gemacht. Mein Ziel, dass solche Seiten verschwinden (da gehts mir nicht in erster Linie um Bestrafung!) habe ich dann eigentlich immer in kürzester Zeit erreicht.
Und ich denke eine Beseitigung einer Gefährdung ist ein Erfolg.
Auf der anderen Seite kenne ich auch den Fall, dass ein die MAil bearbeitender Polizeibeamter eine Analyse der Strafbarkeit vornimmt und sich weigert die Anzeige an die Staatsanwaltschaft zu übermitteln (was seine verxxxxx ;) Pflicht ist). Diese ist erst berechtigt, über die Einstellung oder Ermittlungsbeginn zu entscheiden.

Also, ich habe mir angewöhnt die Wege meiner Rechtsmittel und bürgerlichen Pflichten entsprechend der Ziele und der Thematik auszuwählen.

exe
18.11.2008, 13:17
Wenn irgendwo im Internet rechtsradikaler Müll verbreitet wird, muss der Anzeigende nicht nur Vernehmung, weil meist die Polizei/Staatsanwaltschaft selbst sehr gut überprüfen kann, was da im Internet steht. Daher ist dann der Anzeigende als Zeuge unwichtig.

Das stimmt so nicht. Das Gegenteil ist eher der Fall. Im Normalfall wird jeder Zeuge vernommen und darf seine Aussage nochmals von einem Beamten zu Papier bringen lassen. Sogar noch mehr, als Zeuge kann man mit hoher Wahrscheinlich auch davon ausgehen, zum Gerichtsverfahren geladen zu werden. Zeugen sind nicht unwichtig unser Rechtssystem macht massiven Gebrauch von Zeugen und ihren Aussagen.

Gaston
18.11.2008, 13:24
Wegen dem was exe da schreibt würde ich das Lob im Beitrag #4 auch revidieren und sagen, Ich versuche gerne manches zu verhindern, aber ich bin nicht Selbstzerstörerisch. Will sagen, bei dem Braunen Mist überlege ich mir sehr gut, wie meine Maßnahmen aussehen.
So würde ich es mir hier sehr stark überlegen, ob ich da den Betreiber eines Gästebuches direkt anschreibe. Ich würde mich da Fragen, warum dieser diesen Beitrag da drin stehen lässt. Ist es wirklich nur fehlende Betreuung? oder etwa Zustimmung. Auf "nicht existierende" Listen zu kommen, um dann die Qualität von medizinischen Einrichtungen zu prüfen, ist außerhalb meines Interesses.

Aber trotzdem gibt es noch genügend andere Wege.

Hinweise an entsp. Vereine und Interessensgruppen sind z.B. ein Weg.

blowfish
18.11.2008, 13:29
Um hier mal die OT zu beenden möchte ich sagen, dass bestimmte Anzeige per Onlinewache ja ganz gut ist. Wie z.B. die über die Forum Seite. Da ist ja Aussage von Gaston richtig.
Wenn es aber so eine Wache gibt, denken ja die Leute, sie können dort auch einen eBay Betrug anzeigen. Die Onlinwache ist dann in Hamburg, der Geschädigte wohnt in München und der Täter ist in Köln. Was wird da wohl gemacht. Die Hamburger haben es ja einfach. Die schicken diese erst mal nach Köln. Dort wird festgestellt, die Aussage gibt ja gar nichts her, also nach München den Zeugen Nachvernehmen, dann zurück nach Köln. Wenn man jetzt Glück hat gibt es den Täter. Der hat halt zufällig mit seinen eigenen Namen das ganze bei eBay eingestellt und sein Account war nicht gepisht. usw. usw. Wo soll da eine Zeitersparnis sein. Jetzt gibbet es keine Verbindungsdaten beim Privider mehr zu ermitteln.

alariel
18.11.2008, 14:11
Die bekommt man ohnehin nicht, da die Wege so oder so zu lang sind. Und solche Straftaten fallen AFAIK nicht in den Bereich, dass da die "Vorratsdatenspeicherung" greifen würde...

Schneller geht das allemal - statt Brief- und Aktenversand das Ganze per Mail weiterschubsen...
Einen elektronischen Austausch des Vorgangs (also so, dass München direkt mit der Sache aus HH weiterarbeiten kann z.B.) kannst Du vergessen. Da kocht jedes Bundesland sein eigenes Süppchen. Aber immerhin... der Postweg ist schneller zurückgelegt.