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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "E*U*R Lotto Finanzdienst", Club Reisen, Zweigstelle Bremen, Postfach 103723, Bremen



Mission Imposible
19.01.2009, 10:04
Moin allerseits,

hier eine neue Einladung, die besonders dadurch auffällt, dass das Gewinnversprechen mit 10.000 ¤ doch besonders aus dem Rahmen fällt.

http://www.lahn-dill-kreis.de/kaffeefahrten/ldk_internet_kaffeefahrten_78453.html

Ich hoffe sehr, dass ich es noch erleben darf, dass eine solche Show einmal zum rechten Zeitpunkt von der Polizei auseinandergenommen wird und dann das Thema juristisch bis zum bitteren Ende ausgefochten wird. Also:
- Bußgeld nach § 56a Gewerbeordnung
- Strafverfahren wegen Betruges
- Strafverfahren wegen verbotener Werbung (§ 16 UWG)
- Abmahnung wegen mehrfacher Verstöße gg. § 3 UWG
- Dutzende Klagen auf den Gewinn nach § 661a BGB.

Hier wäre es doch nett, wenn die Empfänger der Einladung den Gewinn (zumindest teilweise) an einen guten Juristen (Verbraucherzentrale?) abtreten würden, der (die) dann klagt. Hier sollte man dann auch nicht vergessen, dass GmbH-Geschäftsführer in nicht wenigen Fällen durchaus auch persönlich haften.

In obigem Sinne hoffnungsvoll verbleibe ich ;)

MI

Solli
19.01.2009, 10:28
Den Gewinn selbst einklagen bringt vermutlich nicht viel. Selbst wenn man vor Gericht Recht bekommt heißt das noch lange nicht dass die betreffende Firma auch zahlungsfähig ist. Aber die Idee mit der Verbraucherzentrale finde ich gut. Nur fürchte ich dass man damit auch bestenfalls die Firma kaputt macht und die Geschäftsführer einfach eine neue gründen. In welchen Fällen wären sie denn mit dem Privatvermögen dran?

Mission Imposible
20.01.2009, 10:52
Bin kein Experte im Gesellschaftsrecht aber die Haftung des GF greift tendenziell dann, wenn er rechtswidrig handelt und das ist bei solchem Geschäftsgebaren zweifelsohne der Fall.

Eniac
21.01.2009, 10:32
Von wegen 10000 Euro: Eine Kaffeefahrt winkt (http://www.siegener-zeitung.de/nachrichten/aktuell/region/siegen/1/article/95/von-wegen-10000-euro-eine-ka-1.html)

truelife
21.01.2009, 11:11
Zitat aus Eniac' Links:


Dahinter verbirgt sich nämlich »Club Reisen« aus Bremen, das unter gleicher Postfachadresse früher auch als »Langen Reisen« aufgetreten ist.

Langen Reisen - da war doch mal so ein schönes Schild im Fernsehen + ein qualitativ hochwertiges Interview mit dem Geschäftsführer J. K., der sein Geld nicht durch Kaffeefahrten sondern mit Tresoren verdienen würde...

SpamRam
10.02.2009, 10:53
Heute in unserer lokalen Tageszeitung:


Stadtallendorf Die Kripo Marburg hat nach einer gemeinsamen Kontrolle mit dem Gewerbeamt Marburg-Biedenkopf gegen fünf Personen aus Norddeutschland Ermittlungen wegen wegen des Verdachts des Betruges und Zuwiderhandlungen nach dem Arzneimittelgesetz aufgenommen. Sichergestellt wurden dabei 15 Kartons und Koffer mit Nahrungsergänzungsmitteln mit angeblich therapeutischer Wirkung. Es handelte sich um "Q10", "OPC" und "Cardicethin". Daneben wurden schriftliche Unterlagen und bereits geleistete Anzahlungen i.H.v. 900 Euro beschlagnahmt.

Die etwa 150 Teilnehmer kamen mit 4 Bussen eines niedersächsischen Unternehmens aus Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Der 61-jährige Veranstalter ist der Polizei kein Unbekannter.

Da hat es ja mal wieder gut geklappt!

nixkaffeefahrt
10.02.2009, 13:40
Siehe hier (http://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?p=197657#post197657)

Diese Verkäufer sind wohl ziemlich unbelehrbar...

Mission Imposible
10.02.2009, 14:22
Die Einladung zu der Kaffeefahrt, die nach Stadtallendorf geführt hat, stammt vom

"E*U*R Lotto Finanzdienst", Club Reisen, Zweigstelle Bremen, Postfach 103723, 28037 Bremen.

Gruß

MI

Eniac
10.02.2009, 14:30
@Mods: Bitte mit http://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?t=22798 zusammentackern.


Eniac

modgetackert

Eniac
13.02.2009, 11:28
Kaffeefahrt mit Stopp im Jenseits (http://www.tlz.de/tlz/tlz.jena.volltext.rahmen.php?kennung=on1tlzLOKStaJena39854&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt&region=Jena&auftritt=TLZ&dbserver=1)


So erhielt Johannes W. aus der Ringwiese einen Brief für seinen leider schon viele Jahren verstorbenen Vater. Die gleiche Firma - Club-Reisen aus Berlin - lud auch Wolfgang F. aus der Blumenstraße zu einer "Erlebnisfahrt im Panoramareisebus" ein. Auch dieser Herr ist bereits seit Jahren verstorben.

Dabei spricht der Veranstalter die Verstorbenen sehr nachdringlich an: "Unsere Mitarbeiterin Frau Rabe hat sie tagsüber nicht erreicht. Es kommt uns aber unwahrscheinlich vor, dass sie ihren Gewinn nicht beanspruchen wollen." Und fast schon vorwurfsvoll heißt es weiter in dem Brief: "Auf unser Erinnerungsschreiben vom August 2008 gab es keine Reaktion." - wohlgemerkt, der Adressat ist bereits verstorben.

Versuche der TLZ, den Absender nach seinem Tun zu befragen, scheiterten. Weder im Telefonbuch noch per Internet ist eine Adresse von Club-Reisen ausfindig zu machen. Ein Postfach in Berlin ist die einzige Absenderangabe.

Laut http://www.lahn-dill-kreis.de/kaffeefahrten/ldk_internet_kaffeefahrten_78453.html handelt es sich wohl um:

Club Reisen
Postfach 770213
13002 Berlin


Den versprochenen Gewinn dürften aber auch jene Reiseteilnehmer nicht bekommen, die mitten im Leben stehen. Zwar steht auf der Einladung fett gedruckt "1. Preis und 10 000 Euro in bar". In das entsprechende Feld mit den vielen Geldscheinen ist aber ganz klein der Schriftzug "nominiert ist Rubbellosgewinner" eingesetzt.


Eniac

nixkaffeefahrt
13.02.2009, 14:45
ganz klein

Und ob das für den Gewinnversprecher reicht, sich um § 661 a BGB herumzudrücken, wird wohl ein Gericht klären müssen. Da auf neueren Gewinnbriefen stattdessen in Schwarz und recht deutlich zu lesen ist "Gewinnoption", ist die Sache mit der winzigen gelben Schrift wohl inzwischen sogar den Kaffeefahrern zu heiss geworden.

Eniac
13.02.2009, 14:50
stattdessen in Schwarz und recht deutlich zu lesen ist "Gewinnoption"

Auch das wird ein Gericht klären müssen, wenn ansonsten der Empfänger ständig als "Gewinner" angesprochen wird und der Anschein eines Gewinns erweckt wird.


Eniac

wahwah
13.02.2009, 14:51
Zitat aus der TLZ :


Am besten schriftlich beschweren Nachfragen gab es auch schon an die Jenaer Verbraucherberatungsstelle. "Es passiert regelmäßig, dass auch Verstorbene Einladungen erhalten, allerdings nicht in massiver Form", sagt Ilona Thrän von der Beratungsstelle in der Unterlauengasse. Sie rät Betroffenen, den Unternehmen einen Brief zu schreiben und sie zur Löschung der Daten aufzufordern. Gleichzeitig solle der Empfänger eine Frist setzen, bis zu der er eine Bestätigung erwartet; verbunden mit der Ankündigung, bei Ausbleiben der Bestätigung die Sache dem Thüringer Datenschutzbeauftragten zu melden.Wie süß!

Das wird unsere Postfachbewohner ganz bestimmt schwer beeindrucken und vor Furcht schlottern lassen.

Manchmal frage ich mich, ob manche Verbraucherzentralen nicht auch mit einem erheblichen Potenzial an Naivität besetzt sind.

:rolleyes:

Call-Center Fresser
14.02.2009, 14:30
- Dutzende Klagen auf den Gewinn nach § 661a BGB.


Es gibt hier zwar einerseits das Problem, dass man auch bei einem Klageerfolg auf den Kosten sitzenbleiben kann, weil der Beklagte aus den diversen bekannten Gründen unpfändbar ist.

Aber wenn man die Kostenübernahme für das Verfahren von seiner Rechtsschutzversicherung zugesichert bekommen hat, dann immer los mit der Klage!! Denn dann hat man immerhin die Chance, dass es doch noch was mit dem "Gewinn" wird.


Hier wäre es doch nett, wenn die Empfänger der Einladung den Gewinn (zumindest teilweise) an einen guten Juristen (Verbraucherzentrale?) abtreten würden, der (die) dann klagt. Hier sollte man dann auch nicht vergessen, dass GmbH-Geschäftsführer in nicht wenigen Fällen durchaus auch persönlich haften

Und hat in dem Fall dann erstmal einen Titel gegen den GF, mit dem man gelegentlich den Gerichtsvollzieher vorbeischicken kann um mal hallo zu sagen. (und um nachzuschauen, wem der Porsche vor der Tür gehört :D)

:clown:Besonders nett wäre so ein Auftauchen des Gerichtsvollziehers bei der nächsten Verkaufsveranstaltung, aber na ja , man kann nicht alles haben.

Eniac
24.02.2009, 07:32
Neue Einladung an den toten Vater (http://www.tlz.de/tlz/tlz.jena.volltext.rahmen.php?kennung=on4tlzLOKStaJena39865&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt&region=Jena&auftritt=TLZ&dbserver=1)


Club-Reisen lässt nicht locker. Weil ein vor Jahren bereits verstorbener Jenaer auf die Einladung zu einer Kaffeefahrt nicht reagiert hat, wird er weiter mit Einladungen bombardiert. Die kommen weiter bei Johannes Winterot an, er ist der Sohn des Verstorbenen.

Jetzt soll sein Vater ein erklägliches Guthaben von 1568 Euro bekommen. Voraussetzung ist jedoch, dass er am 16. März in einen Bus einsteigt, der am frühen Morgen weitere "glückliche Gewinner" in Jena und Umgebung einsammelt.


Eniac

truelife
24.02.2009, 18:56
1568 Euro werden momentan auch bei Steiner-Reisen bzw. HTF versprochen: http://www.antispam-ev.de/forum/showpost.php?p=201268&postcount=5

Eniac
16.03.2009, 09:42
Wieder mal "Club Reisen": Ein Euro statt Zehntausend -
Bei Verkaufsreisen ist nur die Generation „50 Plus“ erwünscht (http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11456763/60709/Bei-Verkaufsreisen-ist-nur-die-Generation-Plus-erwuenscht.html)


10 000 Euro in bar – das wäre eine Überraschung für A. C. gewesen. Denn in der Tat hatte der Potsdamer Rentner nicht damit gerechnet, die Scheine am Abend in der Hand zu halten, als er vor Kurzem an einem verregneten Morgen in einen Bus mit unbekanntem Ziel stieg, obwohl das verheißungsvolle Schreiben in seinem Briefkasten ihn doch schwarz auf weiß als Gewinner ausgewiesen hatte. „Ich war einfach neugierig, wie solche Fahrten organisiert werden“, sagte C. über seine Motivation. Der Plan, einen als Neffen getarnten Undercover-Journalisten mitzunehmen, scheiterte leider an der resoluten Busfahrerin. Obwohl auf der Einladung an C. „Mindestalter 21 Jahre“ vermerkt war, setzte mich die beauftragte Frau mit einem leidend-entschuldigenden Blick wieder vor die Tür: „Wenn ich den Veranstaltern Leute bringe, die jünger als 50 Jahre sind, kriege ich mächtig Ärger.“
...
„Alle meine Sitznachbarn hatten denselben Brief erhalten“ berichtete C.. „Sie alle sollten die 10 000 Euro gewonnen haben. Doch niemand hat damit gerechnet oder darauf bestanden.“ Die trickreiche Erklärung der Reiseveranstalter: Es sei eine Rubbellos-Lotterie mit der Chance auf den hohen Gewinn. C. rubbelte auch und die drei Felder gewährten ihm tatsächlich einen Gewinn: Einen Euro. „Den habe ich aber vergessen, abzuholen“, kann der Rentner seinem Erlebnis sogar eine lustige Seite abgewinnen. Nach mehreren Stunden Fahrt stellte sich das mecklenburgische Teterow als Reiseziel heraus. „Außer uns waren noch mindestens drei andere Gruppen vor Ort“, sagte C.. Über Stunden waren die Veranstalter, die sich „Club Reisen“ nennen und nur ein Postfach als Adresse angegeben haben, dann damit beschäftigt, Reisen, Sauerstoffgeräte und ähnliches unters Kaffeefahrt-Volk zu bringen. „Ich muss das nicht noch mal machen“, war C.s Neugier befriedigt. „Aber viele der anderen planten bereits auf der Rückfahrt den nächsten Ausflug.“

Manchmal frage ich mich, wozu wir das alles hier machen. :sick:


Eniac

truelife
17.03.2009, 12:04
Ich habe die Diskussion, die durch Arthurs Beitrag enstand, mal ausgelagert: http://www.antispam-ev.de/forum/showthread.php?t=23685