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Solli
08.02.2009, 20:59
Die Firma officetop.de beglückt mich seit neuestem mit ihrem Newsletter. Ich hab sogar auf den Austragen-Link geklickt (was ich normalerweise nie mache und was man auch prinzipiell nicht machen sollte, ich weiß), ohne Erfolg. Sprich die betteln förmlich um eine Abmahnung. OK, können sie haben.

Was die Sache aber jetzt etwas komplizierter macht: Der E-Müll wird an eine geschäftliche Adresse geschickt. Ich bin Geschäftsführer eines Filmclubs (eingetragener Verein), und habe mir für diese Tätigkeit die Adresse finanz [at] ... eingerichtet. Technisch gesehen ist es eine Liste mit mir als einzigem Mitglied. Nachdem die Mail auch keine personalisierte Anrede enthält ist sie also eigentlich nicht an mich persönlich sondern an den Verein gerichtet. Wie reagiere ich auf so was?

Nebenbei bemerkt ist diese Adresse nirgendwo öffentlich angegeben, insbesondere nicht auf unserer Homepage. Ich verwende sie lediglich für den Kontakt mit Werbekunden, und unter anderem auch zur Büromaterialbestellung. Wobei ich bei diesem Laden definitiv noch nicht eingekauft habe. Mich würde also wirklich interessieren, wie der zu meiner Adresse kommt.

Was das ganze wieder etwas lustiger macht ist dass ich über den Verein über ganz andere finanzielle Mittel verfüge als privat. Sollte ich hier vielleicht gleich zu einem Anwalt gehen?

jens69
08.02.2009, 21:19
Eine Rechtsberatung kann und darf Dir hier sowieso keiner geben.

Ein T5F wäre am Anfang empfehlenswert, theoretisch müssen Sie Dir Auskunft geben u.a. woher sie Deine Daten haben. Tun sie das nicht, kannst Du Dich bei der zuständigen Aufsichtsbehörde beschweren die dann für die notwendige Aufklärung sorgen wird - was aber in der Regel einige Monate dauern wird.

Wenn Du mal das Wiki von Antispam.de durchgehst, wirst Du einige hilfreiche Informationen finden.

Solli
08.02.2009, 21:24
Ich bin zwar erst seit zwei Monaten oder so hier, aber dass es ein Wiki gibt habe ich mittlerweile auch schon erfahren. Ebenso dass hier keine Rechtsberatung gegeben wird. ;-)

Vielleicht habe ich es nicht deutlich formuliert, aber meine zwei Fragen sind:
1. Hilft mir hier das BDSG überhaupt, da der Newsletter ja de facto nicht an mich geschickt wird, sondern an den Verein?

2. Würdet ihr an meiner Stelle überhaupt versuchen, selbst etwas zu bewegen, oder soll ich gleich zum Anwalt gehen?

jens69
08.02.2009, 21:47
Anwälte wollen meist Geld sehen - von wem auch immer. Deshalb würde ich es erstmal mit dem T5F versuchen. Das kostet nix und wenn die Firma wenigstens glaubt seriös zu sein, dann wird sie antworten. Auch Vereine haben m.E. ein Recht auf eine Auskunft. Hilfreich kann auch ein Hinweis an die Wettbewerbszentrale sein (www.wettbewerbszentrale.de)

Danach kann man immer noch zum Anwalt gehen. Der wird in den meisten Fällen von einer Klage abraten, da der Streitwert gering ist und die Gefahr auf einen gelangweiliten Richter zu treffen dafür recht hoch ist.