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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Süddeutsche Zeitung



Allara
11.09.2009, 13:52
Hallo zusammen,

meiner Mutter ist heute Morgen dieser Brief ins Haus geflattert:

Aktionsabo der Süddeutschen Zeitung

Sehr geehrte Frau ....,

vielen Dank für die Bestellung der Süddeutschen Zeitung.


Genießen Sie von nun an die Vielfalt der SZ. [ .... blabla]

Die erste Ausgabe der Süddeutschen Zeitung wird am 14.09.09 zugestellt.
Wenn sie die SZ nach dem Kennenlernzeitraum nahtlos weiter beziehen möchten, brauchen sie nichts weiter zu unternehmen. Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende erhalten nach Vorlage einer gültigen Bescheinigung ihre SZ zum Vorzugspreis.
Die ersten 12 gelieferten Exemplare werden ihnen kostenlos zugestellt.

Sollten Sie sich gegen einen Weiterbezug entscheiden, benötigen wir ihre Nachricht bis zum Ende des Kennenlernzeitraums, z.B. über unseren Online-Service unter www.sueddeutsche.de/testabo-ende. Alternativ senden Sie ihre Mitteilung unter dem Stichwort Sonderkündigung per Post an unseren Aboservice.

Die SZ wird pünktlich jeden Morgen mit dem Zeitungsboten zugestellt.
[...]

Eine Uhr Uhr gibts auch noch, nach der ersten Zahlung versteht sich, SZ-Chrono No.10 Armbanduhr.

Ok ich da angerufen, meine Mutter soll angeblich auf der Straße was abgeschlossen haben. Macht sie aber nicht, weder Telefon noch Straße, sie ist nämlich in der Beziehung nicht auf den Kopf gefallen.

Ich habe der guten Frau am Telefon nun erklärt das sie mir den Vertrag zuschicken soll, da meine Mutter gar nicht mehr fähig wäre, in die Stadt zu gehen *hüstel*

Das hat sie vor, ob hier was ankommt ist halt fraglich. Ich könnte per Fax oder Post kündigen, habe schon was aufgesetzt, schicken wir dann auch weg. Ich weiß nicht obs die Süddeutsche jeden Tag gibt, weil dann wären es ja nur 12 Tage die wir Zeit haben, bei 12 kostenlosen Exemplaren. Da ich schon gerne die Unterschrift sehen würde, die da drunter steht.

Ich finds halt aber mal wieder voll frech, die haben bestimmt die Adresse sonstwo her und haben 3 Kreuze unter den Vertrag gesetzt *hmpf*

Ich stell mir grad vor sie wäre tüdeliger und hätte den Brief als Werbung abgetan, evt. schwirren ihre Bankdaten auch schon da rum, hätte sich vielleicht noch gewundert das sie jeden Morgen eine Zeitung bekommt und die buchen fröhlich ab ...

LG
Allara

P.S. Solle ich hier falsch sein, bitte verschieben.

Edit: Jetzt war ich auf der Seite und da steht das das Testabo nach 14 Tagen ohne Kündigung endet. Naja ..

wahwah
11.09.2009, 14:02
Ich vermute mal ganz stark, das hier ein Abodrücker kurzerhand ein paar Verträge
eigenhändig ausgefüllt hat (Adressen aus dem Telefonbuch oder woher auch immer),
um schnell seine Provisionsquote zu erreichen.

Zwei ähnliche Fälle sind mir aus dem Bekanntenkreis in Erinnerung.

CForce
11.09.2009, 16:26
NICH kündigen! - widersprechen.

Gruß
CForce

P.S.
Sollten die Purschen euch tatsächlich einen (von wem auch immer) unterschriebenen Vertrag in Kopie zusenden - was ich nicht annehme, dann sollte man mal über eine Strafanzeige wegen Urkundenfälschung nachdenken.

Mittwoch
11.09.2009, 20:53
Ich stelle mal zwei Sachen gegenüber:


Edit: Jetzt war ich auf der Seite und da steht das das Testabo nach 14 Tagen ohne Kündigung endet. Naja ..

Webseiten sind geduldig und beliebig veränderbar. Auf dem Papier hast Du bzw. hat Deine Mutter folgendes (ich hebe die wichtigen Punkte mal hervor)


Wenn sie die SZ nach dem Kennenlernzeitraum nahtlos weiter beziehen möchten, brauchen sie nichts weiter zu unternehmen.
[...]
Sollten Sie sich gegen einen Weiterbezug entscheiden, benötigen wir ihre Nachricht bis zum Ende des Kennenlernzeitraums,[...]

Fazit: Wenn Ihr nicht reagiert, könnte unter Umständen ein ein Abo daraus werden.

Was also tun? Deine Anfrage bei der SZ nach dem Nachweis eines Vertragsschlusses ist sicherlich ein guter ersten Schritt. Ich würde mich allerdings nicht darauf verlassen im Sinne von "Wird schon kein Vertrag zustande gekommen sein." Nicht, dass ich Deiner Mutter was unterstellen wollte, schließlich müsste die SZ im Zweifel beweisen, dass es eine übereinstimmende Willenserklärung gegeben hat.

Das Dumme an Zeitungslieferungen ist, dass sie in der Regel früh morgens kommen, so dass es sich sehr schwierig gestaltet, die Annahme zu verweigern. eine Rücksendung der "Ware" gestaltet sich auch schwierig. Klar, man kann (und sollte) die SZ auffordern, die nicht bestellte Ware abzuholen und so den Unwillen zu einem dauerhaften Bezug signalisieren. Aber wenn man schon brieflichen Kontakt mit denen aufnimmt, würde ich vorher ansetzen.

Wie CForce bereits bemerkte, muss man strenggenommen einen nicht zustande gekommenen Vertrag nicht kündigen, sondern sollte den Vertragsschluss anzweifeln, siehe Widerspruch_-_Widerruf_-_Kündigung_/_Begriffserläuterung. Ich würde Dir bzw. Deiner Mutter daher dazu raten, einen Widerruf zu formulieren und am Ende drunter zu schreiben, dass Du/sie, falls doch ein Vertrag zustande gekommen sein sollte, hilfsweise von Deinem/ihren Kündigungsrecht nach 14 Tagen Gebrauch macht. Das Ganze aber dann bitte per Einschreiben mit Rückschein, wegen des Beweiswert_elektronischer_Kommunikation (kann leider das nötige Genitiv-s nicht hinter Beweiswert einfügen, dann würde der Links nicht funktionieren... :sick:)

Schönen Gruß
Mittwoch

Allara
12.09.2009, 00:55
Danke erstmal. Das mit dem kündigen kam mir dann auch irgendwann. In den AGBs auf der Rückseite des Briefes steht zwar das man auch per Fax und per Mail das Probeabo kündigen kann, aber die Faxnummern wollen alle nicht und ne Mailadresse gibts im Brief nicht. Auf der Internetseite gibts zwar eine, aber ich schreibs ihr Morgen und dann werden wir das wohl auf dem Postweg erledigen.

Ich kann mich ja auf die Lauer legen, wann der Zeitungsbote kommt ;-)
Mache ich natürlich nicht. Das ein Abo draus werden kann, wenn wir nichts unternehmen ist mir auch klar, zumal ich davon ausgehe, das die Karte, wenn überhaupt, erst Wochen später hier eintrifft.

Ich habe jetzt vorab den Testabolink benutzt mit ihrer Kundennummer und ihrer Auftragsnummer und meiner Emailadresse, aber da kommt keine Bestätigung drauf, bis jetzt.

Nur das: Vielen Dank. Ihre Angaben wurden verarbeitet. Die Beendigung des Testabonnements ist bereits durchgeführt.

Nun gut, wie gesagt Danke, sollte die ausgefüllte Karte hier ankommen melde ich mich nochmal!

LG
Allara

Hotte51
12.09.2009, 07:02
Ich vermute mal ganz stark, das hier ein Abodrücker kurzerhand ein paar Verträge
eigenhändig ausgefüllt hat (Adressen aus dem Telefonbuch oder woher auch immer),
um schnell seine Provisionsquote zu erreichen.


Moin,

es sind aber nicht nur die Abodrücker die Bösen.

Ich kannte mal so einen Typen, der hat sich immer von den Werbeständen eine kostenlose Wochenendausgabe und irgendwelche billigen Werbegeschenke besorgt. Anstatt seinen eigenen Namen hat er immer den von irgendwelchen Leuten angeben, deren Namen und Anschrift er wusste. Die Abojäger haben nie die Personalien anhand eines PA überprüft.

Auf diese Art und Weise kann man auch schnell zum scheinbaren Abonnenten werden.

Allara
12.09.2009, 11:56
Morgen,

Mutti steht zumindest nicht im Telefonbuch.

Heute Morgen kam dann doch die Bestätigungsmail.

Abbestellung Süddeutsche Zeitung

Sehr geehrte Frau .....,

Sie haben uns mitgeteilt, dass Sie das Testabo Süddeutsche Zeitung beenden möchten.
Wir haben Ihren Wunsch umgehend verarbeitet und die Liefereinstellung des Testabonnements
bereits veranlasst. Die letzte Lieferung an Sie erfolgt am 26.09.2009.

[....]

LG
Allara

Mittwoch
12.09.2009, 13:42
Heute Morgen kam dann doch die Bestätigungsmail.


Wie gesagt, Mails haben im Zweifel keinen Beweiswert, daher würde ich trotzdem zur zusätzlichen Absage per Einschreiben mit Rückschein raten.

Schönen Gruß
Mittwoch

Goofy
12.09.2009, 15:39
In diesem Fall kann man es IMHO entspannt sehen. Wenn die selbst die Kündigung bestätigt haben, kann auch davon ausgegangen werden, dass sie Kenntnis von der Kündigung haben müssen. In diesem Fall können die das nachträglich nicht mehr bestreiten. Bedenken hätte man nur haben müssen, wenn die Zeitung nicht reagiert hätte.

Die Mail enthält schließlich einen Header mit Timestamp und IP-Adresse. Die Beweiskraft ist zwar immer relativ, letztlich versuchen aber noch nicht einmal die Spammer, die Zustellung einer Spam-Mail zu bestreiten, wenn man ihnen den Header präsentiert. Die haben zuviel Angst vor einem technischen Gutachten. Noch weniger würde eine bekannte Zeitung bestreiten, die betreffende Mail versendet zu haben.

TillP
14.09.2009, 07:42
Ausserdem ist zumindest meiner Erfahrung nach die SZ eigentlich durchaus serioes, das wird da eher ein Dienstleister sein.

Ich kenn es nur, dass es bei der SZ 14-Tage Probeabos ohne automatische Verlaengerung gibt. Das einzige, was darauf folgt, ist jedes Jahr ein Anruf in dem gefragt wird, ob man nochmal die SZ fuer 14 Tage kostenlos probelesen moechte ohne Verpflichtungen. Und das ist recht praktisch ;)

Schnabelland
15.10.2009, 14:57
Nun ja, die SZ wurde relativ frisch von der "Südwestdeutsche Medien Holding" (Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten) gekauft. Eigentlich ebenfalls eine seriöse Zeitung, aber es heißt, die Stuttgarter Zeitung hätte sich an dem Deal ziemlich verhoben. Man braucht also möglicherweise dringend neue Abonnenten und greift dabei vielleicht dann auch auf unseriöse Methoden zurück (oder - wie ich eher vermute: Man ist bereit, mit "Vermittlern" Geschäfte einzugeben, die eben weniger seriös arbeiten und aus einem Adresskauf ein Abo generieren).

Übrigens: Mir ist kürzlich was ähnliches mit dem "Stern" passiert - und da war nix mit Probeabo; ich erhielt die Nachricht, dass ich das gewünschte Abo "Stern" jetzt erhalten werde und die Abo-Gebühren von meiner Bankverbindung (die hatten sie - war aber grottenfalsch, wie auch mein Geburtsdatum; nur Name + Adresse stimmten) abgebucht würden. Im Affekt hab ich nur eine Widerspruchs-E-Mail an den Pressevertrieb samt T5F geschrieben - drei Tage später war ein Schreiben da, dass man den Widerspruch selbstverständlich akzeptiere und woher man meine Adresse habe. Ein dorthin gerichteter T5F kam dann leider als "unzustellbar" zurück - mir wars dann zu blöd, mich weiter drum zu kümmern...