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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hausnotruf System



euregio
10.11.2009, 00:55
Eine neue Masche der Vertreter ist auf den Strassen unterwegs. Anscheinend versuchen jetzt gescheiterte Drücker Rentnern und pflegebedürftigen Leuten Hausnotrufsysteme zu verkaufen.
Eigentlich technisch gesehen ein alter Hut und mit jedem schnurlos Telefon machbar, werden hier Neuerungen der Technik angepriesen. Es handelt sich dabei wohl um eine Art Basisstation mit Ansagetext der nach drücken einer Notruftaste aktiviert wird. An der Person befindlich ist ein Mobilteil mit seniorengerechten Tasten und eben einen großen Knopf in der Mitte. Eigentlich nichts was nicht auch ein normales Gigaset könnte. Nur das es dort Babyknopf heisst und dann durch drücken einer beliebigen Taste eine Verbindung aktiviert wird.
Nunja, der Preis für diese Innnovation war dann auch eher gesalzen. 300 Euro Installationskosten und zusätzlich eine monatliche Miete. Es wurde dann von der Sache Abstand genommen. Zum Glück war die Dame vom Pflegedienst gekommen und verhinderte den Vertragsschluss. Wäre aber eher unwirksam gewesen wegen der amtlichen Betreuung.
Interessant ist aber die Fa. angeblich eine Fa. Homecare die mit dne Maltesern kooperiert.
Ist jemanden das Unternehmen aufgefallen oder bekannt?
Auf jeden Fall fand ich es schon komisch das ein Vertreter bei meiner alten Tante auftauchte.

FSnyder
10.11.2009, 08:27
Hi,

Auch wenns ein bissl OT ist........

Diese Kisten sind schon etwas aufwändiger als ein normales DECT-Telefon. U.a. übertragen sie eine Identnummer mit, damit die Zentrale weiß, woher der Notruf kam, falls der jenige sich nicht mehr melden kann.
Was von den Herrschaften beim Vertragsabschluss gerne "übersehen" wird: Bei einem reinen VoIP (oder sogenannten Komplett)-Anschluss funktioniert die Übertragung der ID: [ID filtered]
An sich ist so ein Notruf eine feine Sache, nur die Art und Weise, wie versucht wird, die Geräte an den Kunden zu bringen (schließlich müssen die Notrufzentrale und die Mitarbeiter bezahlt werden und das lohnt sich erst ab einer gewissen Anzahl Aufschaltungen), ist *kotzsmileysuch*!

Grüße
Snyder

riona
10.11.2009, 09:09
Morjen,

das kann doch wohl nicht wahr sein, danke für eure Hinweise. Da werde ich mal älteren Leute in der Wohnung unter mir schonmal vorwarnen.

@ FSnyder: danke auch für die technischen Hintergründe.


*kotzsmileysuch*!

*mitsuch*

SCNR,

Arthur
10.11.2009, 09:22
Eine Beschreibung, was beachtet werden sollte und eine Bewertung der Anbieter
http://www.dias.de/downloads/tests/Hausnotruf.pdf

Ein Testbericht des WDR der zu ganz anderen Bewertungen kommt
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2009/0309/02_notrufsysteme.jsp

Fazit

Von insgesamt acht Hausnotrufsystemen haben nur zwei Anbieter in unseren Testfällen bestanden: der Arbeiter-Samariter-Bund und das Deutsche Rote Kreuz. „"Ich halte Hausnotrufgeräte prinzipiell für eine sehr gute Sache. Allerdings muss dann sichergestellt sein, dass sie gut funktionieren. Die Ergebnisse dieser Woche haben mich sehr schockiert"“, so Dr. C. M.


Zum Thema wer zahlt
http://www.test.de/themen/gesundheit-kosmetik/test/-Hausnotrufdienste/1107053/1107053/1107055/

siebich
10.11.2009, 12:55
Noch mal offtopic da dieses Thema so interessant ist und wir alle einmal in die Verlegenheit geraten können unsere Eltern mit einem Notruftelefon zu beglücken:

Ich habe für meine Eltern ein sogenanntes Noruftelefon bei einem Versender erstanden. Das Telefon kostete um die 60 Euro, spricht (z.B. liest es die Teleonnummer vor welche man wählt oder welche gerade reinkommt oder sagt den Namen desjenigen an der anruft (wenn man ihn im Telefonbuch verewigt hat).
Schöne grosse Tasten inklusive zwei Notruf und der SOS-Taste welche man mit ein oder zwei kleinen weitreichenden Notrufsendern auch fernsteuern kann.
Das Telefon wählt nach einem Notruf nacheinander bis zu 10 Rufnummern an bis jemand den Notruf mit der Taste 0 bestätigt. Es lässt in einer Endlosschleife bei dem angerufenen einen selbst verfassten Text ab und gibt so laut Alarm dass jeder im Haus diesen hören kann.
Der Angerufene kann dann über Freisprechen mit dem Hilfesuchenden sprechen wenn dieser in Reichweite ist.
Diese 60 Euro sind da man flexibel und komfortabel unterwegs ist sehr gut angelegt.

Ich kann meinen Eltern kein Dect-Telefon in die Hand drücken, die sind entweder zu groß und somit nehmen sie die nicht überall mit hin oder zu klein dass sie die Tasten nicht sehen und nicht damit umgehen können. Desselben ruft diese Baby-Schaltung nur eine Nummer an - und wenn der mal nicht ans Telefon geht? Ausserdem kostet ein gutes Dect-Telefon auch über 60 Euro. Denkt mal darüber nach was Euch die Eltern wert sind.

Helferlein
10.11.2009, 13:44
Hallo,

ich lese schon seit einiger Zeit eifrig im Forum mit und möchte mich jetzt auch mal zu Wort melden.
Meine Großmutter nutzt seit einigen Monaten ein Hausnotrufsystem einer bekannten Unfallhilfe (darf ich den Namen hier nennen?).
Da Oma nicht ständig ein Telefon in der Nähe hat, ist das System über ein Armband mit Notruftaste sehr gut und hat sehr geholfen, nachdem sie im Oktober Nachts schwer gestürzt ist und nicht mehr bis zum Telefon kam. So ein System kann sehr beruhigen (sowohl für den direkten Nutzer als auch die Angehörigen).
Ich will hier keine Werbung betreiben, aber nach dieser Erfahrung finde ich das Vorgehen der og Firma absolut zum K....
Die hilfsbedürftigkeit alter Menschen (Oma ist 87) auszunutzen ist echt das Letzte.
PS: Aufgrund der Pflegestufe wird der Monatsbeitrag auch noch von der Pflegekasse übernommen.....

euregio
10.11.2009, 21:32
@ Helferlein

Ich pflichte dir bei. Es ist sicherlich eine gute Sache und man sollte sich als Angehöriger absolute Gedanken machen. Leider gibt es immer wieder Trittbrettfahrer die, ähnlich wie auf Kaffeefahrten, mit der Angst der Alten vor Hilflosigkeit spielen und dabei auch nur auf dne eigenen Gewinn aus sind.
Danke an Siebich für den Tip. Man kann das ganze auch mit etwas privaten Einsatz für 60 Euro bewerkstelligen und das sogar mit dem Alarmtaster der sofort Notrufe absetzt. Selbst wenn ich eine Handwerkerstunde mit einrechne komme ich auf max. 150 Euro und spare die monatlichen Beiträge. Ich denke nach durchlesen der hier geposteten Tests der Notrufzentralen, daß eine Speicherung der Notrufnummern in dem Gerät und ein durchstellen auf die Familienhandys den gleichen Zweck hat.
Was mich ärgert sind diese Provisionsgeier die im Grunde genommen nur das Geschäft suchen und denen die Leute egal sind und deren Unverfrorenheit. Der Pflegedienst meinte in unserem Fall, daß der Vertreter mit Horrorbildern versucht hätte das Gerät doch noch zu vermarkten.
Das finde ich etwas sehr unverschämt.
Die Lösung von Siebich ist echt super. Ich denke das sollte man auch mal so posten. :)

Helferlein
12.11.2009, 09:29
Hallo Euregio,

das es Telefone mit separaten Notruftaster gibt wussten wir gar nicht. Man lernt eben nie aus. :)
Wenn es keine Übernahme durch die Pflegekasse gibt bzw man nicht auf die im Test genannten Notrufzentralen zurückgreifen möchte ist das eine sehr schöne/gute Möglichkeit und diese Info kann ich gleich weiter nutzen, da es in unserem Umfeld ja noch weitere ältere Bekannte und Verwandte gibt, danke.

In letzter Zeit habe ich ein paar Mal Werbung im TV für das Hausnotrufsystem einer Unfallhilfe mit Monatskosten gesehen. Hmm, ich weiß zwar nicht wirklich was ich davon jetzt halten soll (auf Grund des Testergebnisses), aber vielleicht helfen die Infos über die Kosten aus der Werbung, dass solche Firmen wie og etwas weniger Chancen haben. *Daumendrück*

Vitalis
19.12.2009, 19:35
Hallo zusammen,

ich selber betreibe einen private Hausnotrufzentrale und bin über die Testergebnisse im Fernseh genau so erschüttert wie Ihr. Das von den getesteten Anbietern, ob privat oder eine Organisation nur 2 bestanden haben, einer davon soeben, ist erschreckend.

Ich kann nur dazu sagen, dass wir bisher keinen einzigen Notfall unbeantwortet gelassen haben und Hilfemaßnahmen binnen 15 Minuten vor Ort einleiten konnten. Ich selber bin Rettungsassistent und weiß daher, wie wichtig in einem Notfall jede Sekunde ist. Aus diesem Grund werden meine Mitarbeiter auch so geschult.

Ein Geschäftsmodell mit Provisionszahlung an Anbieter (Pflegedienst, etc.) hatte es in der Theorie bei mir auch schon gegeben, nur wurde dies, aufgrund der hier diskutierten Methode und den daraus resultierenden möglichen Missbrauch, nicht in die Tat umgesetzt.

@ Siebich ich hätte da eine Frage :
Du sagtest, dass du für 60 Euro ein Notrufhandy gekauft hättest. Hast du auch den Bericht über diese Handys im Fernseh gesehen ? Diese haben noch schlechter abgeschnitten, als die Anbieter für den Hausnotruf. Wenn Du die Notruftaste auf deinem Handy auflaufen lässt und die Person (z.B. deine Eltern) sich nicht melden, was dann? Kannst Du sagen wo sie sich aufhalten? Hast du dein Handy auch immer dabei? kannst du ggf. koordinaten auslesen um das Handy zu Orten? Wenn ja, wo Ortest du es? Wie genau ist die Ortung?

Ich hab mich lange Zeit mit dem Thema beschäftigt, weil ich meinen Kunden gern die Möglichkeit geben möchte auch mobil und aktiv zu bleiben. Es gibt derzeit nur ein Gerät, was mit GPS ordentlich funktioniert. Schaltet einer meiner Teilnehmer also ein solches Gerät auf, was er von mir vermietet bekommt, so ist es möglich OHNE Sprechkontakt die exakten Koordinaten binnen sekunden zu ermitteln und Hilfe zu schicken und das auf 2 Meter genau.

Vorteil der Miete ist letztlich, dass man sich um keinerlei Ersatzteile kümmern muß, da die Geräte regelmäßig gewartet werden und jedes Jahr einen neuen Akku erhalten. Für die normalen Hausnotrufgeräte ist diese Regelung ebenso, zumal die Mietkosten von lediglich 18,36 Euro monatlich bei Pflegestufe 1 von der Pflegekasse gezahlt werden. In einigen Fällen tritt sogar das Sozialamt dafür ein. Vorausgesetzt das Gerät hat eine Pflegepositionsnummer und der Hausnotrufdienst kann mit den Kassen abrechnen.

Ach da fällt mir noch auf, da schrieb jemand, dass man bis zu 10 Nummern einprogrammieren kann und dieses Handy oder Notrufgerät automatisch solange wählt und einen standarttext ansagt, bis jemand den Notfall mit der "0" quitiert. Nun, kann das Band sagen was vorgefallen ist? Wenn z.B. ein fünjähriger ans telefon geht und die 0 drückt, kann man sicher sein, dass es auch weitergegeben wird?

Ich will hier nicht großartig Werbung verbreiten, kann aber über andere Hausnotrufdienste nichts sagen, da ich deren Arbeitsweisen nicht kenne, nur bei uns wird konsequent angefragt was passiert ist. Je nach Situation wird die Hilfe eingeleitet, sei es durch Nachbarn, Verwandte oder Rufdienst. Bei nicht ansprechbaren Teilnehmern wird parallel der Rettungsdienst alarmiert.

Nun ich hab mich viel damit beschäftigt, vor allem weil ich meinen Kunden viel Sicherheit bieten möchte und auch garantieren will und kann.

siebich
19.12.2009, 19:44
Ich habe nie ein Handy erwähnt. Es handelt sich um ein stationäres Telefon. Und bei den einprogrammierten Rufnummern handeln es sich nicht um Rufnummern an welche 5-Jährige dran gehen (im Gegensatz zu manchen Mitarbeitern von Rettungsleitstellen welche einem teilweise an Kleinkinder erinnern).
Soviel gesunden Menschenverstand solltest Du jemandem schon zutrauen.

knoerfli
19.12.2009, 20:50
...im Gegensatz zu manchen Mitarbeitern von Rettungsleitstellen welche einem teilweise an Kleinkinder erinnern

dem kann ich nur zustimmen. Selbst erlebt, hoffe das das aber die Ausnahme blieb und der entsprechende Mitarbeiter auch die Konsequenzen gezogen hatte.

Vitalis
19.12.2009, 21:35
da hat aber jemand einen ganz schlechten Tag erwischt mhhmmhhh ??? oder schlechte Erfahrungen mit dem Rettungsdienst ?

Ich kann nur aus Erfahrungen sprechen, die wir hatten, bzw. uns Teilnehmer anderer Hausnotrufdienste, die zu uns kamen, geschildert haben. Der Fernsehbericht scheint Ihnen wohl nicht bekannt zu sein, siebich oder ? So in etwa hat es uns ein Teilnehmer erzählt.

mareike26
19.12.2009, 21:47
Dieser Ton von oben herab muss nicht sein. Danke.

Nachtrag: Btw. - Werbung für Ihr Produkt wird hier weder direkt noch indirekt gedultet.

euregio
20.12.2009, 09:34
Da Siebich so freundlich war mir einen Link für ein derartiges System zu senden, kann ich bestätigen das es funktioniert und die Alarmtaster am Armband auch wirklich optimal sind. Die Frage die sich stellt ist immer wie die Notrufe gemanaged werden. Das dahinter stehende Callcenter und noch mehr der Disponent sind entscheidend. Unklare medizinische Notlagen zu beurteilen ist sicher für eine Person am Telefon schwierig, besonders wenn bei den Callcenter Mitarbeitern keine fachliche Ausbildung vorliegt. Das Argument mit dem 5 jährigen halte ich auch in dieser Form nicht für haltbar, da ja verschiedene Nummern programmiert werden können. Außerdem waren die bei der WDR Sendung Markt getesteten Systeme und Alarmzentralen auch nicht gerade überzeugend. Es gibt eben viele Sichtweisen für derartige Systeme, wahrscheinlich auch abhängig von den jeweils angeschlossenen Pflegedienste.
Da häufig jedoch Familienangehörige informiert werden sollen oder auch der Hausarzt, bietet dieses Haustelefon mit Notrufsender eine gute und preiswerte Altenrative. Wofür man sich entscheidet, bleibt jedem selber überlassen. Allerdings ist es fair auch andere Angebote zu betrachten und auf Mängel und schlechte Abwicklung hinzuweisen. Sachlich zu diskutieren ist sicherlich, wenn Fakten aufgezeigt werden, der richtige Weg für eine fundierte Entscheidung.

siebich
20.12.2009, 09:46
Ich denke das war auch der Inhalt dieser Tests.
Da meine Eltern noch halbwegs mobil sind wurde dieses Telefon auch für den Fall angeschafft dass sie z.B. im Garten gesundheitliche Probleme bekommen.
Die Nummern sind so programmiert dass bei einem Notruf zuerst meine Privatnummer, dann mein Büro sodann mein Mobiltelefon alarmiert werden. Wenn wirklich keiner drangeht wird weiter gewählt. Ich kann bis zu 10 Nummern speichern.
Das nimmt sicher ein paar Minuten in Anspruch wenn nicht sofort jemand dran geht - ist aber in dem Fall immer noch besser als eine Pflegestation oder Rettungsleitstelle welche die Gegebenheiten nicht kennt und erst nachblättern muss.

Wenn niemand bei der Freisprecheinrichtung reagiert weiß ich somit, dass entweder
a) nicht ansprechbar oder
b) außerhalb der Wohnung

Alle Personen welche von dem System angeläutet waren sind mit der örtlichen Situation vertraut und können somit Rettungsdienste alarmieren und mitteilen wo der Patient sein kann. Falls man nicht sogar unmittelbar in der Nähe ist und erst selbst nachsehen möchte. Das wiederum bleibt jedem selbst überlassen.

Vitalis
20.12.2009, 19:36
@ mareike26

Es ist interessant zu lesen, dass hier nichtmal jemand angehört werden WILL, zumal ich nicht über andere Hausnotrufdienste reden kann, sondern ich lediglich sagte, dass es bei mir nicht so gehandhabt wird. Ich möchte einfach verhindern, dass dieses gute System "Hausnotruf" einen schlechten Eindruck hinterlässt.

Aber bevor ich hier in ungnade falle, weil ich ja angeblich "Werbung" für mein Unternehmen machen will, verlasse ich diese Diskussion freiwillig und find es schade, das hier nichtmal hinterfragt werden kann, warum einige User hier so schlechte Erfahrungen mit Rettungsdienst, Hausnotruf oder sonst wem gemacht haben.

Leider muß ich hier feststellen, dass sich viele Member viel zu wenig mit der Materie beschäftigt haben oder einfach falsch beraten wurden. Das jetzt auf dem Beispiel des 5 jährigen rumgehackt wird und sich darauf festgebissen wird war mir klar, sollte nur ein Beispiel sein und keine Regel. Passiert ist dies schoneinmal sonst wäre ich nicht drauf eingegangen.

Was der Ton von oben herab angeht habe ich lediglich auf den Beitrag von siebich reagiert, denn ich finde das unsere Rettungsleitstellen schon sehr qualifizierte Kräfte an den Disponentenplätzen hat, jedenfalls ist mir in 12 Jahren Rettungsdienst noch nichts anderes bekannt geworden. Die Äußerung das Rettungsleitstellendisponenten an Kleinkinder erinnern, zumindest manche, find ich schlichtweg eine Frechheit.

So und nun wünsche ich noch viel spaß in der Diskussionsrunde. Wer sich richtig informieren will, darf sich dennoch gern bei mir melden.

Frohe Weihnachten

mareike26
20.12.2009, 19:48
Na, da ist aber einer beleidigt.
Einer Diskussion über Hausnotrufe steht imho nichts im Wege, aber Ihren überheblichen, besserwisserischen Tonfall unseren Usern gegenüber dürfen Sie sich trotzdem sparen, das ist unsachlich. Zudem hat Eigenwerbung in unserem Forum nichts zu suchen, hat auch mit einer sachlichen Diskussion nichts zu tun, und wird von mir gnadenlos gelöscht. Daher habe ich ihre Signatur gelöscht und werde auch jeden Hinweis auf Ihr Unternehmen löschen.
Es hat auch niemand behauptet, dass ihre Argumente nicht gehört werden - wenn das so wäre, würden sich die User nicht mit Ihren Beiträgen auseinandersetzen. Aber gut, wenn Sie erwartet haben, dass die Diskussion zu Ihren Gunsten läuft, dann ist die Enttäuschung vielleicht einfach groß, wenn die User Argumente kritisch hinterfragen.

euregio
20.12.2009, 20:47
Da hier sachlich über bestimmte Systeme und deren vor- und Nachteile diskutiert wurde und auch Alternativen genannt wurden, die preislich ohne Monatspauschale vertrieben werden, halte ich die hier getroffenen Aussagen alle für qualifiziert. Auch das ein vom WDR Magazin Markt vorgenommener Test der größten und bekanntesten Anbieter mit in die Diskussion einbezogen wurde, halte ich persönlich für themenrelevant. Immerhin wurde der Test mit unabhängigen Probanten durchgeführt. Es handelte sich dabei um 2 verscheidene Tests, einmal für besagtes Hausnotrufsystem zum anderen um sog. seniorenhandys mit Notruf und Peilfunktion. Die hier aufgekommene Diskussion bezog sich auf ersteres und schloss auch das Notfallhandling mit ein. Da alle Anbieter Defizite hatten, stellt sich nun die Frage ob die Abwicklung im Notfall optimal läuft. Hierzu wurde eine fachkompente Medizinerin als Beraterin zum Test herangezogen. Die geschilderte situation mit den beschriebenen Sympthomen war eindeutig und auch von den eingesetzten Leitstellenpersonal ohne Aufwand einzuschätzen gewesen. Der darauf folgende Ablauf zeigte dann halt Mängel im Notrufhandling. Darin lag die Hauptkritik. Welche Schritte leiten die Zentralen ein und nach wieviel Minuten kommt die Hilfe.
Ich denke das dieser Punkt ausschlaggebend sein sollte bei der Wahl der Anbieter und man unabhängig davon Alternativen aufzeigen sollte. Schließlich kann ein durch einen Alarmknopf aktivierter Notruf mit Bandansage evt. Nachbarn oder Verwandte schneller erreichen und es kann besser kompetente Hilfe geleistet werden. Ich finde es aber auch schon recht bedenklich, wenn ein Betreiber eines dieser Notrufsysteme hier auch noch versucht Werbung zu schalten. Wie gesagt, hier im Forum sind etliche Leute die sicherlich auch eine Ausbildung im Feuerwehr und Rettungswesen haben bzw. sogar aktive Oberbrandmeister oder Kreisbrandmeister sind. Daher ist die Einschätzung zur Leistungsfähigkeit der regionalen Rettungswachen und deren Disponenten sicher auch objektiv belegbar, aber eben regional unterschiedlich und auch abhängig vom Betreiber der Zentralen.

siebich
20.12.2009, 20:48
Ich habe 20 Jahre Rettungsdienst hinter mir. Es hat sich manches gebessert. Aber wenn ich heute bei "unserer" Rettungsleitstelle anrufe und eine Diagnose durchgebe mit Hinweis auf meine Qualifikation wird einfach nur weiter der Telefonisten-Quatsch abgespult und somit wertvolle Zeit vergeudet.
Deswegen bin ich nicht sehr gut auf Rettungsleitstellen zu sprechen. Die Herrschaften schweben meinens Erachtens zu sehr über den Dingen und spulen einfach trotz hoher Qualifikation ein vorgegebenes Programm ab. Klar, sie müssen es aufgrund der Gesetzeslage machen, aber das macht den gesamten Laden insgesamt sehr lahm. Insbesondere deswegen da immer mehr Leitstellen geschlossen werden die wenigen verbleibenden für immer größere Räume zuständig sind.

Es mag ja sein dass Vitaris eine Lösung gefunden hat. Fakt ist allerdings dass jeder für seine Region eine vernünftige Lösung selbst suchen muss.

Vitalis
20.12.2009, 21:01
Gegen kritisch hinterfragen hat niemand etwas gesagt, nur einfach was in den Raum zu stellen, ohne sich richtig zu informieren find ich persönlich nicht sehr vorteilhaft.

@siebich
wenn Sie persönlich schlechte Erfahrungen gemacht haben, ok, wird jeder so akzeptieren. Ich kenne arogannte Rettungsassistenten nur von der Feuerwehr aus. Die sind sehr abgehoben, nicht alle, aber sehr viele, vor allem junge Leute, die gerade aus der RettAss Ausbildung gekommen sind.

siebich
20.12.2009, 21:29
Es ist ein großes Problem wenn man Eltern eines gewissen Alters hat und mit gewissen Vorerkrankungen.
Das ist nicht von der Hand zu weisen. Jeder sollte für sich entscheiden wie er dieses handhabt.
Überregionale Leitstellen sind bei uns fehl am Platz und werden übrigens als allerletzte Rufnummer in unserem System angerufen. Ich schätze die Herrschaften werden aufgrund des Textes wenn es denn so weit kommen sollte eine Entscheidung treffen - auch wenn die eventuell etwas länger dauert.
Dieses Thema ist diskussionswürdig, sogar sehr wichtig. Darum bin ich persönlich um jeden Tipp welcher aber bitte nicht in Schleichwerbung ausartet sehr dankbar. Und ich denke mittlerweile lesen auch viele welche dieses Thema aus den Suchmaschinen gefunden haben intensiv mit und sind dankbar darum.

truelife
21.12.2009, 11:29
Mein Großvater rägt sich mit dem Gedanken, auch ein Notrufsystem zu nutzen. Welches das sein wird, weiß er noch nicht. Sein Problem ist, das er oftmals im Garten arbeitet und wenn er dort mal hinfällt, kommt er nicht merh, bzw. nur schwerlich selbst auf die Beine. Dafür hat er ein Handy in der Tasche mit einprogrammierten Nummern, die uns anrufen. Mich sowohl auf dem Handy als auch Festnetz. Meine Mutter mobil und als auch per Festnetz.

Was aber, wenn das Handy mal leer ist? Oder durch den Sturz kaputt? Eine Funk-Notrufsttion scheidet auch aus, oder gibt es (@ vitalis) Notruffunkstationen die einen Radius von 250 Meter abdecken?

So weit erstreckt sich der Garten maximal von der Aussenwand des Hauses und diese Fläche sollte komplett abgedeckt werden.

Vitalis
21.12.2009, 17:29
Es gibt durchaus Möglichkeiten den Radius zu erhöhen, doch sprechkontakt kann in diesem Fall nicht hergestellt werden, daher würde die Notrufzentrale letztlich Hilfe herbeischicken. Es ist nicht immer der Rettungsdienst. Es kann im Vorfeld immer festgelegt werden, zumindest sollte es so sein, welche Maßnahmen zuerst eingeleitet werden sollen. Sowas wird bei Vertragsabschluß festgelegt und kann jederzeit geändert werden. Ein guter Hausnotrufanbieter testet auch, wie weit der Funkfinger, also der Handsender funktioniert und zwar vom weitesten Punkt der Wohnung und vom Garten, wenn nötig, ebenfalls.

Helferlein
21.12.2009, 17:54
Was aber, wenn das Handy mal leer ist? Oder durch den Sturz kaputt? Eine Funk-Notrufsttion scheidet auch aus, oder gibt es (@ vitalis) Notruffunkstationen die einen Radius von 250 Meter abdecken?
.

Hi,

die Notrufstation bzw der Armbandsender meiner Oma hat (laut Aussage der Vermieter) eine Reichweite von 300 m (außerhalb der Wohnung). Bis in den Hausflur haben wir es getestet und es hat funktioniert. Ggf muss beim Vorgespräch getestet werden, ob die 250 m abgedeckt werden, da ja die tatsächliche Reichweite des Funksenders entscheidend von metallischen Gebäudeteilen beeinträchtigt werden (beispielsweise durch Drähte, Rohre und andere Metallteile in und auf den Wänden).

Wir haben es so gelöst: Bei Notruf werde als erstes ich auf Festnetz, dann auf Handy vom Betreiber des Hausnotrufdienstes informiert, falls ich nicht erreichbar bin (soll ja vorkommen :) ) die Pflegefirma, welche einen Schlüssel zur Whg meiner Großmutter hat. Dh sollte ein Notruf ausgelöst werden, aber kein Sprechkontakt hergestellt werden können, werde ich auf jeden Fall erst einmal informiert und kann nachgucken gehen. Dazu muss ich aber noch sagen, dass ich nur 5 min Fußweg von Oma entfernt wohne...

Vitalis
21.12.2009, 18:31
@Helferlein
die Lösung ist soweit in Ordnung und wie ich ja bereits sagte testen gute Hausnotrufdienste die Reichweite. Ich schließe mich auch deiner Aussage an, dass es auf das Gebäude ankommt, auf Bäume, etc... die Aussage zu treffen, dass ein Handsender 300 Meter reicht ist meines erachtens weit aus dem Fenster gelehnt, aber das muß dieser Hausnotrufdienst für sich entscheiden. Die Hersteller haben dazu ein Garantie-Standpunkt für 50 Meter festgelegt. In den meisten fällen reicht das aus, es gibt aber, wie gesagt, noch technische Möglichkeiten das ganze zu erweitern. Das muß halt vor Ort direkt getestet werden. Ich beziehe mich auf die Aussagen der Hersteller und teste vor Ort aus, wie weit das ganze machbar ist.

Ansonsten finde ich hast du das bisher gut organisiert, wenn ich das mal so anmerken darf ;-)

riona
21.12.2009, 21:39
Hallo Helferlein,


die Notrufstation bzw der Armbandsender meiner Oma hat (laut Aussage der Vermieter) eine Reichweite von 300 m (außerhalb der Wohnung)...

hat eine Reichweite von 300m oder bis zu 300m? Das ist ein kleiner aber entscheidender Unterschied! Schau mal nochmal nach in den Unterlagen, würde mich mal interssieren. Normalerweise versucht man sich immer hinter solchen "bis zu" Formulierungen zu verstecken. Wenn es zum Beispiel bei $DSL-Provider heißt "bis 16.000 kb/s sind möglich" heisst es noch lange nicht dass Du sie auch bekommst :eek:

Was ist denn nun wenn bei einer Entfernung von 298 m Abstand vom Hause etwas passiert und der Handsender ausserhalb der Reichweite ist? Tritt $Notruftelefonanbieter dann in die Haftung? Aber ich kann mir schon denken, dass sich $Notruftelefonabieter für den Fall der Fälle abgesichert hat...

P.S. würde mich mal so allgemein interessieren, wie bei $Notruftelefonanbieter die Regelung eventuell auftretender Haftungsansprüche aussieht.

euregio
21.12.2009, 21:46
Das Problem ist bekannt. So kann es in einem 3 Familienhaus durchaus passieren, dass im Keller das System nicht funktioniert und der Alarm nicht ausgelöst werden kann. Diese Problematiken sind bei allen Systemen zu befürchten, da die verwendeten Frequenzen für diese Produkte und die Sendeleistung eingeschränkt sind. Diese 300m oder 5000m Angaben beziehen sich dann wohl auch auf Optimalbedingungen im flachen Emsland ohne Zwischenbebauung und sonstige Hindernisse bei optimaler Abstrahlung. Ein Test kann aber Klarheit bringen. Bei einigen Anbietern gibt es dann sog. Reichweitenverlängerer die man an bestimmten Orten anbringen soll.

riona
21.12.2009, 21:56
Hi euregio,


Bei einigen Anbietern gibt es dann sog. Reichweitenverlängerer die man an bestimmten Orten anbringen soll.

jo, die nennt man auch Relaisfunkstelle oder Repeater;)

Vitalis
21.12.2009, 22:42
So schaut es aus :-)

Helferlein
21.12.2009, 22:57
... hat eine Reichweite von 300m oder bis zu 300m?

Natürlich heisst es "bis zu 300 m". :)
Bei uns wurde es nur innerhalb des Mietshauses getestet, wie weit die Reichweite wirklich ist kann ich daher nicht sagen. Ein Test des Geräts des ausgesuchten Anbieters wird daher die einzige Möglichkeit sein, die wirkliche Reichweite zu ermitteln.

Das Thema Haftung ist schon interessant, kann ich aber nicht beantworten. :o

Soweit ich weiß gibt es nach den Kriterien des GKV-Hilfsmittelkataloges die Vorgabe einer Reichweite von 30 Metern, die innerhalb der Wohnung erfüllt werden sollte, außerhalb einer Wohnung werden dort sogar 250 Meter angegeben.
Hmm, gut das ist die Theorie, wie es dann in der Praxis aussieht steht auf einem anderen Blatt.

Da aber die Gegebenheiten immer unterschiedlich sind kann es eine Optimallösung wohl nie geben und jeder muss seine für sich günstige Variante finden.

exe
22.12.2009, 09:15
Entscheidend für die Reichweite dürfte wohl auf die Technik (Protokoll) bzw. die verwendeten Frequenzbänder sein. Eine kurze Google-Recherche hat ergeben, dass es wohl ein von der EU reserviertes Frequenzband (869.200-869.250 MHz) für Personen-Notruf-Systeme gibt. Allerdings findet man im Internet auch haufenweise Personennotrufgeräte die auf dem 433Mhz-Band funken. Auf dem Frequenzband ist aber alles drauf von Funkkopfhöreren bis Funk-Autoschüsseln, daher würde ich von solchen Systemen Abstand nehmen.

FSnyder
22.12.2009, 11:56
Hi,

Bissl Klugscheiß:
Es gibt noch das 866er Band. Dieses ist vor einiger Zeit für alle Fernsteuer-/Daten-/ Alarm- und was weiß ich Übertragungen freigegeben worden, weil das 433er Band sehr "voll" geworden ist. Das 866er Band wird sich also im Laufe der Zeit ebenfalls "füllen".
Der Vorteil des 866er Bandes ist die geringere Kanalbandbreite, so dass da mehr Kanäle untergebracht werden können als im 433er Band.
Das spezielle Frequenzband für die Personennotrufe liegt also knapp da drüber.
Das Problem: Da dafür spezielle Geräte gefertigt werden (müssen), sind diese entsprechend teurer als ein 0815-Gerät, dass auf dem 433er oder 866er Band sendet.
Das Notrufgerät hat dann nämlich keine Module aus der Wühlkiste, die zu Millionen gebaut werden, intus.
Ein weiteres Problem ist, dass mit steigender Frequenz die Reichweite unter gleichen Bedingungen geringer wird, also empfindlichere Empfänger verbaut werden müssen (kostet auch wieder extra). Die Sendeleistung ist begrenzt, die darf nicht erhöht werden.
Es ist also eine Gratwanderung zwischen zuverlässiger(er) Technik und Preis, der leider viel zu oft an Hand des zweiten Kriteriums entschieden wird.........

Grüße
Snyder