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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Durchaus dreist: Brief von Versicherungsmakler mit ankündigung eines Cold Calls...



Doctor_Who
05.09.2015, 13:02
Hallo zusammen,

gestern fand ich im Briefkasten einen Brief eines Versicherungsmaklers aus Kürten, in welchem er mich gern


zu diesem Thema in den nächsten Tagen telefonisch kontaktieren und einen unverbindlichen und kostenlosen Beratugstermin vereinbaren

möchte.

Es ist nicht klar, WELCHE Art von Versicherung er mir andrehen möchte, es geht nicht aus dem Schreiben hervor.

Absolut dreist finde ich dann den letzten Abschnitt, natürlich kleiner als alles andere gedruckt:


P.S. Sollten sie mit der telefonischen Kontaktaufnahme nicht einverstanden sein, können sie diese jederzeit unter Telefon: (nummer entfernt), Fax: (nummer entfernt) oder Email: (mail entfernt) widersprechen. Ihre Kontaktdaten haben wir einer handelsüblichen Telefon-DVD entnommen. :lol:

(Groß-/Kleinschreibung 1:1 übernommen, man beachte die kleingestellte Anrede...)

Ich nenne gerne den Makler bei Namen, Adresse und Tel, wenn das Forum dies erlaubt.

"Telefon-DVD" ist wohl ein Synonym für "Buntes und halbseidenes Paket mit Leadz", Ich habe meine Telefonnummer nicht ins Telefonbuch eintragen lassen.

Dieser Versicherungsmakler ist mir nicht bekannt.


Auch ein Cold-Call mit Ankündigung ist und bleibt ein illegaler Cold-Call !


Wenn Interesse Seitens des Forums besteht, versuche ich das Schreiben einzuscannen und zu posten.


Der Brief wurde übrigens mit der Post per "ePost" zugestellt, was auch immer das von einem anderen Brief unterscheiden soll...


LG, Doctor Who

Hippo
05.09.2015, 14:28
Der Brief wurde übrigens mit der Post per "ePost" zugestellt, was auch immer das von einem anderen Brief unterscheiden soll...

Da meldest Du Dich bei ePost an und kannst über diesen Account dann echte Briefe verschicken (lassen).
Du schickst da nur ein PDF und die Adressliste und schon gehts los.
Ich verwende das z.B. wenn ich aus dem Ausland jemand was schicken muß und der keinen Mailaccount hat (ja sowas gibts noch)

truelife
05.09.2015, 16:18
Die Forenregeln erlauben das Posten dieser Informationen. Namen sind zu kürzen (Herr S. T.), Webseiten mit [WHOIS]-Tags zu versehen. Ansonsten: immer her damit. Bekannterweise freut man sich als entsprechender Betrieb natürlich über die Nennung hier.

Nebelwolf †
05.09.2015, 17:12
Hm ...

es gibt (oder gab?) nach meiner Erinnerung eine Ausnahmeregel, die ein telefonisches Nachfassen nach einem Werbebrief erlaubt. Auf die Schnelle hat Google leider keine interessanten Ergebnisse geliefert.

Nebelwolf

Goofy
05.09.2015, 18:32
Kann ich mir nicht recht vorstellen, denn damit wäre das Cold-Call-Verbot vollständig Makulatur. Es müssten da schon ganz besondere Umstände hinzugekommen sein, etwa eine Anfrage des Kunden (postalisch) nach dem Werbebrief.

Doctor_Who
06.09.2015, 11:26
Es handelt sich hierbei um

Wenzlaff-Versicherungsmakler GmbH & Co. KG aus Kürten.

Ich habe keinen Kontakt zu dem hergestellt, also bleibt es ein (noch nicht stattgefundener) Cold Call.

Bin mal gespannt wann die Nummer bei mir einschlägt... dem werd ich was husten.

LG Doctor Who


@MODs: bitte den Name in den Thread-Titel aufnehmen, danke

Doctor_Who
06.09.2015, 11:29
Hippo schrieb:
Du schickst da nur ein PDF und die Adressliste und schon gehts los.


Das ist ja glatt ein Dienstleister für Werbe und Spammüll... Die Post (und/oder DHL) scheint ja fast sowas wie Schwarzhut-Dienste zu bieten. Man nehme nur mal die Postfächer für die Kaffefahrtbetrüger...

Goofy
06.09.2015, 13:11
Wenn ein Verursacher solch einer Sendung mal nicht ermittelbar wäre, dann könnte man m.A.n. die Post in Mitstörerhaftung nehmen.

radan
06.09.2015, 13:44
Ausnahmeregel, die ein telefonisches Nachfassen nach einem Werbebrief erlaubt

Definitiv: nein.

Hippo
06.09.2015, 17:23
Wenn ein Verursacher solch einer Sendung mal nicht ermittelbar wäre, dann könnte man m.A.n. die Post in Mitstörerhaftung nehmen.


Glaube ich nicht - denn das wäre ja eine Verpflichtung durch die Hintertür jede eingelieferte Sendung auf ihr juristische "Sauberkeit" zu prüfen.
Das dürfte mit dem Briefgeheimnis nicht wirklich zusammengehen.
Der Kram dürfte vollautomatisch von der Einlieferung des PDF bis zum Eintüten des ausgedruckten Schreibens ablaufen.

Goofy
06.09.2015, 22:02
Stimmt.
Vielleicht wäre es trotzdem im Wiederholungsfall nach Inkenntnissetzung möglich.

Hippo
06.09.2015, 22:06
Falls Du jetzt mich meinst - ich kann mir nicht vorstellen daß sich bei der Post jemand soweit aus dem Fensterlehnt das Briefgeheimnis anzutasten.

Goofy
06.09.2015, 22:08
Es geht ja nicht um das Briefgeheimnis, sondern nur um die Zustellung von Werbepost aus nicht identifizierbarer Quelle.

Hippo
07.09.2015, 01:01
Es steht ja außen nicht drauf was es ist. Außer es ist die klassische Massenmail für Billigporto bei der Du ein Muster beilegen mußtest (zu Vor-ePost-Zeiten)
Mind. 50 Stück im gleichen PLZ-Bereich oder so ähnlich waren da die Vorschriften

Goofy
07.09.2015, 19:48
Es steht ja außen nicht drauf was es ist.
Muss ja auch nicht. In meinem Gedankenspiel geht es nur um ePost-Accounts, die mit Falschdaten aufgesetzt wurden und bei denen der Störer nicht identifizierbar ist. Hier wäre m.E. die Post unterlassungspflichtig ab Kenntnisnahme, um den Account stillzulegen.

Doctor_Who
08.09.2015, 00:09
Nun, in diesem Falle scheint es den Versicherungsmakler tatsächlich zu geben, zumindest gibt es ein paar passende Googleeinträge, mit HR Eintrag.

Ich glaube auch nicht an einen Joe-Job oder sowas, hier spammt wohl einfach der Chef persönlich. Vielleicht ist er ja tatsächlich der Meinung, der Brief gelte als vorherige Kontaktaufnahme und der Anruf würde dann "legal" sein.

Schnabelland
08.09.2015, 14:04
Vielleicht ist er ja tatsächlich der Meinung, der Brief gelte als vorherige Kontaktaufnahme und der Anruf würde dann "legal" sein.

Ich glaube, der Chef hat da nur eine Meinung, nämlich: "So kann ich ganz viele Leute mit meinen tollen Angeboten beglücken, damit ich endlich meine Provisionsgeilheit vorübergehend befriedigen kann" - ich bezweifle, dass sich so jemand mit den rechtlichen Aspekten von Spam besonders beschäftigt hat (wenn er es auch nur überblicksweise getan hätte, dann wüsste er, dass seine "opt out"-Lösung nicht funzt)... Der hofft halt auf mehr Verständnis für seinen Anruf, wenn er ihn vorher angekündigt hat, und darauf, dass er ja jetzt kein "Unbekannter" mehr ist, dem die Leute am Telefon noch mehr misstrauen...