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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Regierungen sind bei der Bekämpfung vom Spam Warmdusche



gpeter73
17.11.2003, 08:07
Hi,
ich poste hier mal einen Artikel den ich im Internet gefunden habe, meine Meinung dazu ist, das die Regierung in Sachen
Spam wirklich Warmduscher sind. Von wegen Persönlichkeitsrecht und Vermeidung des eingriffs in den freien Wettbewerb.
Hier also der Artikel:
Gegen Spammer ist kein rechtliches Kraut gewachsen
EU-Richtlinie wirkungslos - trotz Umsetzung auf Nationaler Ebene



Auf die stetig wachsende Flut von Junk-Mails hat die EU mit einer Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation reagiert. Laut der seit ersten November in Kraft getretenen Regelung sollen künftig nur noch Werbe-Mails mit Einwilligung des Empfängers legal sein. Opt-In nennt sich der Lösungsvorschlag der EU, mit dem die lästigen Anschreiben eingedämmt werden sollen.
Laut Erhebungen des Security-Unternehmens Messagelabs steigt die Zahl von Spam-Mails seit Beginn des Jahres kontinuierlich an. Mittlerweile mache der Anteil der unerwünschten Mails mehr als 50 Prozent des gesamten elektronischen Postverkehrs aus. Im Januar war es noch ein Viertel. Damit die Richtlinie der EU wirklich greifen kann, müssen die EU-Staaten mit entsprechenden Gesetzen nachziehen.
Die Bundesregierung will jetzt beim Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nachbessern. Mit bescheidenen Erfolgsaussichten, denn die Masse der Mails kommt nicht aus deutschen Landen. Nur ein Prozent Spam ist `Made in Germany`. Der überwiegende Anteil von 62 Prozent kommt aus den USA. Das zweite Problem: Spammer bedienen sich immer häufiger so genannter Open Proxies, so dass die Identifizierung der tatsächlichen Verursacher sehr schwer bis unmöglich wird.
Eine umstrittene Novelle für das UWG der Bundesregierung liegt bereits vor. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr soll dann die Opt-In-Richtlinie der EU in Deutschland umgesetzt werden. Bereits bestehende Geschäftsverbindungen sind von der Regelung ausgenommen. Und selbst bei inländischem Spam bleiben die Haftungsmöglichkeiten stark eingegrenzt. Wegen der Verankerung im Wettbewerbsrecht können nur gegen direkte Mitbewerber, Verbraucherverbände oder Industrie und Handelskammern rechtliche Schritte eingeleitet werden.
In den meisten Fällen dürften somit Unternehmen keine rechtliche Handhabe gegen Spam-Verursacher haben. Um eine Klageflut von betroffenen Privatpersonen abzuwenden, hat die Bundesregierung diese nicht mit in die Novelle aufgenommen. Rechtlich wird Spam hier weiterhin als Eingriff in das Persönlichkeitsrecht beziehungsweise in das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb behandelt.
"Spam lässt sich nicht mit legislativen Mitteln aufhalten", erklärt Mark Sunner, CTO von Messagelabs. Dabei sei nicht nur der geografische Ursprung problematisch. "Wir beobachten seit einiger Zeit die schrittweise Verschmelzung der Problembereiche Viren und Spam." So installiere etwa der Virus Sobig.F eine Backdoor-Komponente, die Zugriff auf Proxy-Server ermöglicht. Über diese Open Proxies werden dann die Mails unter gekidnappter Identität versendet. Sunner schätzt, dass etwa 70 Prozent aller Spam-Mails auf diese Weise verschickt werden, "etwa drei Viertel sind davon auf Computer-Kidnapping zurückzuführen. Die wahre Identität der Spammer bleibt also im Dunkeln und ist nur durch intensive Nachforschung in Erfahrung zu bringen."

Mfg
Peter Gehle
Systemberatung Gehle GmbH
http://www.sbgit.com

Suckemdown
17.11.2003, 11:15
Betrachten wir Spam mal als Virus, als AIDS des Internets.
Das Problem ist, allen Spam zu löschen, ohne gesunde Zellen (richtige E-Mails) zu treffen.
Wenn man jetzt glaubt Spam an einem Merkmal erkennen zu können (z.B. das Wort Viagra kommt in der Mail vor) und das alle Spam-Filter berücksichtigen würden, dann löscht das schonmal eine Menge Spam heraus. Wenn das jedoch jemand von den Herrn Spammern mitbekommt, dann "Mutiert" der Spammer seine Mails sofort und schon kommt er wieder durch.
Das Problem hierbei ist natürlich schon wieder, was machen wenn einer in der Viagra-User-Maillinglist eingetragen ist.
So geht das Spiel hin und her. Wir befinden uns noch in einem recht frühen Stadium der Spam bekämpfung, da noch nicht alle Firmen/User/Mailserver mit einem vernünftigen Spam-Schutz ausgestattet sind. Wenn das soweit ist, geht das Wettrüsten los.
Spammer werden versuchen ihre Mails möglich authentisch aussehen zu lassen, ohne Fehler, ihre gefakten Received-Zeilen richtig zu generieren, die Betreffs möglichst unauffällig zu gestalten, für jeden User automatisch eine möglichst Individuelle Spam-Nachricht zu generieren, aus irgendwelchen Satzfetzen etc.
Natürlich können Sie ihre Spammails sehr gut testen, da sie sich ja auch alle möglichen Spam-Filter Programme installieren können.
Juristisch ist das Problem in der Tat nicht zu lösen, außer vielleicht, wenn man die Seiten, für die geworben wird, zur Rechenschaft zieht. D.h. sie müssen die Leute kriegen, die für Sie spammen, ansonsten müssen sie Schadensersatz zahlen, an eine Behörde, die der Spambekämpfung dient.
Problemmatisch wird das halt nur wenn jetzt die Spammer aus Trotz, Spams z.B. für Karstadt verschicken würden und Karstadt nicht in der Lage ist, die Leute zu kriegen. Dann müssten diese höchsten glaubhaft Beweisen können, das sie nichts damit zu tun hatten.
Gut, aber was macht man mit den Spammern aus China und anderen Spam-Paradisen. Naja, die Spammer müssten sich dann ja schon in diesen rechtsfreien Raum zurückziehen, also auch von da ihre Ware verschicken. Ware natürlich ein immenser Aufwand.
Aber auch ich glaube, das die Politik nicht wirklich interessiert daran ist, Spam zu verbieten, obwohl die Wirtschaft ja ganz schön geschröpft wird durch Spam.
Eine letzte Möglichkeit wäre es, Seiten, die durch Spam beworben werden, als Vogelfrei zu erklären. D.h. jeder darf ungestraft DDos-Attacken auf diese Rechner durchführen und auf Mail-Accounts Mailbombs und Trojaner loslassen oder was einem sonst noch so einfällt.
Damit könnte man arbeiten. Das würde die Spammer ganz schnell, ganz klein machen.
Spammer-Jagen könnte sich zum Volkssport entwicklen.
Soviel erstmal von mir,
Suckemdown