padreic
05.04.2004, 10:30
Inzwischen habe ich 7 sogenannte Cold Calls von Lotterieannahmen innerhalb eines Jahres bekommen. Ich hab deshalb beschlossen da nun gegen vorzugehen. Zum Anfang hin hab ich immer gefragt: "Wer sind sie denn bitte?", "Woher haben Sie meine Telefonnummer?" "geben sie mir doch bitte mal ihren Datenschutzbeauftragen".
Spätestens nach der ersten Vermittlung zum Callcentervorarbeiter, wird dann einfach aufgelegt. Im festen Wissen, das man keine Chance mehr hat rauszufinden, wer denn da anrief (die CallCenter nutzen immer Rufnummerunterdrückung).
Nachdem ich mich schlau gemacht hab, geh ich nun seit dem 4ten Call immer auf das Gespräch ein und bestelle einen Lottoschein! Dies ist die einzig wirksame Vorgehensweise die auch von allen Fachleuten empfohlen wird. Der Anruf bei Euch zu Hause ist schlichtweg sittenwidrig - allein deshalb habt ihr nichts zu befürchten.
Zur Sicherheit solltet ihr die letzten zwei Stellen Eurer Kontonummer vertauschen oder aber die dritt und viertletzte (die ersten Stellen der Kontonummer können mit speziellen Prüfprogrammen nämlich gecheckt werden). Nach 1-2 Tagen kommt ein Kontrollanruf - auch hier wieder mitspielen und die falsche Kontonummer nennen.
Nach einigen Wochen kommen dann die Lottoscheine - nun ist der Moment gekommen. Ihr nehmt die Lottoscheine und steckt Sie mit einem netten Brief in den meistbeiliegenden Rückumschlag und schickt das ganze unfrei zurück.
Der Text im Brief klingt dann z.B. wie folgt:
"
An den Datenschutzbeauftragen
der Firma XYZ
...
Wie Sie sicher wissen, ist es nach einem Urteil des BGH vom 19.6.1970 in der Bundesrepublik verboten, Personen privat anzurufen, um Geschäftsabschlüsse anzubahnen oder vorzubereiten. Ausnahmen bilden ausschließlich die Fälle, in denen ein ausdrückliches Einverständnis der Privatperson vorliegt oder diese bereits in Geschäftsbeziehungen
zum Unternehmen gestanden haben. Unzweifelhaft habe ich zum Zeitpunkt ihres Anrufes in keinem Geschäftsverhältnis mit ihnen gestanden. Ich fordere Sie hiermit auf, mir mitzuteilen welche Daten Sie über mich gespeichert haben, woher diese Daten stammen und an wen Sie diese Daten ggf. weitergegeben haben. Desweiteren fordere ich Sie auf, nachzuweisen, das Ihnen, zum Zeitpunkt des Anrufes, eine schriftliche Einverständniserklärung zu diesem Anruf vorlag. Höchstvorsorglich widerrufe ich hiermit jedwede Ihnen gegenüber ausgestellte Einverständniserklärung und fordere Sie auf, alle personenbezogenen Daten nach Abschluss des Vorgangs unverzüglich zu löschen und mir auch diese Löschung zu bestätigen."
Einen Brief dieser Form könnt ihr natürlich auch beliebig faxen. Zu irgendeinem Zeitpunkt werdet ihr auf eine Stelle stossen, die nicht mehr kooperiert bzw. Euch bestimmte Nachweise aus irgendwelchen Gründen nicht mehr mitteilen können. Spätestens nun ist der Punkt gekommen den Datenschutzbeauftragen einzuschalten. Generell ist das in jedem Bundesland anders geregelt. Die Behörde für den Landesbeauftragten für Datenschutz des jeweiligen Bundeslandes ist aber der richtige Ansprechpartner. Sind sie selbst nicht zuständig (wie z.B. in Hessen) leiten Sie das dann automatisch an das zuständige Regierungspräsidium weiter. Die Datenschutzbeauftragen sind sehr freundlich und freuen sich auf Eure Eingaben, da Sie ohne Hinweise dem auch nicht nachgehen können (hier ist Eigeninitiative gefragt).
Ich weiss sehr wohl das das durchaus Arbeit ist und die meisten lieber jammern und wehklagen als was zu unternehmen. Aber das ist meines Wissens der einzige Weg um etwas dagegen zu tun, ohne selbst ein Kostenrisiko (Anwalt) zu tragen. Habt ihr einen Fall durchgezogen werdet ihr
a) eine Menge gelernt haben
b) eine Menge Spass gehabt haben (wirklich :o)
c) was für die Allgemeinheit und insbesondere den Schutz älterer Menschen getan haben.
d) habt ihr ein schwarzes Schaf ermittelt, mahnt die Verbraucherzentrale die auch für Euch ab. Werden sie ein weiteres mal auffällig, wird es für die betroffenen sehr sehr sehr teuer. Insofern lohnt sich eine Sammlung bei der Verbraucherzentrale.
In aller Regel kommt ihr so mit einem Brief und 2-3 Faxen für einen Fall aus und verursacht auf der Gegenseite eine Menge Schrecken und extrem hohe Kosten. Der letzte wollte mich glatt ins Atlon nach Berlin einladen, wenn ich die Sache dafür auf sich beruhen lasse. Aber glaubt mir, das ganze ist wie eine Sucht - macht richtig Spass :o).
Cadrach
P.S.: Wenn ihr das ganze durchzieht und Fälle nachweisst, in die Annahmestellen der NKL verwickelt sind, lasst es mich doch wissen (fünf der sieben Anrufe bei mir waren nämlich solche). Ich sammel derzeit noch und plane wenn ich genug Material beisammen hab, mit Ministerium und Presse dagegen vorzugehen (zumal es ja eine staatliche Lotterie ist).
Spätestens nach der ersten Vermittlung zum Callcentervorarbeiter, wird dann einfach aufgelegt. Im festen Wissen, das man keine Chance mehr hat rauszufinden, wer denn da anrief (die CallCenter nutzen immer Rufnummerunterdrückung).
Nachdem ich mich schlau gemacht hab, geh ich nun seit dem 4ten Call immer auf das Gespräch ein und bestelle einen Lottoschein! Dies ist die einzig wirksame Vorgehensweise die auch von allen Fachleuten empfohlen wird. Der Anruf bei Euch zu Hause ist schlichtweg sittenwidrig - allein deshalb habt ihr nichts zu befürchten.
Zur Sicherheit solltet ihr die letzten zwei Stellen Eurer Kontonummer vertauschen oder aber die dritt und viertletzte (die ersten Stellen der Kontonummer können mit speziellen Prüfprogrammen nämlich gecheckt werden). Nach 1-2 Tagen kommt ein Kontrollanruf - auch hier wieder mitspielen und die falsche Kontonummer nennen.
Nach einigen Wochen kommen dann die Lottoscheine - nun ist der Moment gekommen. Ihr nehmt die Lottoscheine und steckt Sie mit einem netten Brief in den meistbeiliegenden Rückumschlag und schickt das ganze unfrei zurück.
Der Text im Brief klingt dann z.B. wie folgt:
"
An den Datenschutzbeauftragen
der Firma XYZ
...
Wie Sie sicher wissen, ist es nach einem Urteil des BGH vom 19.6.1970 in der Bundesrepublik verboten, Personen privat anzurufen, um Geschäftsabschlüsse anzubahnen oder vorzubereiten. Ausnahmen bilden ausschließlich die Fälle, in denen ein ausdrückliches Einverständnis der Privatperson vorliegt oder diese bereits in Geschäftsbeziehungen
zum Unternehmen gestanden haben. Unzweifelhaft habe ich zum Zeitpunkt ihres Anrufes in keinem Geschäftsverhältnis mit ihnen gestanden. Ich fordere Sie hiermit auf, mir mitzuteilen welche Daten Sie über mich gespeichert haben, woher diese Daten stammen und an wen Sie diese Daten ggf. weitergegeben haben. Desweiteren fordere ich Sie auf, nachzuweisen, das Ihnen, zum Zeitpunkt des Anrufes, eine schriftliche Einverständniserklärung zu diesem Anruf vorlag. Höchstvorsorglich widerrufe ich hiermit jedwede Ihnen gegenüber ausgestellte Einverständniserklärung und fordere Sie auf, alle personenbezogenen Daten nach Abschluss des Vorgangs unverzüglich zu löschen und mir auch diese Löschung zu bestätigen."
Einen Brief dieser Form könnt ihr natürlich auch beliebig faxen. Zu irgendeinem Zeitpunkt werdet ihr auf eine Stelle stossen, die nicht mehr kooperiert bzw. Euch bestimmte Nachweise aus irgendwelchen Gründen nicht mehr mitteilen können. Spätestens nun ist der Punkt gekommen den Datenschutzbeauftragen einzuschalten. Generell ist das in jedem Bundesland anders geregelt. Die Behörde für den Landesbeauftragten für Datenschutz des jeweiligen Bundeslandes ist aber der richtige Ansprechpartner. Sind sie selbst nicht zuständig (wie z.B. in Hessen) leiten Sie das dann automatisch an das zuständige Regierungspräsidium weiter. Die Datenschutzbeauftragen sind sehr freundlich und freuen sich auf Eure Eingaben, da Sie ohne Hinweise dem auch nicht nachgehen können (hier ist Eigeninitiative gefragt).
Ich weiss sehr wohl das das durchaus Arbeit ist und die meisten lieber jammern und wehklagen als was zu unternehmen. Aber das ist meines Wissens der einzige Weg um etwas dagegen zu tun, ohne selbst ein Kostenrisiko (Anwalt) zu tragen. Habt ihr einen Fall durchgezogen werdet ihr
a) eine Menge gelernt haben
b) eine Menge Spass gehabt haben (wirklich :o)
c) was für die Allgemeinheit und insbesondere den Schutz älterer Menschen getan haben.
d) habt ihr ein schwarzes Schaf ermittelt, mahnt die Verbraucherzentrale die auch für Euch ab. Werden sie ein weiteres mal auffällig, wird es für die betroffenen sehr sehr sehr teuer. Insofern lohnt sich eine Sammlung bei der Verbraucherzentrale.
In aller Regel kommt ihr so mit einem Brief und 2-3 Faxen für einen Fall aus und verursacht auf der Gegenseite eine Menge Schrecken und extrem hohe Kosten. Der letzte wollte mich glatt ins Atlon nach Berlin einladen, wenn ich die Sache dafür auf sich beruhen lasse. Aber glaubt mir, das ganze ist wie eine Sucht - macht richtig Spass :o).
Cadrach
P.S.: Wenn ihr das ganze durchzieht und Fälle nachweisst, in die Annahmestellen der NKL verwickelt sind, lasst es mich doch wissen (fünf der sieben Anrufe bei mir waren nämlich solche). Ich sammel derzeit noch und plane wenn ich genug Material beisammen hab, mit Ministerium und Presse dagegen vorzugehen (zumal es ja eine staatliche Lotterie ist).