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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Telefon-Spam an Firmen.



Bereichert
16.06.2004, 15:18
Moin,
vielleicht kann mir einer mal kurz helfen. Da ich mitunter auch selbstständig bin, bekomme ich natürlich auch viele Werbeanrufe.
Aber diese will ich (sicherlich verständlich) weder auf dem privaten Telefon noch auf dem Firmentelefon.
Nun hatte ich gerade mal wieder den Fall, das ich auf dem Firmentelefon einen netten Anruf bekam. Natürlich hatte diese Firma noch nie Kontakt mit mir, und sie erklärte mir sie telefonieren das Branchenbuch durch.
Nun meine Frage: Ist es rechtens, das im B2B Bereich Telefonwerbung stattfindet, ohne vorher jemals einen Kontakt gehabt zu haben?
Wäre wirklich sehr erfreut über eure Auskünfte. Denn da ich mich damit noch nicht sooo lange beschäftige würde ich gerne mal wissen was die Leute meinen, die sich schon ausführlicher damit beschäftigt haben.
Danke schonmal.

Eniac
16.06.2004, 15:46
Sollest Du übersehen haben, dass es hier ein Telefonspam-Forum gibt? Ich habe den Thread mal verschoben.

Eniac

Bereichert
16.06.2004, 16:22
Eigentlich nicht...
Aber da sich die Frage ja eher um Smalltalk um Telefonspam, als um einen konkreten Fall an dem ich das nun aufhängen möchte geht...
Naja gut, Ansichtssache.
Danke fürs Verschieben ;)

meikel
16.06.2004, 16:38
Isses nu im geschäftlichen erlaubt, oder nicht?
<bewusst_provokativ>
Wenn nicht, wie soll ich aktiv an neue Kunden kommen?
Anrufen darf ich nicht, mailen darf ich nicht, faxen darf ich nicht.
</bewusst_provokativ>
Wie soll der kleine (und hoffentlich seriöse) Mittelständler oder Ich-AGler an Kunden kommen.
Nur mit Anzeigen lässt sich im Moment keiner hinterm Ofen herlocken.
Das kann ich leider im persönlichen Umfeld grade sehen. Ne kleine Grafikagentur, krebst seit ner ganzen Weile rum. Der GeschFhr versucht sein Bestes, um die sechs Arbeitsplätze zu erhalten. Aber dazu telefoniert er auch viel.
Darf er das denn jetzt, oder nicht?
Oder muß man da Unterscheidungen machen? Wenn ja, welche?
Ich z.B. hatte heute morgen auch wieder nen Anruf. Ein Verlag wollte, daß ich bei Ihm Werbung schalte.
Von meiner Seite aus betrachtet, spammed er mich.http://img.homepagemodules.de/death.gif
Von seiner Seite aus betrachtet, ist das doch ein lebenswichtiger Strohhalm.http://img.homepagemodules.de/sick.gif
Versteht mich nicht falsch, ich rede jetzt nicht von den üblichen Verdächtigen.
meikel
"Was interessiert mich Spam. Ich bin Vegetarier."

Bereichert
16.06.2004, 16:42
Diese Problematik ist mir schon bewußt...
Bin ja in der selben Situation...
Erst seit 02/04 vollberuflich selbständig.
Aber: ich verzichte auf solche Maßnahmen bewußt. Da sie mich ja auch stören.
Ich verschicke auch keine Werbemails, erst recht nicht massenweise. Auch wenn das eine Konkurrenz aus Amerika schon geraume Zeit macht, und mit Ihrer deutschen Werbung gerade mal wieder im Email-SPam-Bereich steht.
Aber trotz allem... nur mit Schaltung von Anzeigen etc. bekomme ich etliche Anfragen.
Die dann umzusetzen ist ja noch was anderes...

Fidul
16.06.2004, 17:35
http://www.call-center.de/recht.htm
--
Wir kriegen euch alle!

Tomppa
12.03.2008, 10:30
Ich als Selbständiger habe so einiges gegen Werbeanrufe ausprobiert. Unterlassungserklärungen geschickt (manchmal sogar unterschrieben zurückerhalten) etc.

Da einige Firmen aber sehr hartnäckig sind, obwohl sie wissen rechtswidrig zu handeln, habe ich es nun doch mit einem Anwalt ausprobiert. Er hat bisher zwei Anrufer erfolgreich abgemahnt. Kostenlos für mich, sehr kostenspielig für die Gegenseite.

Das schwierigste war es, einen Anwalt in der Nähe zu finden, der sich in Sachen Spam wirklich gut auskennt. Dabei wäre es gar nicht nötig gewesen darauf zu achten, ob er in der Nähe seine Kanzlei hat - geht eh alles per e-mail und per Post. Ich hätte also einfach einen auf Spam spezialisierten Anwalt aus dem Internet suchen können - ganz egal wo er wohnt.

Als erstes gilt es, den Störer zu ermitteln. Dafür gehe ich zum Schein jedes Angebot ein.

Sobald ein klarer Beweis für die Identität des Störers vorliegt (Auftragsbestätigung, Vertreterbesuch, usw) wird der Störer abgemahnt.

Wichtig ist unverzüglich abzumahnen, denn falls er die UE verweigert, wird nicht einfach eine Klage eingereicht sondern eine einstweilige Verfügung durch zuständigen Gericht beauftragt. Besonderer Vorteil: bei EV muss man die Gerichtskosten nicht vorschießen. EV wird von Gerichten aber nur dann erlassen, wenn der Antrag "zeitnah" zu der Störung erfolgt.

Nun, dann tanzt der Gerichtsvollzieher mit der EV bei dem Störer an. Die beiden bisherigen Störer haben danach sofort die UE unterschrieben und brav die Gerichts- und Anwaltskosten über ca. EURO 1000,00 bezahlt.

Wenn auch die EV den Störer kalt lässt, wäre der nächster Schritt natürlich die Hauptverhandlung vor Gericht. So weit ist es bei mir aber eben noch nicht gekommen.

Zu beachten ist natürlich, dass Anrufe, die direkt den Gegenstand meines Geschäftes betreffen, zulässig ist. Wäre ich Zimmermann, dürfte man mich anrufen um Schrauben anzubieten. Verboten sind jedoch Anrufe für Produkte, die "jeder" Unternehmer brauchen kann: Bürobedarf, private Krankenversicherung, Gewinnspiel, etc.

Um mein Kostenrisiko zu minimieren, mahne ich keine Firmen ab, mit die ich nur irgendwie vorher in Kontakt gewesen bin. Es könnte ja sein, dass man daraus eine "bestehende Geschäftsbeziehung" herleitet und im dümmsten Fall stimmt der Richter dies zu.