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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Snailmail-SPAM in Österreich



funkdoctor
15.01.2006, 17:56
Hi, Antispammers!

Hier in Österreich tritt seit kurzem ein neues SPAM-Problem auf, und zwar Massen-Snailmail-SPAM im Postfach.

Wie kommt es dazu? Bis etwa drittes Quartal 2005 waren in A sämtliche Postkästen in Wohnhausanlagen nur für Zusteller der Österreichischen Post zugänglich, und die damals verfügbaren offiziellen Aufkleber "Keine Postsendungen ohne persönliche Anschrift" wurden von den Zustellern in aller Regel auch respektiert.
Im Zuge der "Liberalisierung" des Postwesens hierzulande wurde leider irgendwann entschieden, dass sämtliche (bisher nur für Postbedienstete zugängliche) Postkästen durch eine andere Ausführung zu ersetzen sind, die es JEDEM ermöglicht, Dinge in die Postkästen einzuwerfen, was natürlich von den Papier-Spammern dankend angenommen wird.

Diese neuen Postkästen besitzen zwar ein grün/rotes "Wendeschild", mit dessen Hilfe man seine Absicht, Werbung nicht oder schon erhalten zu wollen, ausdrücklich kund tun kann, dieses Schildchen wird aber von den Werbemittelverteilern konsequent ignoriert, sodass ich nun seit fast drei Monaten täglich einen Haufen Altpapier in meinem Postkasten vorfinde.

Meine Frage nun: Wie geht man in einem solchen Fall vor? Wer ist in die Haftung zu nehmen? Die werbenden Firmen? Die Werbemittelverteilerfirmen? Wie findet man heraus, welche Werbung durch welches Unternehmen verteilt wird?

Fragen über Fragen! Bitte um Tips, ob und wie man dieser Plage entgegentreten kann und danke im voraus,

funkdoctor

Goofy
15.01.2006, 18:18
Das Problem ist in Deutschland bekannt.
In Österreich werdet Ihr da erst einmal eine Riesenwelle zu ertragen haben, weil alle Werbetreibenden jetzt meinen, diese neue Lücke massiv ausnutzen zu müssen.
Nach einiger Zeit dürfte jedoch die Welle wenigstens etwas abklingen, wenn der Faktor des Neuen erstmal verpufft ist, denn:
-der Unsinn kostet Papier
-der Unsinn kostet Service für die Verteilung

Wenn die sehen, dass die Kosten nicht anhand neuer Aufträge reinkommen, wird das ganze etwas zurückgehen.
Ansonsten wurden hier im Forum unter dieser Rubrik bereits etliche, durchaus teilweise probate Mittelchen diskutiert, z.B. dieRücksendung des Werbemists im unfrankierten Umschlag etc.

Juristische Mittel einzuschlagen, dürfte langwierig und teilweise wenig erfolgversprechend sein.

RA Meier-Bading
15.01.2006, 18:20
Willkommen im Club (im doppelten Sinne)!

bei uns war es ähnlich: bis 1989 hat man nur Post in seinen Briefkasten bekommen, und mit der Freiheit kam die Werbung. Nicht daß ich mir alte Zeiten zurückwünsche: aber einen sinnvoll gefüllten Briefkasten!

Jedenfalls wirst Du Werber erleben, die die kleinen Schildchen "bitte keine Werbung" abreißen, so dass Du sie immer wieder neu draufkleben oder aber unter Strom legen musst. Die Standardausrede ist immer: "Na da muss wohl der Nachbar seine Werbung bei Ihnen reingesteckt haben". Egal, der Beworbene ist meistens mittelbarer Störer. Man kann zu Beweiszwecken entweder eine Videokamera installieren (was meinen Vorstellungen von Datenschutz widerspricht) oder sich bei jedem kleinen Werbezettelchen beim Beworbenen beschweren und darüber genau Buch führen. Am besten mit Zeugen. Und irgendwann mal seinen Anwalt fragen, ob er denkt es reicht für eine Einstweilige. Noch besser ist es, wenn man jemand von der Konkurrenz kennt, und sei sie noch so klein. Die (und deren Anwälte) freuen sich nämlich sehr über sowas.

Allerdings: wirklich los werden tut man die Pest dadurch nicht, jedenfalls nicht in ner Großstadt.


TooniX

funkdoctor
15.01.2006, 18:26
Das Problem ist in Deutschland bekannt.
In Österreich werdet Ihr da erst einmal eine Riesenwelle zu ertragen haben, weil alle Werbetreibenden jetzt meinen, diese neue Lücke massiv ausnutzen zu müssen.
Nach einiger Zeit dürfte jedoch die Welle wenigstens etwas abklingen, wenn der Faktor des Neuen erstmal verpufft ist, denn:
-der Unsinn kostet Papier
-der Unsinn kostet Service für die Verteilung

Das will ich hoffen. Ich muss meine Post derzeit immer mühsam zwischen den ganzen dummen Werbeprospekten heraussuchen.


Wenn die sehen, dass die Kosten nicht anhand neuer Aufträge reinkommen, wird das ganze etwas zurückgehen.

Auch das ist zu hoffen.


Ansonsten wurden hier im Forum unter dieser Rubrik bereits etliche, durchaus teilweise probate Mittelchen diskutiert, z.B. dieRücksendung des Werbemists im unfrankierten Umschlag etc.

Bisher habe ich so wenig Snailmail-Spam erhalten, dass die "Porto zahlt Empfänger" Rückkuverts mancher Spammer ausreichten, um den ganzen Müll elegant zu entsorgen. Werde in Zukunft aber wohl wirklich zu eigenen Kuverts greifen müssen.


Juristische Mittel einzuschlagen, dürfte langwierig und teilweise wenig erfolgversprechend sein.

Ja, da hast Du leider recht. Ich werde mal ein halbes Jahr abwarten, wie sich das weiter entwickelt und gegebenenfalls dann nochmal abwägen, ob und mit welchem Aufwand sich ein Gegenschlag lohnen könnte.

Danke erstmal für die Info!

funkdoctor
15.01.2006, 18:33
Willkommen im Club (im doppelten Sinne)!

bei uns war es ähnlich: bis 1989 hat man nur Post in seinen Briefkasten bekommen, und mit der Freiheit kam die Werbung. Nicht daß ich mir alte Zeiten zurückwünsche: aber einen sinnvoll gefüllten Briefkasten!

Tja, das ist wohl der Fortschritt.


Jedenfalls wirst Du Werber erleben, die die kleinen Schildchen "bitte keine Werbung" abreißen, so dass Du sie immer wieder neu draufkleben oder aber unter Strom legen musst. Die Standardausrede ist immer: "Na da muss wohl der Nachbar seine Werbung bei Ihnen reingesteckt haben".

Schon klar. Die Beweisführung dürfte in solchen Fällen seeehr mühsam werden. Aber ich werde zumindest mal ein paar Fotos machen, wenn nächstes mal die "DM"-Werbung in allen Postkästen so angebracht wurde, dass sie zur Hälfte aus den Schlitzen heraushängt.

Schilder abreissen ist hierzulande allerdings nicht möglich, da diese hinter einerm Klarsichtplättchen angebracht und nur von innen bei geöffnetem Postkasten zugänglich sind.


Egal, der Beworbene ist meistens mittelbarer Störer. Man kann zu Beweiszwecken entweder eine Videokamera installieren (was meinen Vorstellungen von Datenschutz widerspricht) oder sich bei jedem kleinen Werbezettelchen beim Beworbenen beschweren und darüber genau Buch führen. Am besten mit Zeugen. Und irgendwann mal seinen Anwalt fragen, ob er denkt es reicht für eine Einstweilige. Noch besser ist es, wenn man jemand von der Konkurrenz kennt, und sei sie noch so klein. Die (und deren Anwälte) freuen sich nämlich sehr über sowas.

Ist mir aber ehrlichgesagt zu mühsam. Ich hab ja auch noch anderes zu tun, als meinen Postkasten zu überwachen ;)


Allerdings: wirklich los werden tut man die Pest dadurch nicht, jedenfalls nicht in ner Großstadt.

TooniX

Das befürchte ich auch. Und dabei war es bisher doch so schön ruhig in meinem Postkasten. Die alten Aufkleber haben wirklich sehr gut funktioniert.