Die Sache mit der Rufnummernübermittlung
Ich hatte vor einigen Monaten so die Schnauze voll von diesen dubiosen Call-Centern, und hatte die Telekom beauftragt, dass Anrufe, bei denen die Rufnummer nicht übermittelt wird, nicht mehr durchgestellt werden.
Seitdem hab ich vor den Nervensägen die Ruhe.
Doch nun haben sich viele Leute beschwert, dass sie bei meiner Mutter nicht mehr anrufen können. Entweder ich muss das wieder rückgängig machen, und mich wieder mit den Telefon-Quälgeistern rumplagen, oder bei den Leuten das Telefon so einstellen, dass die Rufnummer gesendet wird.
Hat jemand damit Erfahrung, wie man das einstellt, geht das auch bei Leuten, die kein ISDN haben? Ich sehe keinen Grund, warum man seine Rufnummer unterdrücken sollte, es sei denn, man will mit Absicht jemanden belästigen.
Naja, wenn das Gesetz endlich soweit ist, dass die Call-Center die Rufnummer übermitteln müssen, dann lass ich die Stelle wieder abstellen. Jedoch hab ich so meine Bedenken, das bei Anrufen aus dem Ausland die Rufnummer immer noch unterdrückt wird.
Viele Grüße
Egon Schmid
Re: Rufnummernübermittlung
Moin!
Als Call Center Agent wollt ich auch mal meinen Senf dazu geben..
1. Rufnummernübermittlung ohne ISDN
dazu muss erstens das Telefon dies unterstützen, somit gehts bei alten Telefonen oft noch nicht, zweitens muss auch der Netzknoten der Telekom wo anruf abgeht dies unterstützten, was fast alle tun, aber auch hier wieder die alten, die in wenig bevölterten Gebieten (ländlich) existieren, tun dies nicht somit ist es nicht immer möglich. Die Telekom schaltet auf Wunsch gerne die Übertragung ein, garantiert aber nicht, dass es auch funktioniert, ist also kein Bestandteil der AGBs. Habe selbst in der Störungsabteilung dort mal gesessen und musste einigen Kunden sagen, dass es dann halt leider nicht geht und ich nix machen kann, weil die Fkt. bereits aktiv geschaltet ist..
2. Warum senden Call Center keine Nr?
Alle Menschen gehen immer davon aus, dass dies daran liegt, dass das Call Center oder das Produkt unsauber sind und einen Haken haben, allerdings kommt es auch bei den seriösen Centern und Werbetreibenden oftmals einfach nur auf die Kosten an..
ein Agent telefoniert in der Regel nur raus (outbound) oder ist nur für Anrufannahme (inbound) zuständig, was nat. wesentlich effizienter ist (oder soll man dem Kunden sagen, die können nur dann und wann anrufen denn zu anderen Zeiten telefonier ich raus? oder umgekehrt?).
Somit wäre die übertragene Rufnummer beim Outbound Werbeanruf nat. immer besetzt.. ausserdem wäre es schwer denn überhaupt raus zu bekommen welche Firma einem da was verkaufen will (denn das Call Center ruft ja nicht aus "eigenen Stücken" an sondern ist beauftragt..)
Man muss also eine (extra) Hotline schalten, was besonders viel Geld kostet, da meist nur zu bestimmten Zeiten (abends) dort nachgefragt wird, d.h. über den Tag wäre wenig los und zw. ca 18 und vll 21 Uhr die Hölle.. finde mal Leute die jeden Tag für nur 2-3 Std. arbeiten wollen (bei wenig Gehalt).
Es ist also einfach eine Kostenfrage. Ich habe miterlebt, wie eine grosse bekannte Firma die Übermittlung ausprobiert und nach einer Woche wieder ausgeschatet hat, weil die Leitung regelmässig zusammengebrochen ist unter dem Ansturm der Rückrufe..
3. was könnte man vll tun?
nat. keine Gewinnspiele mitmachen oder Umfragen, bei allen Firmen wo man Kunde ist, die Weitergabe auch an "Partnerunternehmen" schriftlich (email oder einschreiben) untersagen, sich in die Robinsonliste eintragen (hilft nur bei Firmen, die dort freiwillig mitmachen, u.A. der Branchenverband DDV). Und nat. wo immer es geht die Telefonnr. falsch angeben ;)
Ansonsten empfehle ich im Umgang mit Leuten wie mir einfach eine klare Aussage des Desinteresses oder ein kurzes Verlangen nach Datenlöschung, das geht für beide Seiten am schnellsten, ausserdem kann der Anrufer nie was dafür, da alle Firmen immer das "Opt-in" versichern, d.h. das Einverständnis zur Nutzung der Nr. für (Werbe) Anrufe. Das Problem ist nat. dass man dem "Interessenten" ja nicht sagen kann (man es als Call Center sogar garnicht weiss) woher der Auftraggeber die Einverständis wohl her hat.
Wenn Sie so belästigt werden, dass Sie rechtliche Schritte erwägen, dann keine Angst, dass der arme schlecht verdienende Agent das ausbaden muss, der ruft ja unter der Versicherung an, dass er darf, wenn jmd die Abmahnung zahlt, dann die Firma, die den Auftrag erteilt hat, und ggf. die Firma, die die Daten ohne Erlaubnis weitergegeben hat.. Dem Agent passiert nur was, wenn er unsauber arbeitet, also Versprechen macht, die über das Angebot hinaus gehen oder einen falschen Eindruck erweckt usw.
Firmen bieten daher aber oft eine schriftl. Stellungnahme dazu an, was dann eine Möglichkeit sein könnte weitere Streuung der eigenen Daten zu unterbinden.