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Thema: Diskussion: das Übel an der Quelle packen

  1. #1
    Offiz. Diskordianer-Papst Avatar von Investi
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    Standard Diskussion: das Übel an der Quelle packen

    *Folgende Überlegung mal zur Diskussion stell*:

    Eine der Hauptursachen der leidigen Spammerei ist die leichte Zugänglichkeit der Adressdaten der Opfer.

    Wie schätzt Ihr die Möglichkeiten ein, über die Wettbewerbszentrale und die Verbraucherschutzorganisationen Unterlassungsansprüche gegen diejenigen durchzusetzen, die den Adresshändlern Kontaktplattformen zur Verfügung stellen?
    So werden zum Beispiel in einschlägigen Foren komplette Datenbanken angeboten:

    Top SKL und NKL Adressen (Datum: 29. Juni 2006 um 23:41) gespeichert
    Wir bieten Ihnen immer Top aktuelle und mit opt-in versehene SKL und NKLadressen, so wie Gewinnspiel promotions- und Privatadressen.
    Dieses Angebot entstammt zum Beispiel der Plattform ww*.callcen*erprofi.de.
    Weitere Angebote sind im dortigen Forum tagtäglich auf's Neue zu finden.

    Können die Wettbewerbs- und Verbraucherzentralen gegen solche Angebote und die zugehörigen Dienstleister Eurer Meinung nach etwas unternehmen und wenn ja, was?
    Investi
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    Artikel 5 Grundgesetz
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  2. #2
    Senior Mitglied Avatar von Sirius
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    Standard

    Können die Wettbewerbs- und Verbraucherzentralen gegen solche Angebote und die zugehörigen Dienstleister Eurer Meinung nach etwas unternehmen und wenn ja, was?
    Gute Frage. Dagegen vorgehen kann man vermutlich nur, wenn eigene Daten in den Adressbeständen vorhanden sind. Die würden dann gelöscht und weiter geht's...

    Ich weiß nicht mal was passiert, wenn z.B. eine Firma 1 Mio. solcher Datenbanken auf CD gepresst hat und man der Weitergabe widerspricht. Was wiegt stärker: die eigenen Persönlichkeitsrechte oder der finanzielle Verlust der Firma?
    Irren ist menschlich - aber für richtig dumme Sachen braucht man einen Computer.

  3. #3
    Urgestein Avatar von Wuschel_MUC
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    Standard Gewerberechtliche Unzuverlässigkeit?

    Vielleicht kann einer der hier anwesenden Juristen Genaueres sagen: es gibt doch einen Gummiparagrafen in der Gewerbeordnung, nach dem jemandem bei "Unzuverlässigkeit" der Laden zugesperrt werden kann.

    Wenn jemand eine Million Adressdatensätze verkauft und sich von diesen herausstellt, dass kaum einer der Weitergabe zugestimmt hat: ist der dann nach herrschender Lehrmeinung schon gewerberechtlich unzuverlässig oder nur unverschämt?

    Wuschel

  4. #4
    Senior Mitglied
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    Standard

    Zitat Zitat von Investi
    *Folgende Überlegung mal zur Diskussion stell*:

    Eine der Hauptursachen der leidigen Spammerei ist die leichte Zugänglichkeit der Adressdaten der Opfer.

    Wie schätzt Ihr die Möglichkeiten ein, über die Wettbewerbszentrale und die Verbraucherschutzorganisationen Unterlassungsansprüche gegen diejenigen durchzusetzen, die den Adresshändlern Kontaktplattformen zur Verfügung stellen?
    1. stimme ich Dir 100 %ig zu.

    2. gibt es im Augenblick auch lt. Verbraucherschutzorganisationen zu wenig Klagemöglichkeiten. Ich hatte zum Beispiel bei einer Organisation angefragt, ob denen eine Sammlung von über 100 Stellenanzeigen, in denen verbotene Tätigkeiten wie z.B. Cold Calls ganz offen von den Mitarbeitern verlangt wurden, hilft, Unterlassungsklagen zu betreiben. Die Antwort war ein klares Nein, da man eine Klage nur auf den jeweiligen Einzelfall beziehen kann. Das ganze Klageverfahren beim UWG ist auch den Verbraucherschützern viel zu kompliziert.

    Dass darüber hinaus viele Adressen nur nach Meinung der Adresshändler eine rechtsgültige Einverständniserklärung haben ist natürlich eines der absoluten Grundübel. (man beachte die vielen Urteile, bei denen eine Einverständniserklärung ruckzuck für ungültig erklärt wurde und zwar aufgrund der Formularklauseln)Es bleibt die Hoffnung, dass die Klagemöglichkeiten erweitert werden, wie von Verbraucherschützern gefordert.
    Geändert von Call-Center Fresser (06.07.2006 um 13:57 Uhr)

  5. #5
    Medien- & Kaffeeguru Avatar von truelife
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    Standard

    Zitat Zitat von CallCenterFresser
    Ich hatte zum Beispiel bei einer Organisation angefragt, ob denen eine Sammlung von über 100 Stellenanzeigen, in denen verbotene Tätigkeiten wie z.B. Cold Calls ganz offen von den Mitarbeitern verlangt wurden, hilft, Unterlassungsklagen zu betreiben. Die Antwort war ein klares Nein, da man eine Klage nur auf den jeweiligen Einzelfall beziehen kann.
    Das Arbeitsamt vermittelt solche Stellen ja auch...

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  6. #6
    Offiz. Diskordianer-Papst Avatar von Investi
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    Standard

    Zitat Zitat von Sirius
    Ich weiß nicht mal was passiert, wenn z.B. eine Firma 1 Mio. solcher Datenbanken auf CD gepresst hat und man der Weitergabe widerspricht. Was wiegt stärker: die eigenen Persönlichkeitsrechte oder der finanzielle Verlust der Firma?
    So mancher "Schriftsteller" hat, weil er in einem seiner Bücher andere Prominente erwähnt hatte, große Probleme bekommen. Diese haben dafür gesorgt, daß eine Kompanie Studenten die betreffenden Stellen in den bereits gedruckten Büchern schwärzen durfte.
    Investi
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  7. #7
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    Standard

    Zitat Zitat von Call-Center Fresser
    1
    . (man beachte die vielen Urteile, bei denen eine Einverständniserklärung ruckzuck für ungültig erklärt wurde und zwar aufgrund der Formularklauseln) .
    Zu dem Thema noch ein interessanter Link zur Wettbewerbszentrale.

    Ab Seite 30 geht es um Telefonwerbung, ab Seite 31 ein aktuelles Urteil zur Gültigkeit (bzw. Nichtgütligkeit) von Einverständniserklärungen

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  8. #8
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    Frage Hauptursache der Spammerei

    Ich bin erfreut, auf diese Seite gestoßen zu sein. Mit täglich rund 10 Spam-Mails bin ich vielleicht kein besonders "Begünstigter" aber immerhin ziemlich genervt. Scheinbar richtet sich die Bekämpfungsphilosophie von Spam in der Hauptsache auf die Filterung der Mails mit mehr oder weniger guten und ständig zu aktualisierenden Filtern.

    Die Degenerierung dieser total guten Sache liegt doch aber wohl nur daran, dass der Mailverkehr kostenlos ist. Und Geschenke werden häufig nicht geachtet. Wenn jedes (Spam)-Mail auch nur einen Cent kosten würde, was jeder anständige Nutzer akzeptieren würde, dann wäre die Sache wohl schnell erledigt. Und das wäre letztlich auch fair, denn wieso muss eigentlich diese Leistung verschenkt werden? Wahrscheinlich ist es mit heutigen Mitteln kaum möglich, die Mailquellen zur ermitteln und zu belasten. Aber letztlich bleibt doch wohl kein anderer Weg, als solche Möglichkeiten zu finden und zu schaffen.

    Natürlich würde es auch bereits genügen, Mailquellen zu identifizieren, welche als Sender ein hohes Mailaufkommen haben. Mich würde mal interessieren, was die Fachwelt dazu sagt und wieweit solche Überlegungen in zukünftige Internetkonzepte einfließen oder bereits eingeflossen sind, denn es kann doch wohl nicht sein, dass die Menschheit bis in die unendliche Zukunft dieser Plage ziemlich hilflos gegenübersteht und immer neue Spamfilter erfindet.
    Oder habe ich einen Denkfehler?

  9. #9
    Mitglied Avatar von 007
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    Eine Statistik besagt, dass jede Spammail auf die reagiert wird und es zu einem Kauf von Ware kommt, wieder 10000 neue Spammails erzeugt. Sogesehen darf man also nicht nur die Keule gegen die Spammer selbst schwingen, sondern jeder der darauf reagiert, müsste sich selbst mal ordentlich in den Hintern treten. Wenn also irgendwann mal keiner mehr auf SPAM reagiert, wird sich das Problem in Luft auflösen... nur ob das jemals passiert....
    "Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes !"

  10. #10
    Urgestein Avatar von Wuschel_MUC
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    Standard E-Mail-Abgabe?

    Zitat Zitat von drschef
    Wenn jedes (Spam)-Mail auch nur einen Cent kosten würde, was jeder anständige Nutzer akzeptieren würde, dann wäre die Sache wohl schnell erledigt.
    Dein, äh, Denkfehler liegt in der Existenz von Staatsgrenzen. Selbst wenn in allen (!) zivilisierten Ländern eine E-Mail-Abgabe eingeführt würde, blieben noch genug übrig, in denen das nicht der Fall ist und wo ein Spammer in Nullkommanichts einen Server einrichten lassen kann.

    M.E. sind hier auch die Anbieter gefragt. Wer Spam-Hoster gnadenlos aussperrt, erzeugt auch einen höheren Fahndungsdruck, so dass irgendwann einem solchen Hoster die regulären Kunden davonlaufen.

    Bei mir hat eine Adressänderung eine Spam-Verminderung von genau 100% gebracht.

    Wuschel

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