Heutiger Pedo-Spam

[joewein]

Die deutsche Polizei kann sich zumindest mit dem Webhoster in Verbindung setzen (GoDaddy) und diesen darauf hinweisen, dass derartige Inhalte auch nach US-Recht illegal sind.

Als ich das erste Mal mit GoDaddy telefonierte sagte man mir dort, nachdem ich erklaerte hatte, dass ich eine KP-Site melden will, dass man nur dann etwas unternehmen wuerde, wenn ich schriftlich (d.h. per Email oder Fax) Meldung erstatte. Per Telefon nimmt man scheinbar keine Heinweise auf kriminelle Handlungen an.

Aber wie ich inzwischen weiss, geht es auch bei schriftlichen Meldungen sehr langsam. Mittlerweile sind es 56 Stunden seit der E-Mail an GoDaddy-Abuse.

[firewall]

Hallo.

Im Rahmen der Recherche, die ich hier eigentlich für einen nicht-offenen Nutzerkreis gedacht habe, kam ich auf ZIG-Domains mit richtig eckelhaftem Hardcorematerial alleine auf den Indexseiten.

Diese Recherchen erfüllen in DE unter Umständen den Tatbestand des Besitzverschaffens von Kinderpornografie. Also bitte vorsichtig sein! Lasst die Finger davon und meldet Vorfälle der Polizei.

Gruß Firewall

[Sebastian]

"unter Umständen" ja- aber nicht zu Recherchezwecken mit einem anschliessendem Löschen der Cache.

Die Polizei kann in .de gerne etwas unternehmen- im Ausland beschränkt sich die spärliche Zusammenarbeit noch in Arbeit.. also muss man gegen die Hoster und Registrare vorgehen- würde ich sagen..

[joewein]

Die Site ist inzwischen vom Netz.

Das Polizeipraesidium Koeln hat sich per Email bei mir gemeldet.

Ob es an der deutschen Polizei lag, dass die Site vom Netz ging, weiss ich aber nicht.

[firewall]

"unter Umständen" ja- aber nicht zu Recherchezwecken mit einem anschliessendem Löschen der Cache.

Das kannst du dann mit dem zuständigem Richter und Staatsanwalt ausmachen, darauf hätte ich keine Lust. Es gab in der Vergangenheit Anzeigen gegen Leute die z. B. Kinderpornografie gemeldet haben, weil sie diese mit der Meldung verbreiten. Das Eis auf dem du hier wandelst ist verdammt dünn.

§184b StGB

(4) Wer es unternimmt, sich den Besitz von kinderpornographischen Schriften zu verschaffen, die ein tatsächliches oder wirklichkeitsnahes Geschehen wiedergeben, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Ebenso wird bestraft, wer die in Satz 1 bezeichneten Schriften besitzt.

5) Die Absätze 2 und 4 gelten nicht für Handlungen, die ausschließlich der Erfüllung rechtmäßiger dienstlicher oder beruflicher Pflichten dienen.

Du solltest also einer Ermittlungsbehörde angehören.

Gruß Firewall

[Liquid-Sky-Net]

Es gab in der Vergangenheit Anzeigen gegen Leute die z. B. Kinderpornografie gemeldet haben, weil sie diese mit der Meldung verbreiten.

Bei uns im Netzwerk sind einige Leute, die regelmäßig melden. Wenn man genau nach den Anweisungen geht, kann einem nichts passieren. Die sind eher dankbar über die Infos.

Man sollte natürlich nicht die Inhalte der Seiten auf seinem Rechner speichern, etc. Das ist klar.

Gruß Tom

[Sebastian]

5) Die Absätze 2 und 4 gelten nicht für Handlungen, die ausschließlich der Erfüllung rechtmäßiger dienstlicher oder beruflicher Pflichten dienen.

Dann ist das halt meine berufliche Pflicht als gewissenhafter Journalist, der im Rahmen von Recherchen auf sowas kommt und es dann nebenher den Behörden meldet

[Goofy]

Gegen "melden" ist nicht das geringste zu sagen.
Das sagt auch die anonyme "Online-Meldestelle":
[Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]

Als Reaktion auf die Aktion hat uns das LKA Nordrhein-Westfalen [...] mitgeteilt, dass gegen Zufallsfinder von kinderpornographischen Schriften in Online-Diensten und Datennetzen generell keine Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. In der Tat ist uns seither kein Fall mehr bekannt geworden, in dem aufgrund einer einzelnen Kinderporno-Meldung gegen den Hinweisgeber ermittelt wurde. Außerdem nehmen die Landeskriminalämter mittlerweile Meldungen über illegale Internet-Inhalte online entgegen.

Eine Liste mit Online-Meldestellen hier:

[Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]

Nach wie vor ist allerdings der Besitz kinderpornographischer Dateien strafbar.
Man sollte also ggf. solche Dateien nach der Meldung sofort löschen und auch den Browsercache leeren.

Die Empfehlung, die hier schon eine bekannte Bundestagsabgeordnete ausgesprochen hat, man solle die Dateien auf CD brennen und die CD an die Polizei schicken, betrachte ich als hochriskant. Je nach zuständigem StA könnte hier der Besitz solcher Dateien unterstellt und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Und wer hat schon Lust auf eine Hausdurchsuchung mit Beschlagnahme von allem und jedem, was irgendwie nach Datenverarbeitung aussieht?
Daher muss eine Quellenangabe für die Ermittlungen ausreichen: Link, Mailheader etc.

Wohlgemerkt: straffrei sind nur "Zufallsfunde".
Wer also gezielt nach solchem Material sucht, und sei es aus Rechercheinteresse, kann sich je nach Interpretation strafbar machen. Das ist wirklich "dünnes Eis" und nicht empfehlenswert.

[sis]

Zum ursprünglichen Posting von Sebastian:
Zu diesem Thema möchte ich gerne ammerken, dass bei den hier von euch beschriebenen Fakten nur äußerst wenige Spam-Geplagte betroffen sind.

Mir ist seit meinen ersten WWW-Erfahrungen im Jahre 1997 noch nie derartiger Spam zugeschickt worden. Die bekannte Spammer-Mafia ist hier im Gegensatz zum massenhaften Vi@gr@-usw.-Spam offensichtlich sehr vorsichtig. Ich denke, es würde Sinn machen, wenn dieses Thema - wie von Sebastian vorgeschlagen - zum eigenen Schutz in einer geschlossenen Gruppe weiterdiskutiert würde.

sis

[Goofy]

Solange hier keine Links etc. veröffentlicht werden, kann niemand gegen diese Diskussion hier etwas einwenden.
Auf der anderen Seite wäre eine "geschlossene Gesellschaft", wo dann tatsächlich etwa Links ausgetauscht werden, wiederum eine juristisch zweischneidige Sache. Auch hier könnte den Mitgliedern die Weitergabe bzw. der Besitz solcher Dateien unterstellt werden. Auch der Forenbetreiber könnte sich u.U., je nach Interpretation, in Mißkredit bringen.
Solche "...Handlungen, die ausschließlich der Erfüllung rechtmäßiger dienstlicher oder beruflicher Pflichten dienen...", stehen IMHO ausschließlich den Ermittlungsbehörden zu. Ich glaube auch nicht, dass z.B. ein Journalist hier ein "berufliches Interesse" geltend machen kann, auch wenn hier der Gesetzestext äußerst schwammig formuliert wurde.
Aber warum sollte man sich völlig unnötig in das Fadenkreuz staatsanwaltlichen Interpretationsspielraums begeben?
Prinzipiell sehe ich auch den ermittlungstaktischen Vorteil aus so einer geschlossenen Gesellschaft nicht.

Ich selbst habe bisher vor längerer Zeit nur einen einzigen derartigen Spam bekommen. Es wurde auf eine Yahoo-Webseite gelinkt, wo wiederum auf eine in Kroatien gehostete Seite weiterverbunden wurde. Trotz Meldung an Yahoo war damals die betreffende Seite einige Wochen am Netz. Yahoo ist wohl nicht gerade ein Glanzlicht, wenn es um das Totlegen derartiger Referrer-Seiten geht.