Bei meiner Mutter nahm ich einen Anruf mit angezeigter Nummer 022068654046 an. Der Anrufer meldete sich mit Verbraucherschutz Soforthilfe und erzählte Erstaunliches:
Sie hätten die Information, daß ich telefonisch belästigt werde und unerlaubt abgebucht werde. Sie hätten eine "bundesweite gerichtliche polizeiliche Untersuchung gestartet" und danach eine Liste zugespielt bekommen, auf der auch meine Daten enthalten seien. Ob ich schon gemerkt hätte, daß meine Daten gehandelt würden, auch im Ausland? (dies wurde besonders betont)
Sie wollten, daß ich meine Ruhe habe und würden mich in offizielle Sperrlisten eintragen sowie eine kostenlose Telefonnummer für Hilfe zur Verfügung stellen. Ihre Aufgabe sei es, zu recherchieren, woher meine Daten kämen und wer sie hätte, Daten löschen zu lassen, auch abzumahnen, auch über "Medienanwälte". (??)
Auf meinen zwischenzeitlichen Einwand, daß sie ja auch ohne Genehmigung anrufen würden, kam die übliche Antwort - daß es keine Werbung sei und sie würden ja ihre Telefonnummer anzeigen, und sie würden ja nur anrufen, um mich zu informieren, mir zu helfen und mich zu schützen.
Ohne vorherige Frage, ob ich das auch will, wurde dann einfach angekündigt "Sie bekommen jetzt unsere Unterlagen zugeschickt! Dann können Sie alles gründlich durchlesen." Ich hätte 5 Tage Zeit zur Prüfung und könne dann 79,95€ (ist wohl pro Jahr, wenn ich es richtig verstanden habe) überweisen. Sie würden nichts abbuchen und es gäbe keine weiteren versteckten Kosten.
Die Frage nach der Adresse wurde mit Köln-Overath beantwortet. die genaue Adresse stände dann ja auf den Unterlagen.
Dann kamen die besten Aussagen:
Auf die Frage, ob mir ein Angebot zugeschickt würde, das ich nach Prüfung ggf. unterschreiben könne, oder ob es ein Vertrag sei, kam "Wir schließen am Telefon nichts ab, weil das nicht geht. man kann am Telefon nichts abschließen."
Auf hartnäckiges Nachfragen wurde dann aber schließlich doch zugegeben, daß "eine bindende Dienstleistungsvereinbarung" geschickt werden sollte, eine Vertragsbestätigung.
Schließlich kam doch noch die Frage, ob ich die Unterlagen nun haben wolle, was ich verneinte. Stattdessen verbot ich ausdrücklich weitere Anrufe und kündigte an, daß Verbraucher- und Wettbewerbszentrale sowie Bundesnetzagentur informiert würden.
Jetzt ärgere ich mich aber doch, daß ich die Unterlagen nicht in die Hand bekommen werde, denn weder zu dem Projektnamen noch zur Telefonnummer finde ich Infos - ob die mit dieser Verbraucherschutz-Masche, auf die Unbedarfte vielleicht wirklich reinfallen (hoffentlich nicht!) ganz neu im Geschäft sind?
Gruß,
Walbeck
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