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Thema: Warum melden sich Menschen (überwiegend Senioren) für unseriöse Kaffeefahrten an?

  1. #11
    Mitglied Avatar von heinrichh
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    jau Eniac, dem möchte ich auch nicht im Geringsten widersprechen - und den Hinweis auf den Schlüsselbegriff halte ich für zumindest sehr plausibel. Allerdings würde sich ein Richter am OLG wegen
    muß als besonders schutzwürdig gelten. Es handelt sich vorwiegend um Hausfrauen und ältere Leute.
    wohl heute (zurecht) eine kräftige Keule aus der Ecke der Anhängerinnen der großen Mutter einhandeln: Hausfrau=verblödet? Neee, geht überhaupt nicht :-).

    Und lieben Dank an Mittwoch, dass Du mich daran erinnert hast, wie Eidbrüche (für die es m.W. in jeder Religion die übelsten Strafandrohungen gibt) ab einer gewissen Hierarchiestufe legitimiert werden :-)

    ausschließlich ihrem Gewissen verpflichtet
    Ein fieser alter Wortklauber könnte auch auf den semantischen Trichter kommen, dass das "aussschließlich" hier nicht im Sinne von "nur", sondern im Sinne von "allem anderen, außer" gedacht sein könnte :-))))). "Ausschlielßlich" schließt doch eigentlich etwas aus???
    lupDujHomwIj lubuy'moH gharghmey

  2. #12
    Mittwoch
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    Zitat Zitat von heinrichh Beitrag anzeigen
    Ein fieser alter Wortklauber könnte auch auf den semantischen Trichter kommen, dass das "aussschließlich" hier nicht im Sinne von "nur", sondern im Sinne von "allem anderen, außer" gedacht sein könnte :-))))). "Ausschlielßlich" schließt doch eigentlich etwas aus???
    offtopic:
    Ein fieser alter Wortklauber wie ich würde dann aber auch bemerken, dass es für die von Dir gedachte Zweitbedeutung "ausschließlich ihres Gewissens" heißen müsste. Aber da der Datif bekanntlich dem Genitif ihm sein Tot ist, muss ich in Zukunft wohl über solche Feinheiten hinwegsehen.

    Schmunzelnd
    Mittwoch

  3. #13
    Mitglied Avatar von Micha2000
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    Als ich ein Kind war, das ist jetzt so fünundzwanzig Jahre her, da waren Kaffeefahrten noch was "schönes". Morgens Werbung, dann Mittagessen, dann Kleinteile und dann Abfahrt zum ausgeschriebenen Ziel, wo man dann den Nachmittag bis zur Rückfahrt frei hatte oder es waren Schifffahrten oder Werksbesichtigungen, etc. dabei. Da wurde vom Programm eigentlich immer alles eingehalten, was auch versprochen wurde. Damals haben sich die Leute noch über so Sachen aufregt, warum ihr Kaffeeservice denn jetzt Weinlaubdekor hat statt dem in der Einladung gezeigtem Blumenmuster. Heute würde man froh, sein wenn man das Service überhaupt bekommt.

    Damals hat man die Leute noch so in die Busse gekriegt und dafür haben die Leute dann auch noch 19,90 DM oder so bezahlt. Heute ist die Fahrt umsonst und ein Frühstückchen gibts meist auch noch dabei, das sind bei einem vollen Bus geschätzte 700 €, die erstmal wieder reingeholt werden müssen, um die Kosten zu decken. Früher haben die Teilnehmer diese Summe mehr oder weniger selbst bezahlt. Heute muss man das erstmal durch Verkauf reinkriegen und die Kosten müssen gedeckt werden, daher wird der Verkäufer logischerweise unfreundlich, wenn er nicht den erwarteten Verkaufserfolg hat.

    Die Fahrten waren auf "wir machen den Leuten einen schönen Tag und nutzen die gute Laune aus, um was zu verkloppen" ausgelegt. Ist doch klar, dass die Leute gut drauf waren, wenn Ihnen ein Konzert mit Heino, Marianne & Michael oder Harald Juhnke bevor stand. Und die werden Ihre Arbeit auch nicht umsonst gemacht haben. Aber das war die ich möchte sie mal alte Garde nennen. Irgendwann ist dann jemand auf die Idee gekommen, die Gier der Leute auszunutzen und sie mit irgendwelchen Gewinnversprechen zu locken. Damit begann dann der qualitative Abstieg der Fahrten, wenn man das überhaupt so sagen darf.

    Was sich bei den Teilnehmern nicht geändert hat, das ist der Wunsch einfach mal raus zu kommen. Und da nützen auch Angebote von Kirche oder Stadt nichts. Wie oft habe ich ältere Damen erlebt, die im Bus die aktuellen Kaffeefahrten ausgetauscht haben und dann hiess es immer "da fahr ich mit, du auch?" Und wenn dann die Kaffeefahrten für die nächsten Wochen vereinbart waren, dann hieß ich im Nachklang immer noch "und außerdem fahr ich mit Pastor Soundso da und da hin und mit dem Seniorenprogramm da und da hin". Man sieht also, die Leute machen beides paralell. Jetzt müsste man eigentlich denken, denen muss doch irgendwann das Geld ausgehen. Wenn man Teilnehmer daraufhin ansprechen würde, käme bestimmt die Antwort "Die Kaffeefahrt ist ja umsonst." Gefühlt mag das ja so sein, aber Getränke während der Veranstaltung, Mittagessen, vlt. noch Kaffee & Kuchen und ein Kleinteil, damit man nicht als Buh-Mann dasteht, das läppert sich dann schon.

  4. #14
    Medien- & Kaffeeguru Avatar von truelife
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    Ich habe auf meinen Fahrten und bei meinen Warnungen immer wieder höchst unterschiedliche Personenarten getroffen, die ich mal in ein Raster einsortieren will, auch wenn das natürlich nicht so einfach ist. Kein Mensch - vor allem Dingen, wenn man ihn nur auf einer Kaffeefahrt kennenlernte - kann man in ein Raster pressen. Trotzdem habe ich den Versuch gewagt:

    a) Ich-weiß-das-es-Abzocke-ist-Typ

    Meist Männer, die behaupten, Sie wüssten wie es auf Kaffeefahrten zugeht, aber noch nie daran teilgenommen haben. Die kennen Kaffeefahrten nur vom Hörensagen und fahren mit, um das selbst einmal zu erleben und dann mitsprechen zu können. Und das merkt man auf der Kaffeefahrt dann auch: sitzt brav am Tisch, klatscht mit und schwimmt mit in der Menge. Lehnt sich nicht auf, bleibt unauffällig

    b) Das gutgläubige Mütterchen

    Man kann ihnen alles erzählen. Die Hauptargumente der Sprecher, die bei solchen Leute ziehen, ist ein angeblich ausgeührter, angesehener Beruf, praktischerweise Arzt. Das eignet sich dann ja auch bestens, um Nahrungsergänzungsmitteln heilende Wirkungen anzudichten, wie forever_freedom letzt auf seiner Tour mit RTL es erlebte. Fährt der Sprecher dann auch noch die Tour und schwärmt von seinen Eltern und was die alles geleistet haben, hat er das Mütterchen auf seiner Seite.

    c) Der Nörgler

    Der Nörgler fragt zuerst nach seinem Gewinn. Bekommt er den nicht, fängt er an, mit dem Sprecher zu diskutieren, bis dieser den Nörgler rauswirft oder droht, der Bus würde ihn nicht mehr mit zurücknehmen. Ist der Nörgler erstmal "ruhiggestellt", droht dem Sprecher von diesem keine Gefahr mehr. Er stört die Kaffeefahrt und die Veranstaltung nicht, klatsch nicht mit und wartet auf die Rückfahrt.

    d) Der-mit-der-Polizei-Droher

    So jemand hätte mir beinahe mal eine Kaffeefahtensprengung versaut, das er sich die ganze Zeit in der Veranstaltung über den Sprecher aufregte und ihn immer wieder unterbrach. Er drohte 3mal mit dem Rufen der Polizei, bis er vom Handlanger aus dem Saal geworfen wurde. (Ich drohte nicht, sondern rief direkt das Ordnungsamt ;-) - klappt noch besser)

    e) Der / Die Gutgläubige

    Man kann ihr oder ihm alles erzählen. Und das, was erzählt wird, ist auch grundsätzlich richtig. Er oder sie zweifelt nicht an den Ausführungen des Sprechers und ist dann auch bereit, Produkte zu kaufen. Wenn klein gemahlener Kamelmist angeblich durch die Zusetzung von Sauerstoff Krebs heilt und Herzversagen vorbeugt, dann ist das so. Behauptet ein anderer das Gegenteil, so hat dieser schlicht keine Ahnung. Dieser Typ zählt zu den am Einfachsten abzuzockensten Personen.

    f) Der / die Zweifler/in

    Hinterfragt alles kritisch. Sobald zuviele Informationen gleichzeitig auf ihn / sie einströmen oder ausreichend viele Fachbegriffe, bzw. Pseudefachbegriffe verwendet werden, schaltet sich eine Art Dummy-Mode ein. Dann kann man ihm / ihr alles eintrichtern. Dieser Typ kauft dann auch gern mal ein, auch wenn er / sie das vorher nicht vorhatte.

    g) Das-kann-man-doch-gebrauchen-Typ

    Nein, ich rede nicht von einem Messi. Zumeist habe ich das bei Damen gesehen. Ein konkretes Beispiel: 1 Liter Waschmittel mit Aloe Vera für 24,95€, auch zur Haarwäsche(!) geeignet. Auch wenn sie absolut keine Idee hat, was sie aktuell damit anfangen soll, wird es trotzdem gekauft. Man kann es sicher irgendwann mal gebrauchen. Der Enkel bekommt dann einen Stepper geschenkt, da er übergewichtig ist, die Heizdecke bekommt die Schwiegertochter, da diese immer kalte Füße hat...

    h) Ich-will-nicht-zuhause-versauern-Typ

    Hauptsache, raus aus dem eigenen vier Wänden lautet hier die Devise. Ich habe gemerkt, das es egal ist, was den Personen angeboten wird, wie mit ihnen umgegangen wird und wohin die Reise geht. Aller ist besser als ein Tag zuhause. Unglücklicherweise haben diese Personen dann das Gefühl sich bei dem Sprecher bedanken zu müssen, vorzugsweise mit dem Kauf von teuren Produkten. Ich habe Rentnerinnen getroffen, die im selben Satz erwähnten, dass das ja alles nur Abzocke gewesen sein, aber übermorgen würde Sie wieder wegfahren, Sie habe ja 5000€ gewonnen.

    i) Der Neunmalkluge

    Meist Männer. Weiß, das es Abzocke ist und kauft auch nicht ein. Schreitet aber auch aus Angst oder Feigheit nicht gegen die Abzocke ein, sondern verfolgt alles nur brav von seinem Platz. Vrsteht nicht, warum die Mitfahrer denn die Produkte kaufen und verachtet die Käufer. Macht sich zudem über deren "Dummheit" lustig und hält diesbezüglich große Stücke auf sich.

    j) Die saure Lady

    Tritt selten auf und ist - zumindest meinen Erfahrungen nach, ausschließlich weiblich. Ich habe mir mit einem Kamerateam anhören dürfen, das wir ja alles Arschlöcher seien und den schönen Ausflug zunichte gemacht habe. Solche Leute würde ich dann gerne direkt auf den Mond schießen, da es dort keine Werbeverkaufsveranstaltungen aber auch keine Atemluft gibt.

    k) Der / die Neumalkluge

    Weiß alles besser: insbesondere dann, wenn man versucht, ihn oder Sie zu belehren. Se es im Bus an der Haltestelle und im Gashof selbst. Die Person weiß generell alles besser und ist durch nichts zu erschüttern. Wenn die Person davon überzeug ist, dass ein Produkt kaufenswert ist, dann ist das der Fall. Einwendungen sind zwecklöos und genauso erfolgreich wie der Versuch, einer Parkuhr Goethes Erlkönig beizubringen.

    l) Der Belehrbare

    Er nimmt die Einladung für bare Münze und glaubt alles , was auf dem Schreiben steht. Klärt man ihn über die Tricks auf und sagt ihm, dass es sich hierbei um eine Kaffeefahrt handelt, geht er (oder sie) gleich nach Hause. Die Lust auf die Fahrt ist ihm / ihr dann gründlich vergangen. Fährt er dennoch mit, hat man einen potentiellen Mitstörer gefunden.

  5. #15
    Urgestein Avatar von Eniac
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    Zitat Zitat von Micha2000 Beitrag anzeigen
    Als ich ein Kind war, das ist jetzt so fünundzwanzig Jahre her, da waren Kaffeefahrten noch was "schönes". Morgens Werbung, dann Mittagessen, dann Kleinteile und dann Abfahrt zum ausgeschriebenen Ziel, wo man dann den Nachmittag bis zur Rückfahrt frei hatte oder
    Ich finde diese Verklärung der guten alten Zeit etwas seltsam, auch damals war auf Kaffeefahrten nicht Friede, Freude, Eierkuchen sondern knallhartes Geschäft angesagt. Auch damals war die Hauptsache die Verkaufsveranstaltung während der eigentliche Ausflug lästiges Beiprogramm war. Immerhin fand er damals noch statt.
    Und schon vor 30 Jahren wurde mit der Angst gespielt, es wurden Rheumadecken für 800 DM verkauft, die es im Kaufhaus für weniger als 200 DM gab. Zur Verkaufsförderung Horrorszenarien mit riesigen Milben unterm Rasterelektronenmikroskop an die Wand projeziert.

    Zitat Zitat von Micha2000 Beitrag anzeigen
    Heute muss man das erstmal durch Verkauf reinkriegen und die Kosten müssen gedeckt werden, daher wird der Verkäufer logischerweise unfreundlich, wenn er nicht den erwarteten Verkaufserfolg hat.
    Meinst Du, sie waren früher freundlich, wenn man nichts kaufte oder gar ihre Produkte hinterfragte?

    Zitat Zitat von Micha2000 Beitrag anzeigen
    Und die werden Ihre Arbeit auch nicht umsonst gemacht haben. Aber das war die ich möchte sie mal alte Garde nennen. Irgendwann ist dann jemand auf die Idee gekommen, die Gier der Leute auszunutzen und sie mit irgendwelchen Gewinnversprechen zu locken. Damit begann dann der qualitative Abstieg der Fahrten, wenn man das überhaupt so sagen darf.
    Die "alte Garde" ist zum Teil auch noch heute aktiv, z.B. [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ] oder [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ], beides BDV-Mitglieder. Ich glaube nicht, dass die früher "sauberer" gearbeitet haben als heute.

    Der Abstieg ins Kriminelle dürfte hingegen vor ungefähr 20 Jahren begonnen haben, als Verbrecher aus dem Bremer Zuhältermilieu die großen Gewinnspannen sahen und ins Geschäft drängten. Da ging es dann auch mit den falschen Gewinnversprechen los.

    offtopic:
    Zitat Zitat von heinrichh Beitrag anzeigen
    Allerdings würde sich ein Richter am OLG wegen
    Gerade der Personenkreis, aus dem sich die Teilnehmer dieser Verkaufsfahrten in der Regel zusammensetzt, muß als besonders schutzwürdig gelten. Es handelt sich vorwiegend um Hausfrauen und ältere Leute.
    wohl heute (zurecht) eine kräftige Keule aus der Ecke der Anhängerinnen der großen Mutter einhandeln: Hausfrau=verblödet? Neee, geht überhaupt nicht :-).
    Schutzwürdig, nicht verblödet. Im Prinzip gilt das heute auch noch, da die deutsche Hausfrau dank Gender Mainstreaming und ähnlichem Blödsinn akut vom Aussterben bedroht ist.



    Eniac
    Die weltweit grösste Fakeseiten-Datenbank: http://db.aa419.org/fakebankslist.php
    Viele falsche Escrow-Seiten: http://escrow-fraud.com/search.php

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  6. #16
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    Ja, ich gebe es zu, als Jugendlicher habe ich auch mal an einer 'Kaffeefahrt' teilgenommen. Das ist aber jetzt über 30 Jahre her. Damals war die Fahrt mehrtägig und ging relativ preiswert nach Wien. Die Werbeverkaufsveranstaltung war dann an einem Vormittag (ca. 2-3 Std.). Damals wurden Betten verkauft, natürlich auch schon überteuert (ca. mindestens das doppelte des Ladenpreises, die Qualität war aber wohl gut). Daneben noch einiges 'Kleinzeug' wie z. Bsp. Salben und Cremes für nicht mehr als 20.- DM. Gekauft haben wir natürlich nichts, Motivation war die sehr preisgünstige Städtereise (mit Ausflugsprogramm).

    Allerdings war der psychische Druck damals auch noch nicht so gross. Einige Teilnehmer haben auch ohne allzuviel Werbe-Tam-Tam gekauft, damit waren die Sprecher zufrieden und die Verkaufsveranstaltung ging relativ zügig über die Bühne. Die Gier der Firmen scheint in den letzten Jahren wohl erheblich zugenommen zu haben.

    - kjz
    mein Credo: die 10 größten ROKSO-Spammer aus dem Verkehr gezogen, und 80 % des weltweiten Spam-Problems hätte sich mit einem Schlag erledigt....
    Ausserdem fordere ich die Abschaffung aller Affiliate-Programme, da mir bis heute niemand ein 100 % seriöses Affiliate-Programm benennen konnte.

  7. #17
    Mitglied Avatar von Micha2000
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    Zitat Zitat von Eniac Beitrag anzeigen
    Ich finde diese Verklärung der guten alten Zeit etwas seltsam, auch damals war auf Kaffeefahrten nicht Friede, Freude, Eierkuchen sondern knallhartes Geschäft angesagt. Auch damals war die Hauptsache die Verkaufsveranstaltung während der eigentliche Ausflug lästiges Beiprogramm war. Immerhin fand er damals noch statt.
    Und schon vor 30 Jahren wurde mit der Angst gespielt, es wurden Rheumadecken für 800 DM verkauft, die es im Kaufhaus für weniger als 200 DM gab. Zur Verkaufsförderung Horrorszenarien mit riesigen Milben unterm Rasterelektronenmikroskop an die Wand projeziert.
    Es mag Verklärung sein und sicherlich vergisst man mit der Zeit auch so manches. Ich habe mir gerade mal die Liste "meiner" Kaffeefahrten bis zur Jahrtausendwende angeschaut und da werden so 10 - 15 % dabei sein, denen ich den Gedanken "oh, man, wie lange labert der noch" zuordnen kann und nur zwei Fälle bei denen die Verkäufer aus der Rolle gefallen sind.

    Zitat Zitat von Eniac Beitrag anzeigen
    Meinst Du, sie waren früher freundlich, wenn man nichts kaufte oder gar ihre Produkte hinterfragte?
    Ich meine, die Leute haben das damals noch nicht so hinterfragt, weil sie über das Thema noch nicht so aufgeklärt waren. Außerdem gabs sowieso nur Kochtöpfe, Betten, Sprudelbäder, da gabs nicht großartig was zu hinterfragen. Und ja, ich meine auch, dass sie freundlicher waren, wenn man nichts kaufte. Da ich aus damaliger Zeit von zwei Firmen sicher weiss, dass die Verkäufer ein vernünftiges Grundgehalt bekamen und dann die Provison noch obendrauf, mußte die gar nicht mit allen Mitteln jemand vom Kauf "überzeugen".

    Zitat Zitat von Eniac Beitrag anzeigen
    Die "alte Garde" ist zum Teil auch noch heute aktiv, z.B. [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ] oder [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ], beides BDV-Mitglieder. Ich glaube nicht, dass die früher "sauberer" gearbeitet haben als heute.
    Mit alter Garde waren jetzt hauptsächlich die Verkäufer gemeint, nicht die Firmen. Wenn man es auf die Firmen bezieht, dann würd ich mit alter Garde so Firmen wie Luxana und Westerhaus meinen wollen.

  8. #18
    Urgestein Avatar von Eniac
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    Zitat Zitat von Micha2000 Beitrag anzeigen
    Außerdem gabs sowieso nur Kochtöpfe, Betten, Sprudelbäder, da gabs nicht großartig was zu hinterfragen.
    Sicher, z.B. warum sind die Rheumadecken hier 4- 5 mal so teuer wie im Kaufhaus? Laut ausgesprochen hätte das den sofortigen Rausschmiss zu Folge gehabt.

    Zitat Zitat von Micha2000 Beitrag anzeigen
    Da ich aus damaliger Zeit von zwei Firmen sicher weiss, dass die Verkäufer ein vernünftiges Grundgehalt bekamen und dann die Provison noch obendrauf, mußte die gar nicht mit allen Mitteln jemand vom Kauf "überzeugen".
    So weit mir bekannt, arbeiten die Sprecher ausschließlich als freiberufliche Handelsvertreter auf Provisionsbasis, fest angestelle gibt es keine. War das früher etwa anders?

    Zitat Zitat von Micha2000 Beitrag anzeigen
    Mit alter Garde waren jetzt hauptsächlich die Verkäufer gemeint, nicht die Firmen. Wenn man es auf die Firmen bezieht, dann würd ich mit alter Garde so Firmen wie Luxana und Westerhaus meinen wollen.
    Luxana: [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]

    Äusserst seriös[tm].

    Zu Westerhaus habe ich nur dieses Schmankerl gefunden: [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]


    Eniac
    Die weltweit grösste Fakeseiten-Datenbank: http://db.aa419.org/fakebankslist.php
    Viele falsche Escrow-Seiten: http://escrow-fraud.com/search.php

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  9. #19
    Mitglied Avatar von Micha2000
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    Ich denke mal, das die Leute schon wußten, dass die Sachen x-mal teurer waren wie zu Hause. Früher waren es ja wirklich hauptsächtlich "Profis" unter den Teilnehmern, zumindest in meiner Heimatregion war das so.

    Seriös und gutes Benehmen sind zwei Paar Schuhe. Wenn jemand seine Werbung kurz, knackig und freundlich macht, dann heisst das noch lange nicht, dass dass auch seriös ist. Zum Westerhaus-Link sei gesagt, dass ich in all den Jahren bei Westerhaus nur Kochtöpfe, sorry, Gargeschirr erlebt habe und nix anderes. Das war dann vermutlich auch der Grund, warum um die Weg vom Kaffeefahrtenmarkt sind, zumindest in Deutschland.

  10. #20
    Senior Mitglied Avatar von SpamKampf
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    Standard Kaffeefahrten auch für Partnersuche dienlich

    Die sozialen Kontakte spielen bei Kaffeefahrten offensichtlich eine große Rolle bei der Überlegung, ob man einer solchen Einladung zur „Gewinnfahrt“ nachkommen soll.

    Im folgenden Artikel (stammt aus Juni 2010 – sueddeutsche.de) sind diese Kontakte sehr eng geworden:

    [Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. ]

    Die Affäre nahm ihren Anfang auf einer Kaffeefahrt: Sie war 82, er 69. Doch schon bald wollte der Liebhaber Geld - und erleichterte die alte Dame um 41.000 Euro.
    Bei Kaffeefahrten muss man deshalb nicht nur darauf achten, dass die Sprecher einem übers Ohr hauen, sondern dass dort auch Gigolos sind, die einem die große Liebe versprechen, um dann ordentlich abzuzocken.

    "Wenn man alleine und ein bisschen verliebt ist, dann ist man manchmal ein bisschen blöd," erklärte die Geschädigte vor Gericht

    Ja, das stimmt!

    Gruß von SpamKampf

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