Nach mehr als 20 Jahren stand heute mal wieder ein Zeitschriftendrücker vor der Tür.

Mit den Worten: "ich bin der neue Bote" ging eine minutenlange Litanei los. Immerhin war er nicht so plump und fragte gleich, ob ich was gegen ehemalige Strafgefangene habe.

Mit absolut gleichförmiger Stimme leiherte er seinen Spruch herunter. Das er ein ehemaliger "Knasti" sei und weder Job noch Wohnung hätte und später mal eine Ausbildung zum Krankenpfleger machen wolle. Bis dahin noch kein Wort, von irgendwelchen Zeitschriften. Damit er aber aus dem Männerwohnheim, wo er jetzt angeblich lebt, rauskommt brauche er den Job und wäre darauf angewiesen, dass ich ihm eine "Broschüre" abkaufe. Da war die Katze aus dem Sack, meine Tür zu und er ging dem nächsten auf die Nerven.

Den Abstand hat er eingehalten. Trotzdem habe ich jetzt mit Panzertape auf dem Weg eine Markierung aufgebracht, falls wieder mal einer kommt.

Ist die Masche schon bekannt?

Was ich mich auch frage, ist das momentan eigentlich noch erlaubt, wo alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte zu sind?